Anschaffung eines Wörterbuches und einer Grammatik

[Kassandra]

Verstehe ich Euch richtig: Ihr Altphilologen seht ein Wörterbuch mit Infinitivnennung als die schlechtere Wahl an? Wieso? Es ist doch nicht zwangsläufig das schlechtere Modell, nur weil alle alten Wörterbücher immer nur die 1. Person Sg. Ind. Präsens angeben.

[cultor linguarum antiquarum]

Ich bin weder Altphilologe noch bin ich wirklich dagegen.

[lera1]

Die (geplante) Neuauflage des Stowasser ist auch nach Infinitiven geordnet; bzgl. Grammatik ist auch der Gaar-Schuster zu empfehlen. Das ist / war zumindest die an der Uni Wien gebrauchte Studiengrammatik.

[RM]

Ob mit oder ohne Infinitive, ich finde den Stowasser grauenvoll.

RM

[Zythophilus]

Der Unterschied ist, was das Wörterbuch alleine betrifft, nicht besonders groß, allerdings würde mich interessieren, ob die Infinitive der kons. und e-Konj. durch ein Längenzeichen auf dem e der letzteren unterschieden werden. Bleiben auch die Zahlen als Kennzeichen der Konjugationen? Werden konsequenterweise auch die Perfektinfinitive angegeben werden? Die Änderungen werden, auch wenn es beim einem einzelnen Artikel vernachlässigbar erscheint, das Buch dicker machen.
Schwieriger wird es allerdings schon deshalb, weil der normale Stowasser-Verwender natürlich Bücher in die Hand bekommt, in denen das nicht so gehandhabt wird. Gerade für Lernende kann das eine zusätzliche Erschwernis sein. Dass sämtliche Lehr- und Schulbücher dem folgen werden, ist doch unwahrscheinlich.
Nötig erscheint mir die Sache nicht, und ein etwaiger Vorteil erschließt sich mir nicht, da die 1.P.Sg. mit der Zahl bzw. manchmal einem M für die Konjugation und dem Perfekt sowie PPP, wo erforderlich, nicht weniger deutlich als der Inf. mit der entsprechenden Zahl etc. ist.

[Kassandra]

Danke für Eure Anmerkungen!

Ich habe noch ein bisschen Zeit, bis ich eine Entscheidung in Sachen Wörterbuch treffe und daher werde ich mir die verschiedenen Wörterbücher, die es gibt, erst einmal in der Buchhandlung anschauen. Es ist kein Muss für mich, dass der Infinitiv in einem Wörterbuch angegeben wird, aber auf der anderen Seite ist es in unserem Lehrbuch ja auch so. Und es wäre auch wünschenswert, dass das Längenzeichen bei der e-Konjugation angeben wird weil wie soll ich sonst wissen, ob ein Verbum zur e- oder kons. Konjugation gehört.

Bezüglich Grammatik: Leider kann man den Gaar-Schuster nicht mehr käuflich erwerben und auch in den Bibliotheken habe ich ihn nicht finden können. Daher werde ich mir jetzt erst einmal den Rubenbauer ausleihen und wenn er mir gefällt, werde ich ihn später kaufen.

[romane]

.... Und es wäre auch wünschenswert, dass das Längenzeichen bei der e-Konjugation angeben wird weil wie soll ich sonst wissen, ob ein Verbum zur e- oder kons. Konjugation gehört.

e-Konjugation -ere, -eo
kons-Konj. -ere, -o

[Kassandra]

.... Und es wäre auch wünschenswert, dass das Längenzeichen bei der e-Konjugation angeben wird weil wie soll ich sonst wissen, ob ein Verbum zur e- oder kons. Konjugation gehört.

e-Konjugation -ere, -eo
kons-Konj. -ere, -o

Das ist zwar jetzt hier off topic, aber trotzdem kurz: Bei der e-Konj. gehört das "e" zum Präsensstamm, bei der kons. Konj. ist es ein Bindevokal, das nicht zum Stamm gehört, habe ich das richtig verstanden?

[cultor linguarum antiquarum]

Meines Wissens ja.

[Zythophilus]

Im Prinzip ist es egal, ob ich die Konjugationen mit -o 1, -eo 2, -o 3, -io 3 (od. M od. 3M) u. -io 4 oder mit dem Infinitiv und einer weiteren Kennzeichnung, die die gleich aussehenden Infinitive der Verben der e-, kons. u. Mischkonjugation zuordnen lässt, anführe. Ich sehe spontan keine prinzipiellen Vorteile einer der Varianten. Ich sehe freilich einen Vorteil darin, dass diese Kennzeichnung möglichst einheitlich ist. Da die erste zumindest im deutschen Sprachraum mit minimalen Ausnahmen verbreitet ist, wäre eine Änderung eine Erschwernis, da sie ein gerade für Lernende kompliziertes Umdenken bei einer Vielzahl vorhandener und durchaus verwendbarer Bücher nötig machen würde.