Tja, wie soll man das erklären. Das ist vielleicht am ehesten vergleichbar mit dem Restaurieren von alten Möbeln, oder Fahrzeugen. Es ist eine Herausforderung, bei der man jedes kleine Einzelteil in die Hand nimmt und wiederaufbereitet. Der Grund ist Bibliophilie. Man verbindet dabei typographische Kenntnisse mit philologischen Kenntnissen, man betreibt Quellenforschung, lernt die Renaissance kennen, usw. Ich träume von restaurierten Drucken, so wie andere von wild gewordenen Manga-Mädchen mit Maschinengewehr im Anschlag träumen.
Schau dir z. B. mal das Projekt an, bei dem Vesalius neu ediert wurde:
http://www.vesaliusfabrica.com Ich möchte nicht wissen wieviele tausend Euro das verschlungen hat. Man könnte ja auch einfach ein Facimile machen und gut is'? Aber man restauriert mit Sorgfalt jeden Strich der Holzschnitte und jeden Buchstaben, man gestaltet sogar eine Imitat-Schriftart dafür. Da kann man theoretisch 200-300 tausend Euro versenken in so einem Projekt. Und was dabei herauskommt ist einfach umwerfend, ein
Glanzstück der Bibliophilie! Findest du nicht? Was ich mache, ist im Grunde ähnlich, nur im kleinen Rahmen.