Lehrbuch zum Download für "lau"

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Lehrbuch zum Download für "lau"

Beitragvon juergen » Mi 1. Aug 2007, 17:58

Ich bin gerade über ein (Kirchen)lateinischen Lehrbuch gestolpert, das es kostenlos als PDF (ca 350 Seiten / 5MB) gibt.
Das Buch enthält 133 Lektionen auf etwa 180 Seiten und eine rund 90 seitige Kurzgrammatik und ein jeweils etwa 20 seitiges Latein-Deutsch und Deutsch-Latein Kurzwörterbuch.

Link: http://petrusbruderschaft.eu/media/pdf/Lateinbuch.pdf
Gruß Jürgen

Achja: meine Übersetzungen sind alle mit großer Vorsicht zu genießen
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Beitragvon Apollonios » Mi 1. Aug 2007, 18:28

Salve Juergen,

vielen Dank für diesen Hinweis! :huepf:
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Beitragvon Sthenelos » Mi 1. Aug 2007, 18:30

wow... sieht auf jeden fall interessant aus...
wäre doch mal ganz praktisch auch mal kirchenlatein zu verstehen... mit den ganzen abkürzungen und bla und hier...

wobei ich trotzdem anhänger des cicero-lateins bleiben werde :-P

danke für den link
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Beitragvon cum » Mi 1. Aug 2007, 19:29

Toller Tip !
Danke
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Beitragvon Laptop » Do 2. Aug 2007, 01:27

Das Buch hat m.E. einen klaren Schreibstil und der Inhalt ist stellenweise interessant. Ich wußte bspw. bisher nicht, daß Latein von "latus" kommt, und warum; auch nicht, daß die "milites subsidiarii" sich niedersetzten (subsidere). Den Rest des Buches (die Lektionen) finde ich eher uninteressant, für einen Anfänger vielleicht nützlich, aber auch da gibt es wohl modernere Konzepte (Orberg).
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Beitragvon juergen » Do 2. Aug 2007, 11:31

Ich habe mir das Buch noch gar nicht richtig angesehen :oops: Ich habe es erstmal runtergeladen und abgespeichert.
Wenn man sieht wie pingelig sich Schulbuchverlage anstellen, wenn es um Übersetzungen geht, finde ich es schonmal gut, wenn jemand ein Buch kostenlos zur Verfügung stellt.
Es scheint sich ja um einen Nachdruck zu handeln. Das Original dürfte wohll schon einige Jahre auf dem Buckel haben.
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Beitragvon Tiberis » Do 2. Aug 2007, 13:36

und der Inhalt ist stellenweise interessant. Ich wußte bspw. bisher nicht, daß Latein von "latus" kommt, und warum

ich auch nicht. möglicherweise bleibt das auch ein geheimnis des autors. :D
Ovid sieht die sache etwas anders (fast.I,238)> Latium von lateo,-ere (da sich Saturn dort versteckt haben soll).
die herleitung von latus (breit) scheidet wohl schon aufgrund der unterschiedlichen quantität von lat- (lang in latus, kurz in Latium) aus!



Das Original dürfte wohll schon einige Jahre auf dem Buckel haben.

vermutlich. die texte bzw. übungssätze sehen ganz so aus, als wären sie seit den zeiten des Thomas v. Aquin nicht nennenswert überarbeitet worden. :shock:
halt- ich muß mich korrigieren: stand da nicht etwas vom "30jährigen krieg als trauriger folge der irrlehre (!) des 16.jh." ? :shock:
aber sonst bieten die texte eine wundersam - schaurige zeitreise ins sog. christliche mittelalter rund um die zentralen themen : gehorchen - büßen - züchtigen - beten - arbeiten usw.
"der einfältige gehorsam zählt mehr als die wissenschaft", heißt es da.
die wissenschaft scheint überhaupt nicht viel zu zählen, wie aus einem der ganz wenigen nicht-religiösen oder nichht- moralisierenden sätze hervorgeht: "die sonne ist 20 millionen meilen von der erde entfernt" :lol:
bitte nicht lachen, denn: " risus nimius levitatis est indicium"
:sad:
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Beitragvon juergen » Do 2. Aug 2007, 14:20

Wenn ich das richtig verstehe, stammt der erste Teil über die Sprache aus einem Buch von Heinz-Lothar Barth. Das Buch scheint 2000 erschienen zu sein.
Der zweite, eigentliche Lehrbuchteil, ist wohl älteren Datums.
:roll:


Zu dem Buch, aus dem der erste Teil entnommen ist, gibt es wohl auch eine Rezension:
Barth, Heinz-Lothar (Hrsg.): Latein - Sprache der katholischen Kirche und des christlichen Abendlandes. Jaidhof: Rex Regum 2000. Rez. v. Andreas Fritsch. Forum Classicum 44, 1/2001, 69-70.

http://web.fu-berlin.de/klassphi/didaktik/MDAV.htm
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Beitragvon Martinus » Do 2. Aug 2007, 22:51

Ich überlege angsichts dieses wunderbaren Postings, eine Abstimmung über den "Beitrag des Monats" ins Leben zu rufen, denn das Buch ist ja wunderbar:

S. 26:
"Aber der Wegfall von Latein im Gymnasium ... war ein säkularer Fehler. Leider hat sich dieser erste Dammbruch niemals mehr rückgängig machen lassen. Und alles, was wir am heutigen Bildungswesen, in Gymnasien und Universitäten beklagen müssen, hat hier seinen Ursprung; Latein, das das erste und stabilste Fundament des 'westlichen Kulturkreises' ist, ist noch heute und gerade im deutschen Bereich unentbehrlich. Latein sichert am ehesten jene stabile Studierfähigkeit, die mit dem Abitur erreicht werden muß, weil die Universität nicht auf sie verzichten kann."
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Beitragvon Apollonios » Fr 3. Aug 2007, 12:40

Wo "das Mittelalter" geschmäht oder gelobt wird, sollte vorher eindeutig sein, um welchen Zeitraum es sich dabei handelt. Folgende Optionen stehen zur Verfügung:

Beginn
313 „Konstantinische Wende“
391 Christentum Staatsreligion
476 Zerfall des Weströmischen Reiches
498 Taufe Chlodwigs
622 Mohammeds Hedschra (Auswanderung von Mekka nach Medina, Beginn islamischer Zeitrechnung)
681 Trullanische Synode (auf Konzil von Konstantinopel) verurteilt Monotheletismus (im 7. Jh. im Byzantinischen Reich entwickelt: in Christus gibt es zwei Naturen - göttlich und menschlich -, aber nur eine Wirkweise und einen Willen)
800 (Weihnachten): Kaiserkrönung Karls des Großen

Ende
1440 Buchdruck
1453 Untergang Konstantinopels
1492 Entdeckung Amerikas
1517 Luthers Thesen

Höchstens dauerte es also 1204, mindestens 640 Jahre - das sind bis zu 564 Jahre Differenz, je nach Auffassung!

Sodann: in einem Lehrbuch über mittelalterliches Kirchenlatein sollte ich mich nicht wundern, mittelalterliche kirchliche Texte zu finden. Schade ist allerdings, daß hier die Texte zu überwiegen scheinen, die den gängigen Vorurteilen entgegenkommen. Aber zum Mittelalter gehört auch so etwas: http://www.uni-duisburg.de/Institute/Co ... Hortus.htm und so etwas: http://www.abaelard.de/abaelard/Main.htm

Das stichdunkle Mittelalter brachte übrigens auch solche Dinge hervor:
http://www.reise-photografie.de/maria-l ... ach-01.jpg
http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/ ... ol146r.jpg
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Beitragvon Laptop » Sa 4. Aug 2007, 01:41

Naja, das mit den Schulbuchverlagen halte ich sowieso für den Gipfel. Da wird überall groß von Bildung getönt, und daß man sie doch fördern müsse. Dann wäre es m.E. doch das mindeste die Lehrinhalte der Lehrpläne (Lehrbücher) kostenfrei ins Netz zu stellen, zumal es wirklich keinen großen Aufwand bedeuten würde. Aber anscheinend fehlt dazu der Wille. Das widerspricht u.a. auch dem Geist des Humanismus auf den sich die Herren Politiker und Akademiker so gerne berufen. :x
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Beitragvon ralf » Sa 4. Aug 2007, 13:24

hallo

positiv an dem lehrbuch finde ich

- die kostenlose bereitstellung
- das deutsch-lateinische wörterverzeichnis

grüße
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