Äneis

[Brian Cohen]

Salut,
Vergil benutzt den Mythos des Aeneas, um darin die (seine) Gegenwart zu spiegeln. Augustus' Herrschaft wird als Rückkehr zum legendären Goldenen Zeitalter gedeutet.
Siehe 792ff.: " Augustus Caesar, divi genus, aurea condet saecula qui rursus Latio regnata per arva Saturno quondam, super et Garamantas et Indos proferet imperium;" etc.

[Brakbekl]

" Augustus Caesar, divi genus, aurea condet saecula qui rursus Latio regnata per arva Saturno quondam, super et Garamantas et Indos proferet imperium;"

K. A., Geschenk Gottes (Etwas frei!!), der das goldene Zeitalter (neube)gründet, was eins regiert in Latium vom Großvater Saturn, darüberhinaus , darüberhinaus bring er die Garamanten und Hinder in den Genuß seiner Herrschaft.

ave Advena, si vitium grave invenis, mihi, oro te, dic.

[Zythophilus]

diui genus Nachkomme (oder ähnl.) des Göttlichen (= Caesars!)
regnata per arua Saturno in den einst von Saturn regierten Fluren (von einem Großvater auus steht hier nichts)
"in den Genuss seiner Herrschaft bringen" klingt im heutigen Deutsch etwas ironisch. Hier kann man ruhig ziemlich wörtlich übersetzen.
super ... über G. u. I. hinaus (super ist hier Präp. +Akk.)
condet und proferet sind übrigens eindeutig Futur (Zeiten lernen!) und auch als solche zu erkennen. Der Kontext dieser Verse macht ja klar, dass es sich um die Zukunft handeln muss: Anchises stellt seinem Sohn in der Unterwelt die Helden des künftigen Roms vor (sog. Römerschau!).