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Beitragvon consus » Fr 15. Jun 2007, 14:26

Salve, Nicolae Petre!
Die Studierenden, die an den von unserem Seminar angebotenen Latinum-Kursen teilnehmen, sind verpflichtet am Ende eines Semesters eine Klausur schreiben. Am Ende des ersten Kurses müssen sie z. B. die Kenntnis von ca. 350 bis 400 Vokabeln und wichtigen grammatischen Phänomenen nachweisen. In der Praxis zeigt sich, dass sie sich recht unterschiedlicher Lernmethoden bedienen. Einen Königsweg muss jede(r) für sich selbst finden, wobei wir auf Wunsch natürlich beratend zur Seite stehen. Wichtig ist aber m. E. das Lernen von Vokabeln und grammatischen Erscheinungen im Kontext; so ist es sehr hilfreich, sich vor allem im Bereich der Syntax kurze Beispielssätze einzuprägen, die sich an die Lektüre von Texten anlehnen.
Studierende der lateinischen Philologie, die i. d. R. doch Vorkenntnisse haben, finden meistens recht schnell eine effiziente Methode: die plurima lectio und --- Auswendiglernen schöner Textstellen. So entwickelt sich allmählich auch ein Bewusstsein für die stilistischen Eigentümlichkeiten der lateinischen Sprache. Wenn ich an meine schon sehr lange zurückliegenden Jahre als Schüler und Student denke, so war ich „schon aus reiner Bequemlichkeit“ bestrebt, möglichst viel Latein ohne schriftliche Notizen im Gedächtnis zu behalten.
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Beitragvon CP » Fr 15. Jun 2007, 14:51

Salve Conse,

Consus hat geschrieben:Am Ende des ersten Kurses müssen sie z. B. die Kenntnis von ca. 350 bis 400 Vokabeln und wichtigen grammatischen Phänomenen nachweisen.


350 bis 400 Vokabeln? Ist das nicht ein bißchen wenig? Oder wieviele Semester umfasst so ein Kurs?

Es ist eine sehr schöne Idee ganze Stücke auswendig zu lernen. Ich glaube, zu Beginn meiner Gymnasialzeit machte ich das schon mal so. Ganz einfach, weil ich ein fauler Strick war und die Vokabeln bestenfalls morgens im Zug mal anschaute, ich mir die , zugegebenerweise sehr einfachen, Lesestücke aber ganz gut merken konnte.

Übrigens saß ich auch gestern Abend zwei Stunden über Sallusts Coniuratio Catilinae und durfte wieder zu meiner Erleichterung feststellen, daß doch nicht soviel an Wissen verloren ist wie ich zunächst befürchtet hatte, als Nächstes ist Livius geplant. Das jetzt kommende Wochenende jedoch möchte ich dazu nutzen, mich mit Kantharos etwas auseinanderzusetzen - vielleicht ist ja auch im Griechischen noch mehr vorhanden als ich annahm.

Aber nochmals zu meiner oben gestellten Frage: Macht es Sinn, mir den Georges jetzt schon zu besorgen? Und wie wie sieht es mit Menges Repetitorium aus?

Servus Nikolaos Petros (immer noch ohne griechischen Zeichensatz :twisted: )
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Beitragvon consus » Fr 15. Jun 2007, 15:17

Salve, Nicolae Petre!

Genauer gesagt: Ca. 400 Vokabeln am Ende des ersten Semesters einer auf drei Semester angelegten Kursfolge, die am Ende des zweiten Semesters die Studierenden in den Stand versetzen soll, im dritten Semester Originallektüre zu betreiben (für die staatl. Latinumprüfung). Es handelt sich bei diesen Studierenden nicht solche der lat. Philologie; es sind diejenigen, die auf der Schule kein Latinum erwarben.

Zum Menge:
Man unterscheidet
a) das alte Repetitorium (zuletzt bearb. von A. Thierfelder): Menge (alt);
b) die völlige Neubearbeitung unter dem Titel "Lehrbuch der lateinischen Syntax und Semantik" (neubear. von Th. Burkard u. M. Schauer, Darmstadt 2000): "Menge (neu)".
Es ist in erster Linie als Lehrbuch für Studierende der lat. Philologie, aber auch als Nachschlagewerk für Philologen überhaupt gedacht und präsentiert den klassischen Sprachgebrauch Caesars und Ciceros. Das ist besonders wichtig im Hinblick auf die Studierenden, von denen deutsch-lateinische Übersetzungsarbeiten verlangt werden.

Als etwas umfangreichere Grammatik, mit denen auch unsere Studierenden arbeiten, kommt u. a. der Rubenbauer/Hofmann in Frage.

Als Wb reichen der Stowasser bzw. ein anderes vergleichbares Wb aus (s. Liste der jeweils eingearbeiteten Autoren). Der Georges ist eher etwas für den Fachphilologen.

Servus.
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Beitragvon Eteokles76 » Fr 15. Jun 2007, 22:20

Wie verhält sich das eigentlich mit dem Rechner beim Vokabel - und Grammatiklernen? Gibt es da eindeutige Vorteile?


Manche (ich zum Beispiel 8) ) stehen auch auf ganz simple Vokabeltrainer für den PC. Ich hab festgestellt, dass ich mir damit in kürzester Zeit einen Haufen Vokabeln und Redewendungen "reinhauen" kann, die ich zudem sehr lange behalte. Der Vorteil ist, dass man die Wörter dann immer selbst eintippen, sprich jedesmal korrekt schreiben muss (man kann sich ja auch Deutsch - Latein abhören lassen). Ist aber - wie vielfach schon gesagt - eine individuelle Sache, mir liegt es halt. Kostenlose Vokabeltrainer gibts im netz, durch ein bißchen gugulando wird man schnell erfolgreich sein. Wichtig ist, dass man selbst die Vokabeln eintragen kann und nicht irgendwelche vorgefertigten serviert bekommt, zu denen man gar keinen Bezug hat.

Karteikarten hab ich auch schon ausprobiert, den Nachteil find ich halt, dass man mit 100 Vokabeln schon einen Riesenstapel an Papier rumfliegen hat. Nun weiß ich garnicht mehr wohin damit.

Zusätzlich schreibe ich mir die Deutsche Wortbedeutung (natürlich nur sofern ich sie nicht kenne) grundsätzlich mit einem dünnen Bleistift obendrüber, wenn ich beispielsweise einen fremdsprachigen Roman lese (egal welcher Sprache). Das bringt auch sehr viel. Im Großen und Ganzen ist wohl eine Kombination aus verschiedenen Methoden das Beste.

bonne nuit
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