die dunkle Seite des Mondes

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die dunkle Seite des Mondes

Beitragvon Odinus Thorus » Do 7. Dez 2023, 10:49

würde ich mit obscura pars lunae übersetzen.

Habt Ihr bessere Vorschläge.
Alternativ wären die anderen Covertitel zu benennen. Wie übersetzt man UmmaGumma? Mater Gumma?
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Re: die dunkle Seite des Mondes

Beitragvon marcus03 » Do 7. Dez 2023, 13:29

II) übtr.: A) des Lichts ganz oder teilweise beraubt: obscurus. – tenebricosus (ganz in Düster gehüllt). – caliginosus (finster, ganz ohne Licht, z.B. nox).

Ummagumma ist die vierte Langspielplatte der britischen Rockband Pink Floyd. Das Doppelalbum wurde am 25. Oktober 1969 veröffentlicht, wenige Monate nach dem Soundtrack von More. Das Wort Ummagumma ist ein Slangwort aus Cambridge für Geschlechtsverkehr.
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Re: die dunkle Seite des Mondes

Beitragvon Zythophilus » Sa 9. Dez 2023, 07:06

War den antiken Menschen die Gestalt des Mondes bzw. das Faktum, dass man immer bloß eine Seite sieht, bekannt?
Jedenfalls wäre es sinnvoll in lateinischen Werken, die Astronomie etc. thematisieren, nachzusehen, ob der gesuchte Ausdruck vorkommt.
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Re: die dunkle Seite des Mondes

Beitragvon Sapientius » So 10. Dez 2023, 11:53

... ob der gesuchte Ausdruck vorkommt.


Wohl kaum, denn das Sonnensystem ist ja erst von Galilei ordentlich eingerichtet worden.
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Re: die dunkle Seite des Mondes

Beitragvon Zythophilus » Di 12. Dez 2023, 06:27

Und vor Galilei konnte man sich nicht vorstellen, dass ein Teil eines Himmelskörpers durch Schatten oder was auch immer zumindest teilweise verdunkelt war.
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Re: die dunkle Seite des Mondes

Beitragvon Zythophilus » Di 12. Dez 2023, 06:49

Wenn wir schon bei sprachlichen Kleinigkeiten sind, fällt mir die seltsame Wortwahl auch
das Sonnensystem ist ja erst von Galilei ordentlich eingerichtet worden.

In einem poetischen Kontext würde ich das Verb "einrichten" nicht bekritteln, aber sonst würde ich nicht dazu raten, es in diesem Zusammenhang aktiv zu verwenden, auch wenn man an einen persönlichen Schöpfergott glaubt. Das wirkt außerhalb von religiöser oder eben poetischer Sprache naiv. Galilei beschrieb das Sonnensystem, dessen Einrichtung hat nichts mit Menschen zu tun und ist schon viel früher erfolgt ist. Das erinnert mich an einen unlängst im Internet gelesenen Spruch, der in etwa besagte: "Sauerstoff wurde erst in den 1770er Jahren entdeckt: Was atmeten die Menschen vorher?"
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Re: die dunkle Seite des Mondes

Beitragvon Sapientius » Di 12. Dez 2023, 08:52

Zythophile, es ist hemdsärmlige oder saloppe Redeweise; übrigens, Galilei hat nicht nur die Erde rotieren lassen, sondern den gesamten Sternenhimmel zum Stillstand gebracht, nachdem er sich vorher täglich um 360° gedreht hatte.
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Re: die dunkle Seite des Mondes

Beitragvon Zythophilus » Mi 13. Dez 2023, 17:10

Saloppe Redeweise sind wir aber nicht von dir gewohnt, o Sapienti.
Zwar nicht in einem von mir vermuteten Werk, doch immerhin habe ich einen schönen Beleg, in dem ein "dunkles Horn" des Monds erwähnt wird, entdeckt. Natürlich handelt es sich nicht um den Bereich des Erdtrabanten, den man von der Erde aus nie sieht und der daher fälschlich als "dunkle Seite" bezeichnet wird, aber Boethius spricht eindeutig von einem dunklen Bereich (obscuro ... cornu), weshalb es mir als legitim erscheint, dieses Adjektiv zu verwenden.
Condat stellas luna minores,
Nunc obscuro pallida cornu
Phoebo propior lumina perdat. (Cons.Phil. c.5,5-9)
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Re: die dunkle Seite des Mondes

Beitragvon Zythophilus » Mi 13. Dez 2023, 23:18

Est regio lunae, quam nos fas cernere non est
obscuramque homines luna uidere uetat.
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