Schulbuch

Für alle Fragen rund um Latein in der Schule und im Alltag

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Beitragvon Prodikos » Fr 21. Dez 2007, 00:18

Wer kann ein lateinisches (Schul-)Buch als Lehrwerk empfehlen, das schnell im Schwierigkeitsgrad ansteigt, viele Originaltexte beinhaltet und rasch befähigt, durchaus anspruchsvolle Primärliteratur übersetzen und verstehen zu können?
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Beitragvon nighean_neonach » Fr 21. Dez 2007, 10:41

Ich finde ja nach wie vor OSTIA von Klett sehr ordentlich. Mit Abstrichen auch CURSUS CONTINUUS.
Ansonsten, wenn es dir hauptsächlich auf die schnelle Progression ankommt, natürlich die üblichen Verdächtigen, die für den Lateinunterricht an der Uni verwendet werden, wie LATINUM, etc.
Allerdings ist meiner Meinung nach der Wunsch nach schneller Progression und gute Vorbereitung auf anspruchsvolle Lektüre ein Widerspruch in sich. Das oben genannte Lehrwerk OSTIA ist anspruchsvoll und gut strukturiert, sowohl in Bezug auf Grammatik als auch Wortschatz, das arbeitest du aber nicht mal eben in einem halben Jahr durch. Die üblichen Uni-Bücher mit der schnellen Progression sind inhaltlich meist sehr reduziert, stellen nur die nötigsten Dinge kurz und knapp vor, und bei der ersten Originallektüre ist der Schüler dann wieder ziemlich alleingelassen.
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Beitragvon Prodikos » Fr 21. Dez 2007, 15:32

Handelt es sich bei Ostia überwiegend um Originaltexte bzw. leichte Adaptionen oder verhält es sich ähnlich dem Buch "Salvete", das von Lehrkräften verfasste Passagen bietet?
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Beitragvon Clemens » Fr 21. Dez 2007, 15:42

Es wäre vernünftig, wenn du auch kurz deinen jetzigen Stand und deine Ziele beschreiben würdest, dann könnte man dir leichter raten.
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Beitragvon Prodikos » Fr 21. Dez 2007, 16:30

Stand: 4 Jahre "Salvete" von Cornelsen, ausschließlich von Lehrkräften verfasste Texte
-Schulwechsel-
2 Jahre gk la: kleinere Ausgaben von C.C. Buchner / Vandenhoeck- Ruprecht
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ausgewählte Carmina des Catull, diverse Metamorphosen

Ziel:noch einmal grundsolide Arbeit mit einem anspruchsvolleren Lehrwerk als "Salvete"
Aufnahme eines Latinistikstudiums, das angesichts des mangelnden Umgangs mit Primärliteratur in weite Ferne gerückt zu sein scheint
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Beitragvon Clemens » Fr 21. Dez 2007, 16:39

Da du ja doch schon einige Erfahrung mitbringst, wäre es vielleicht lohnender, eine längere Passage des Gallischen Krieges oder eine der einfacheren Ciceroreden gründlich durchzuarbeiten.
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Beitragvon Prodikos » Fr 21. Dez 2007, 17:31

Vor allem aber kommt es mir darauf an, alle grammatischen Themen noch einmal gezielt aufzuarbeiten.
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Beitragvon nighean_neonach » Fr 21. Dez 2007, 18:18

Prodikos hat geschrieben:Ziel:noch einmal grundsolide Arbeit mit einem anspruchsvolleren Lehrwerk als "Salvete"
Aufnahme eines Latinistikstudiums, das angesichts des mangelnden Umgangs mit Primärliteratur in weite Ferne gerückt zu sein scheint


Alle Bücher für den Schulgebrauch haben in erster Linie Kunstprosatexte, erst nach und nach werden adaptierte Originaltexte (meistens sehr gekürzt bzw. in kleinen Auszügen) eingeführt.
Wenn du deine Grammatikgrundlagen noch mal gründlich aufarbeiten willst, ist so ein Schulbuch nicht das schlechteste, es ist dabei auch erst mal egal, ob es Kunstprosa oder Originaltexte sind.

Die andere Möglichkeit wäre, die Grammatik "pur" zu wiederholen, also mit einem umfassenden Grammatikbuch, und gleichzeitig mit Originaltexten zu trainieren. Da bieten sich z.B. diverse Lektüren im Reclam-Verlag an, die zweisprachig publiziert werden, so dass du anhand des deutschen Textes dir den Inhalt ein bisschen erschließen und dann gründlich an den lateinischen Sätzen arbeiten kannst.
Es gibt auch von verschiedenen Verlagen für den schulischen bzw. universitären Gebrauch Textausgaben mit Kommentaren (aber ohne Übersetzung), z.B. von Aschendorff oder von Klett, Buchner, etc.

Im Latinistik-Studium gibt es am Anfang sowieso eine Einstiegsphase, die sich um genau diese Dinge kümmert, die dir gerade Sorgen machen. Trotzdem ist Eigeninitiative natürlich löblich. Zum Trainieren / Wiederholen der Grammatik gibt es auch verschiedene Lernbücher, da könntest du dich auch mal umschauen. Es kommt eben ganz darauf an, wie selbständig du arbeiten willst. Ich z.B. bin ein Mensch, der lieber eine Referenzgrammatik und ein Wörterbuch in die Hand nimmt, sich Karteikarten zum Lernen schreibt und nebenbei durch Originaltexte wühlt. Es gibt aber auch Leute, die haben lieber einen ordentlichen durchstrukturierten Grammatiklehrgang (sprich, ein Schulbuch) an der Hand.
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Beitragvon Laptop » Sa 22. Dez 2007, 04:42

Grammatik ist die Systematik, die man lernt, um dann zu erfahren, daß es unzählbar viele Ausnahmen davon gibt. Aber wer gerne Grammatiktabellen schmökert, dem empfehle ich Langenscheidts Kurzgrammatik Latein. (Erinnert mich an die Autisten, die gerne Telefonbücher wälzen)
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Beitragvon Lena98 » So 23. Dez 2007, 11:34

hallo,

ich würde das Schulbuch Felix sehr empfehlen!Viele Übersetzungstexte mit Übungen sind vorhanden!Es gibt ein extra Grammitikbuch das auch Felix heißt!

MfG
Lena98 :)
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Beitragvon Zythophilus » So 23. Dez 2007, 12:03

SALVE

Schulbücher für den Elementarunterricht bringen pro Kapitel ein oder zwei neue Grammatikphänomene, die dann im Lesestück öfter vorkommen und zu denen es dann auch Übungen gibt. Wenn dir bei der Lektüre eines einfacheren Originaltextes ein Grammatikphänomen besondere Schwierigkeiten bereitet, gehe das entsprechende Kapitel mit den passenden Übungen durch. Felix hat manchmal den Nachteil, dass die ohnedies sehr langen Lesestücke trotzdem die neue Grammatik kaum bringen. Das Kapitel, in dem das Futurpartizip und der AcI futuri vorgestellt werden, bietet genau einen Furtur-AcI mit fore und einen mit Futurpartizip!

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Beitragvon nighean_neonach » So 23. Dez 2007, 12:17

Wenn man schon eine gute Basis und etwas Selbstdisziplin mitbringt, ist es wahrscheinlich zielführender, sich die schwierigen grammatischen Themen jeweils komprimiert in einem Grammatikbuch anzuschauen und dann an Originaltexten zu üben.
Wahrscheinlich geht es Prodikos ja nicht um die reine Morphologie, sondern um die Partizipialkonstruktionen, nd-Formen, consecutio temporum, etc.
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Beitragvon Prodikos » So 23. Dez 2007, 15:05

Wahrlich, ihr seid weise, nighean_neonach!

Habe mich entschlossen, zunächst die Originallektüre zu forcieren und mir ein Lehrwerk vorzubehalten.
Bin mitten in der Lektüre von Suetons "De vita Caesarum" und "De viris illustribus". Sprachlich ergeben sich für mich kaum Schwierigkeiten und so schätze ich diese Werke als möglicherweise annehmbaren Einstieg in die Primärliteratur ein?!
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Beitragvon consus » So 23. Dez 2007, 16:25

Clemens hat geschrieben:... wäre es vielleicht lohnender, eine längere Passage des Gallischen Krieges oder eine der einfacheren Ciceroreden gründlich durchzuarbeiten.

Diesem Rat von Clemens schließe ich mich auf Grund meiner beruflichen Erfahrung an. Um die Kenntnisse des klassischen Lateins zu erwerben und zu festigen, geht kein Weg am Studium der Schriften Caesars und Ciceros vorbei.
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Beitragvon nighean_neonach » So 23. Dez 2007, 17:17

Sueton ist, wenn ich mich recht erinnere, noch etwas einfacher zu lesen als Caesar. Er wird in der Schule nicht oft gelesen, aber zum Einstieg dürfte er durchaus geeignet sein. Ich würde mich dann Schritt für Schritt vorwärts arbeiten, also vielleicht ca. jeden Monat oder alle zwei Monate mal etwas Neues ausprobieren. Caesar ist jedenfalls einfacher als Cicero, mit beiden sollte man sich beschäftigen, aber es gibt auch noch viele andere Autoren unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades, und da du für dich allein arbeitest, steht es dir ja frei, dir etwas auszusuchen, was dich jeweils gerade inhaltlich und sprachlich anspricht.
Um in Texte hineinzuschnuppern ist das hier http://thelatinlibrary.com/ immer ganz gut, und wenn dich etwas näher interessiert, kannst du ja nach einer kommentierten oder übersetzten Textausgabe schauen.
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