Wenn ich mir die Diskussion anschaue, habe ich den Eindruck, wir sind noch gar nicht bei dem Gegenstand "Satz" angekommen; wir verstehen ja darunter die Verteilung von Etiketten wie "Subjekt", "Prädikat" usw. an verstreute Wörter zwischern Punkten, und wir streiten darüber, wir wir schnell und richtig verteilen; und dann kommt Laptop und sagt, dass das richtige Verteilen gar nicht so wichtig ist ( , hoffentlich gebe ich das richtig wieder!).
Aber ein Satz ist doch etwas ganz anderes, er trägt eine Behauptung, für die man manchmal auf die Barrikaden geht, im Extremfall zu sterben bereit ist; der Satz muss belastbar sein, er muss kritischer Überprüfung standhalten, muss bewiesen oder widerlegt werden können. Für diese übergreifende Bedeutung des Satzes spielen unsere Grammatikbegriffe gar keine Rolle; wir müssen uns also bei unserer Textarbeit bewusst sein, dass wir erst in einem Vorstadium des Verständnisses stecken und nach oben blicken müssen; diese Offenheit nach oben vermisse ich bei all unserer Schulaktivität an Texten.
Es ist eine Überlegung wert, wie man den eng abgezäunten Grammatikbereich ausweiten kann; ich hab oben schon von dem "schlagenden Herzen des Satzes" gesprochen, ein andermal auch von dem Satz als "Kraftfeld",als Gegensatz zum Sezieren der Satzleiche, wie wir es gewöhnlich machen; weiterdenken lohnt sich!