Rollt man das 'r'?

Für alle Fragen rund um Latein in der Schule und im Alltag

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Beitragvon Brian Cohen » So 9. Sep 2007, 16:10

Salut,

Das mit der Aussprache ist so eine Sache. An der Schule lernt man z.B., ae = ä auszusprechen, an der Uni erklären sie einem dann, dass es = ai ausgesprochen werden muss, halten sich aber selbst zumeist nicht daran.

Meines Wissens wird das 'r' im Lateinischen so gerollt wie heute noch im Italienischen oder Bayrischen, also nicht im Gaumen, sondern mit der Zunge.

Letztendlich dürfte da aber kaum drauf geachtet werden. Wenn du Einduck schinden willst, sprich einfach jedes c wie k und ae wie ai. ;)


Zur Grammatik:

Üblicherweise werden einzelne Bestandteile des Textes näher betrachtet, z.B. könnte gefragt werden, warum man den Ablabs so und nicht anders übersetzt hat oder was für eine Konstruktion dieses und jenes ist. Es hängt dann letztendlich von den Prüfern ab, was die so für Vorlieben haben. Vielleicht kennst du ja Leute, die bereits bei denen eine Prüfung abgelegt haben, und kannst nach ein paar Tips fragen. Hat mir jedenfalls beim Graecum geholfen.
"Und die Verwirrung wird all jene verwirren, die nicht wissen, mmhh... und niemand wird wirklich genau wissen, wo diese kleinen Dinge zu finden sind, die verknüpft sind mit einer Art von Handarbeitszeug, das durch die Verknüpfung verknüpft ist. Und zu der Zeit soll ein Freund seines Freundes Hammer verlieren. Und die Jungen sollen nicht wissen, wo die Dinge, die jene Väter erst um acht Uhr am vorhergehenden Abend dort hingelegt hatten, kurz vor Glockenschlag..."
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Beitragvon Apollonios » So 9. Sep 2007, 16:43

Salve Desperata,

hör mal: http://wiredforbooks.org/aeneid/
(Mußt ja nicht ganz so angeben wie Valahfrid… aber die Aussprache ist hinreißend!)

Fasse Mut! :D
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Beitragvon Pyrrha » So 9. Sep 2007, 21:50

Salve,

ehrlich gesagt, das, worüber du dir am wenigsten Gedanken machen solltest, ist, welchen Aussprachetyp du verwendest. Ob du nun dem pronuntiatus restitutus, der normalen deutschen Schulaussprache, die übrigens auch in Finnland Standard ist, der mittelalterlichen, die auch in Osteuropa sehr verbreitet ist, oder der ekklesiastischen Aussprache (oder einer der zahlreichen Zwischenstufen) folgst, ist letztlich egal, also sprich es so aus, wie du es gewohnt bist, dann wird es wenigstens einheitlich. Für jede einzelne dieser Aussprachen könnte ich dir hervorragende Lateiner nennen, die sie benutzen. Wichtiger als die Aussprache einzelner Buchstaben sind die richtige Betonung und die wichtigsten Quantitäten, also -is im Dat./Abl.Pl. lang im Gegensatz zum Genitiv Singular, wo es kurz ist (das zeigt, dass du den Text verstanden hast).
Über all das solltest du dir aber, wie schon Brian gesagt hat, nicht allzusehr den Kopf über die Auusprache zerbrechen.

Vale et (Latinistae mihi ob nimium Germanismum ignoscant :wink:) pollices tibi premo!
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Beitragvon Zythophilus » So 9. Sep 2007, 22:22

Vor etwa eineinhalb Jahren war ich in Rom, als Benedikt XVI. seine Rede zur Bedeutung der lat. Sprache hielt. Benedikt spricht viele Sprachen, aber alle mit bayr. Akzent. Dazu kommt, dass man im Vatikan wie eben in Italien das Lateinische italienisch betont. Der Papst sprach also Latein mit italienischer Aussprache und bayrischem Akzent. Man versteht nicht viel, wenn man's nicht gewöhnt ist ...
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Beitragvon Apollonios » So 9. Sep 2007, 22:50

Desperata carissima,

wenn du als Griechin so wundervoll Deutsch kannst, wird Latein kein großes Problem sein! Und das Latinum ist sehr wesentlich eine Sache des Hosenbodens - obwohl es hilft, auch höhere Regionen zu beteiligen. Also fleißig bleiben, vorhandene Sprachbegabung nutzen, und dann klappts auch mit dem Latinum. :D
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r

Beitragvon Zythophilus » So 9. Sep 2007, 23:18

Zu solchen Problemen fällt mir Catull ein
Chommoda dicebat ...

Bono sis animo, Desperata. Wenn du richtig übersetzt, kräht bei einer solchen Prüfung kein Hahn nach der Aussprache.
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Beitragvon Brian Cohen » So 9. Sep 2007, 23:20

Und gesetzt den Fall, dass nicht, interessiert auch da weniger die Aussprache als die Grammatik.
"Und die Verwirrung wird all jene verwirren, die nicht wissen, mmhh... und niemand wird wirklich genau wissen, wo diese kleinen Dinge zu finden sind, die verknüpft sind mit einer Art von Handarbeitszeug, das durch die Verknüpfung verknüpft ist. Und zu der Zeit soll ein Freund seines Freundes Hammer verlieren. Und die Jungen sollen nicht wissen, wo die Dinge, die jene Väter erst um acht Uhr am vorhergehenden Abend dort hingelegt hatten, kurz vor Glockenschlag..."
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Beitragvon consus » Di 11. Sep 2007, 18:26

Salve, „desperata“!

Пαθήματα – μαθήματα!

Schreib doch mal aus dem Gedächtnis, was es für ein Text war, und gib an, was du falsch gemacht hast. Daraus kann man lernen für das nächste Mal!

Nur Mut! Feliciter!
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Beitragvon Apollonios » Di 11. Sep 2007, 18:49

Ach, Desperata, das ist schade. Aber versuchs halt noch mal!
Viel Erfolg!
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Beitragvon lateinlernen » Di 11. Sep 2007, 22:05

quae nocent, docent :)
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