Latein als fünfte Prüfungskomponente im Abi

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Latein als fünfte Prüfungskomponente im Abi

Beitragvon Cleo » Mo 17. Sep 2007, 19:57

Hallo, ihr Lieben!
Gestern habe ich dieses tolle Forum entdeckt und war ganz aufgekratzt, weil ich hoffe, dass mir hier jemand helfen kann!
Seit dem letzten Abiturjahrgang ist die "fünfte Prüfungskomponente" Teil des Abis. Da muss man eine Präsentation machen, wobei man sich auf ein Hauptfach (vier semster zu belegen, aber nicht der LK) und ein Nebenfach (mind. zwei Semester zu belegen) beziehen muss. Man soll aber nicht einfach nur ein Referat halten, so wie das sonst in der Schule ja stänsig gefragt ist, sondern v.a. ist es wichtig, dass man eine eigenständig erworbene wissenschaftliche Erkenntnis vorstellt. Da mir nicht viele andere Möglichkeiten bleiben, und ich Latein mag, will ich meine fünfte Pk mit Latein bestreiten, Nebenfach vllt Geschichte oder Deutsch.
Aber was für ein Thema soll ich da bitte wählen???
Und dann noch dieser wissenschaftliche Kladderadatsch... Hat man in Latein nicht schon alles rausgefunden, was es rauszufinden gibt?

Ich hatte überlegt, ob ich vllt ein lateinisches Gedicht übersetzen sollte, event mit Analyse und Interpretation und das ganze dann mit irgendeinem deutschen Gedicht vergleichen könnte... Aber welche wissenschaftliche Erkenntnis könnte man daraus wohl ziehen?
Die Zeit läuft, bis Weihnachten soll ich ein Konzept abgegeben haben!
Helft mir, bitte!
Cleo
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Beitragvon Apollonios » Mo 17. Sep 2007, 20:10

Salve Cleo,

kein Mensch, der irgend bei Sinnen ist, wird von Dir erwarten, daß Du ungeheure wissenschaftliche Neuheiten präsentierst. Dat krieje mer später! Von Dir wird "nur" die sehr schwere Arbeit verlangt, formal so zu arbeiten, wie es wissenschaftlich korrekt ist (Recherche, Quellenangaben und der ganze Zinnober). Damit Du schon mal immer etwas von der Arbeit ahnst, die an der Uni auf Dich zukommt!
Eine Gedichtübertragung halte ich für eine gute Idee. Von einem Vergleich mit irgendwas rate ich eher ab - mach eine gute und gründliche Analyse und Interpretation des Gedichts; Vergleiche hinken fast immer. Allenfalls weise auf Ähnlichkeiten zu irgendwas hin - aber Vorsicht, bei so etwas gerät man allzuleicht ins Schwafeln!
Wozu das dient? Verständnis von Literatur hat mit Wissenschaft zu tun!

Ich wünsche - ganz ernst gemeint! - viel Freude bei der Arbeit.
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Beitragvon Cleo » Mo 17. Sep 2007, 20:22

Also, erst mal: Vielen Dank, für die umgehende Antwort!
Aber da ist wirklich zumindest ein wissenschaftlicher Ansatz erwartet...
Im letzten Jahr z.B. haben zwei Schülerinnen sich mit einem Text beschäftigt, über den sie selbstständig herausgefunden haben, dass er gefälscht gewesen sein muss. Es ging um die Aufdeckung irgendeiner Verschörung (nicht Catilina) und die ist irgendwann im röm. Reich geschehen. Der Text war aber im mittelalterlichen Stil geschrieben. Deshalb konnte er nicht aus dieser Zeit stammen... Ob das jetzt für irgendwen eine wichtige Erkenntnis ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall, haben die beiden das eigenständig erarbeitet..
Aber im Prinzip ist eine Analyse + Interpretation ja auch so ähnlich. Vllt könnte ich noch einen Zeitbezug herstellen, z.B. warum der Autor dieses Thema gewählt hat oder so.
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Beitragvon Clemens » Mo 17. Sep 2007, 20:36

Kannst du genauer herausfinden, was es mit diesem gefälschten Text auf sich hat? Titel und Autor wären schon interessant...
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Beitragvon Medus » Di 18. Sep 2007, 16:29

Salve Cleo,

zur 5. Prüfungskomponente: Da hast du etwas falsch verstanden. :)
Wie Apollonios bereits sagte, wird natürlich nicht verlangt, dass du eine Art wissenschaftliche Arbeit ablieferst, die neue Erkentniss beinhaltet. Es sind lediglich folgende Punkte zu beachten:
1. Das Thema oder besser die Fragestellung unter der du das Thema betrachtest darf nicht in der Schule behandelt worden sein.
2. Es ist somit selbstständig zu erarbeiten.
3. Das selbständig Erarbeitete soll zu eigenen Erkentnissen (nicht zu wissenschaftlichen Neuentdeckungen!) führen, die vorzutragen sind.

Vale.
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Beitragvon Cleo » Do 20. Sep 2007, 17:07

Salve Medus,

so wie du das formulierst, hört es sich einleuchtend an! Da könntet ihr beiden wirklich recht haben!
Woher kennst du dich denn damit so genau aus?
Danke auf jeden Fall!

An Clemens: ich werd mal versuchen nachzuhaken! Wird sich aber als nicht so einfach erweisen, da die betreffenden Schülerinnen ja nicht mehr auf meiner Schule sind und ich daher nicht genau weiß, wie ich zu ihnen Kontakt aufbauen soll.
Lg
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Beitragvon Medus » Do 20. Sep 2007, 22:06

Ich kenne mich damit aus, weil ich selbst davon betroffen bin. :-D
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Beitragvon Cleo » Do 11. Okt 2007, 17:27

und es muss doch ein wissenschaftspropädeutischer Teil enthalten sein! (kann mir vllt jeande sagen, was propädeutisch heißt?)
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Beitragvon romane » Do 11. Okt 2007, 17:30

Cleo hat geschrieben:und es muss doch ein wissenschaftspropädeutischer Teil enthalten sein! (kann mir vllt jeande sagen, was propädeutisch heißt?)

macht man das nicht auf dem Gymnsium die ganze Zeit :-o

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