Hallo,
ich soll anhand von Aeneis,4, 1-30 untersuchen:1) Wie Dido ihre Liebe zu Aeneas darstellt und 2) Wie der Abschnitt auf die folgende Tragik anspielt in jener Beziehung:
Hier der Abschnitt: ( zum schnelleren Überfliegen mal auf Deutsch )
Aber die Königin, schon lange von schwerem Liebeskummer verwundet, lässt die Liebeswunde im Inneren größer werden und unsichtbare Liebesglut verzehrt sie. Oft schweben ihr die Tapferkeit des Mannes und seine ehrenhafte Herkunft vor: Eingeprägt bleiben in ihrem Herzen sein Blick und seine Worte und der Liebeskummer lässt den lieblichen Gliedern keine Ruhe. Der nächste Morgen erhellt durch die Sonne die Länder und der feuchte Schatten hatte sich vom Pol entfernt, da spricht sie liebeskrank zu ihrer gleichgesinnten Schwester:
" Oh, Anna, Schwester, was schrecken mich unruhige Träume! Welch ungewohnter Gast hat sich unserer Burg genähert; wie zeigt sich seine edle Haltung im Antlitz, wie tapfer ist sein Herz, wie tapfer seine Taten! Ich glaube in der Tat, und das Vertrauen ist nicht eingebildet, dass er ein Nachfahre der Götter ist. Den schwachen Geist entlarvt die Angst: ach, wie wurde jener vom Schicksal hin und her geworfen! Welch überstandene Kriege erzählt er!
Wenn mir doch nicht im Geist eingeprägt und unbeweglich feststehen würde mich mit keinem Mann mehr durch ein eheliches Bündnis zu verbinden, nachdem mich der Tod um die erste Liebe getäuscht und sie mir entzogen hat; wenn mir doch die Ehe nicht überdrüssig wäre, dieser einzigen Schuld vielleicht könnte ich erliegen. Anna, ich werde nämlich gestehen, nach dem Tod des unglücklichen Sychaeus, meines Gatten, und seit der Altar des Penaten von der Mordtat des Bruders bespritzt war, rührt dieser als einziger meine Sinne und erschüttert meinen schwankenden Geist; Ich erkenne der Liebesgluten Spuren. Doch ich wünsche, dass eher entweder die Erde sich mir öffne oder mich der allmächtige Vater durch einen Blitz zu den Schatten, den Schatten des bleichen Erebus und tief hinein in die Nacht schleudert, bevor ich dich, oh Schamgefühl, verletze, oder dein Gesetz breche. Jener, der sich als erster mit mir veband, nahm meine Liebe hinfort; er möge sie mit sich haben und hüte sie im Grabe. So sprach sie und hervorbrechende Tränen benetzen ihre Brust.
Meine Gedanken:
Zu 1) Dido scheint Aeneas zu "überrumpeln". Sie spricht bereits von einem "ehelichen Bündnis", ohne Aeneas' Reaktion auf sie zu kennen.
Zu 2) Hmm, schwierig. Mir fällt da irgendwie nichts Rechtes zu ein.
Wenn ihr Ergänzungen zu 1) und Tipps zu 2) habt, wäre ich euch dankbar.