Cari sodales
Ein weiteres Mal wende ich mich mit Fragen bezüglich der Metrik an Euch. Es gibt ein paar Verse in Vergils Aeneis 1, die mir beim Skandieren Schwierigkeiten bereiten. Könnt Ihr mir weiterhelfen? Herzlichen Dank im Voraus!
Hier die Verse:
1. pródimur átqu(e) Italís longé disiúngimur óris. (v. 252)
Frage: Habe ich das richtig skandiert? Was mich verwirrt: Ītalus wird angegeben mit langem i. Okay. Aber bei mir ist Italis in der Anfangssilbe kurz, sonst geht mir der Vers metrisch nicht auf... Wie seht Ihr das?
Das Gleiche passiert mir hier:
2. fáta tibí; cernés urb(em) ét promíssa Lavíni (v. 258)
Nochmals die Frage, ob ich richtig skandiert habe. Und erneut: Angegeben wird Lāvīnium mit langem a. Aber bei mir ist diese Silbe -La- kurz, da ich einen Daktylus im fünften Fuss brauche, sonst geht der Vers metrisch nicht auf...
3. óscula líbavít natáe, dehínc talia fátur. (v. 256)
Diesen Vers habe ich sicher falsch skandiert, aber ich komme nicht drauf. Ist das ia in talia wie bei iam, also ein konsonantisches i? Ich habe eben gedacht, es handle sich um drei Silben ta-li-a; aber das geht dann metrisch nicht auf, deshalb: ta-lia. Aber das a in ta müsste lang sein.
Vielen, vielen Dank im Voraus für Eure Hinweise!