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Beitragvon Tiberis » Fr 16. Feb 2007, 20:24

Ich plädiere für die Schreibung "Dihärese". Immerhin leitet es sich vom Verbum haireo ab - und wieso sollte man di-aireo sprechen?

sagst du dann auch Exhegese statt Exegese ? :D (immerhin leitet es sich vom verb hegéomai ab :D )
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Beitragvon consus » Fr 16. Feb 2007, 20:34

Wieder ein typischer kleiner Streit unter Philologen, amici doctissimi, macht aber Freude!
Man liest zwar auch „Dihärese“ (z.B. Herbert Holtorf, Grundzüge der römischen Metrik, Frankfurt am Main 1956, S. 28 ), ich persönlich aber folge Isidor von Sevilla, der I 35, 4 „diaeresis“ schreibt, und trete mit der Schreibweise „Diärese“ an Tiberis’ Seite (so auch Crusius-Rubenbauer, Röm. Metrik, Mnchn 1961, S. 51). Quid igitur? Chacun à son goût...
:grins:
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Beitragvon Parmenides » Fr 16. Feb 2007, 21:32

Tiberis hat geschrieben:sagst du dann auch Exhegese statt Exegese ? :D (immerhin leitet es sich vom verb hegéomai ab :D )

In der That, das thue ich. :D Was spricht denn für Exegese?
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Beitragvon Tiberis » Fr 16. Feb 2007, 21:55

Was spricht denn für Exegese?

die griechische schreibung (εξηγησις) , sowie die lateinische transskription in ähnlich gelagerten fällen : exodus , exedra usw.
:)
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Beitragvon Parmenides » Sa 17. Feb 2007, 00:52

Wieso heißt es eigentlich epistamai neben ephistämi?

Okay, zugegebenermaßen spreche auch ich im Deutschen die Fremdwörter Diärese und Exegese ohne "h" :D . Nur die Frage, die sich mir stellt, ist: "Wie spreche ich das entsprechende griechische Wort wohl korrekterweise klassisch aus? Soll ich z.B. "anhüpodätos", "anhistato" und "anhiei" lesen?"

Dann ließe sich immer noch über die Existenzberechtigung von gr. "Dihairäsis" neben dt. Diärese streiten...
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Beitragvon Parmenides » Sa 17. Feb 2007, 02:19

sagst du dann auch Exhegese statt Exegese ? :D (immerhin leitet es sich vom verb hegéomai ab :D )

dazu noch: hägeomai wieder von der Wurzel sag, damit *ex-sag- zu exäg- also nie exhäg- okay...

Vielleicht ist ep-histämi demnach erst nach dem Lautwandel sistämi > histämi entstanden, während epistamai schon aus epi-sistamai > epistamai (ersatzloser Ausfall intervokalischen Sigmas) hervorgegangen war... :D Yeah, klingt plausibel!

ex-hägeomai > exägeomai (wenn nicht schon früher gebildet s.o.)

di-haireo > diaireo

an-histamai > anistamai

Wieso erhält sich h im Anlaut überhaupt? Und wann ist es nach n wie in anhistamai bzw. intervokalisch wie in dihaireo geschwunden?

Kennt jemand ein empfehlenswertes Werk zu solchen Fragen der gr. Laut- und Formenlehre hinsichtlich ihrer historischen Entwicklung?

Wann ist zb s geschwunden?
Wann j ?
Wann w ?
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Beitragvon tami » Sa 17. Feb 2007, 11:25

in meinem kantharos schreiben sie "Dihairesis" ;)
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Beitragvon Tiberis » Sa 17. Feb 2007, 13:39

Kennt jemand ein empfehlenswertes Werk zu solchen Fragen der gr. Laut- und Formenlehre hinsichtlich ihrer historischen Entwicklung?

W.Brandenstein, Griechische Sprachwissenschaft,Teil 1, Göschen Bd.117, Berlin 1959 (Lautsystem, Etymologie)
bzw. Teil 2, Göschen Bd.118/118a (Wortbildung u.Formenlehre)
(ich habe leider nur den 2. band vor mir :sad: )
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Beitragvon Parmenides » Sa 17. Feb 2007, 18:53

Vielen Dank, da werd ich wohl Montag mal einen Blick hineinwerfen... :-)
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Beitragvon consus » Sa 17. Feb 2007, 22:06

Neben dem Brandenstein, ω Παρμενιδη, zu dem es übrigens noch ein drittes Bändchen (Syntax I) gibt, vielleicht noch zu nennen: Hans Poeschel, Die griechische Sprache, Geschichte und Einführung, Mchn 1975, S. 7-53; darin auch etwas über das H (S. 27f.) und einige wichtige Lautgesetze. Das Ganze nicht so wissenschaftlich systematisch wie der Brandenstein, aber gut zu lesen.

(romane wird jetzt diese Beiträge vermutlich zu den Helleniká verschieben...)

:)
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Beitragvon Parmenides » Sa 17. Feb 2007, 22:46

[unicode]ὦ Παρμένιδες[/unicode], nicht, [unicode]ὦ Κῶσε[/unicode]?^^

Aber ich danke dir für die ergänzenden Hinweise, werd ich mir morgen zu Herzen nehmen.
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Beitragvon consus » So 18. Feb 2007, 09:37

Gehört nicht, ω βέλτιστε, der Eigenname Παρμενίδης, Gen. –ου, wie z. B. Ατρείδης, G. -ου, D. -ηι, A. -ην, V. -η zur a-Deklination? Habe daher den Vokativ wie bei Ατρείδης gebildet. Σωκράτης, Gen. –ους, Vokativ Σώκρατες, gehört zu den σ-Stämmen. (Bei Σωκράτης erscheint allerdings neben dem „regelmäßigen“ Akk. Σωκράτη auch ein Akk. nach der a-Deklination Σωκράτην.)

Jetzt sollten wir aber, wenn nötig, in den Helleniká weitermachen... :lol:

Quam felicissimum tibi exopto diem Solis.
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Beitragvon Parmenides » So 18. Feb 2007, 19:15

Tatsächlich, ja... du hast Recht!

Was studierst du eigentlich? Und in welchem Semester?
Parmenides
 

Beitragvon Tiberis » So 18. Feb 2007, 20:57

Was studierst du eigentlich? Und in welchem Semester?

:D
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