von Cellus » Sa 10. Mär 2007, 12:13
Im Gegensatz zu den Frauen, die in den Quellen aus den Augen der Männer betrachtet wurden, kann man bei den Männern nur ein eher "subjektives" Bild aus der Sicht der Männer selbst gewinnen, weil die Autoren der Quellen ja meistens Männer waren. Damit lässt sich also nur sagen, wie Mann in den Augen des Mannes - meistens aus der "Oberschicht"! - gesehen wurde und zu sein hatte. Über wichtige Wertebegriffe kannst du dich z.B. hier informieren: (Wenn du bei Google unter römische Wertebegriffe suchst, findest du sicher noch mehr.)
http://www.forum-classicum.de/artikel103schmitz.htm
Virtus
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Während fides und pietas als Leitlinien zu sehen sind, die das menschliche Miteinander regeln, lässt sich virtus als Zentralbegriff im Kontext einer Adelsethik betrachten.71 Den römischen Begriff virtus kann man eher als alle anderen mit dem griechischen Pendant ρετ vergleichen, er ist aber noch weiter gefasst. Mit virtus kann alles bezeichnet werden, was einen römischen Mann (vir) ausmacht, insbesondere typisch männliches Verhalten, worunter Tatkraft, Tüchtigkeit und im Krieg persönlicher Mut, Disziplin, die Fähigkeit Gehorsam zu zeigen, aber auch Befehle zu erteilen, schließlich Tapferkeit zu verstehen sind. Es geht aber nicht nur um militärische Kraft, über die auch andere Völker verfügt haben, mit der römischen virtus wurde es möglich, ein zusammenfassendes Staatsgebilde zu gründen und über lange Zeit zu erhalten, was bei anderen Versuchen eindeutig fehlschlug; zu nennen sind hier Alexander der Grosse und die Karthager.72 Der griechische Geschichtsschreiber Polybios hat diese Zusammenhänge als erster klar erkannt und seine Meinung dazu formuliert.73..."
Die Information, dass Catilina ein Idealbild darstellte, solltest du schnell wieder vergessen.
"Der Mensch ist das Maß aller Dinge: für die seienden, dass sie sind, für die nicht seienden, dass sie nicht sind." (Protagoras)