von nighean_neonach » Di 8. Mai 2007, 12:53
Na ja, es ist ja nicht schlecht, sich auch mal die Gemeinsamkeiten zwischen den Deklinationsklassen anzuschauen, z.B. Akk.Sg. immer auf -m, Abl.Sg. immer auf den reinen Vokal endend, Dat. und Abl.Pl. immer gleich, Nom. und Akk.Pl. in den meisten Deklinationen auch gleich, im Neutrum Nom. und Akk.Pl. immer -a, Akk.Pl. ansonsten immer auf Vokal + -s endend, usw.
Ich lege meinen Schülern, die damit Schwierigkeiten haben, immer nahe, sich Karteikarten zu schreiben, für jede Deklinationsklasse eine. Das erschlägt sie dann nicht so wie eine große Tabelle, und sie können sich leicht abfragen lassen, auch von lateinunkundigen Personen. Die abfragende Person kann dann entweder die Wortform nennen und der Schüler sagt, welcher Kasus es ist ("amicos?" -> Akk.Pl.), oder umgekehrt ("Akk.Pl. von amicus?" -> amicos)
Das geht natürlich auch mit einer Tabelle, aber gerade bei Schülern, die mit den Deklinationen noch gar nicht klarkommen, ist es oft in kleinen Häppchen besser.
Im Grunde ist ja meiner Meinung nach das Auswendiglernen einer Deklinationsklasse eine Sache von ein paar Minuten, dann ein paar Tage üben, und dann sollte das sitzen, und zwar im Schlaf. Aber bei vielen Schülern klappt das leider gar nicht, und viele bekommen anfangs ja gar nicht mit, wozu das gut ist. Wenn sie dann im zweiten oder dritten Lateinjahr anfangen, Nachhilfe zu nehmen und auf einmal feststellen, dass sie jetzt einen Stapel Formen auswendig lernen müssen, sind viele erst recht frustriert.
Man kann es nur üben, üben, üben. Wenn du siehst, dass die Schülerin es zu Hause nicht schafft, frag sie jede Stunde am Anfang einmal ab, und lass sie auch zwischendurch immer wieder deklinieren bzw. ständig Formen bestimmen.
omnia mutantur ~ nihil perit ~ mare aeternum est