Ein Vergilvers

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Re: Ein Vergilvers

Beitragvon ille ego qui » So 11. Aug 2024, 09:08

Sapientius hat geschrieben:
Mein Punkt mit dem "Überinterpretieren" bezog sich auf die inhaltliche Bedeutung der Zäsurstellen ...


Man kann starke und schwache Zäsurstellen unterscheiden: am Anfang stehen zwei Adjektive nebeneinander, also mit schwacher Zäsurstelle dazwischen; am Ende stehen zwei Substantive nebeneinander, also auch mit schwacher Zäsurstelle dazwischen; und in der Mite steht das Verb in Achsenstellung, eingerahmt von starken Zäsurstellen, allein schon wegen der Wortarten; aber auch wegen des inhaltlichen Gewichts.


Da allerdings nach jedem Wort per definitionem entweder eine Zäsur oder eine Dihärese liegt, redest du letztlich nur von (je nach Sinn) starken oder schwachen Worteinschnitt-Stellen. Das hat dann aber letztlich kaum mehr mit Metrik zu tun und das könntest du auch bei der Prosa machen. Ob damit allerdings etwas gewonnen ist, steht wirklich dahin.
Ille ego, qui quondam gracili modulatus avena
carmen et egressus silvis vicina coegi,
ut quamvis avido parerent arva colono,
gratum opus agricolis, at nunc horrentia Martis
arma virumque cano ...
ille ego qui
Dominus
 
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