Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

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Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon lera1 » Mo 13. Jun 2016, 21:35

Salvete!

Aller Voraussicht nach werde ich im nächsten Jahr einen neuen Schüler in meine Klasse bekommen, der als Elementarlehrbuch Auspicia I-III hatte. Hat jemand Erfahrung mit diesem Buch? Wie ist es aufgebaut? Kennt jemand vielleicht sogar den direkten Vergleich zu Medias in res?

Herzlichen Dank,

Peter
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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon medicus » Mo 13. Jun 2016, 22:02

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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon lera1 » Mo 13. Jun 2016, 22:18

Danke! Aber im Grunde will ich das Buch nicht kaufen, sondern nur wissen, ob der Knabe das kann, was die anderen können (sollten).
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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 13. Jun 2016, 22:21

Es hängt doch nicht vom Buch ab. Der Schüler als Person wird dir zeigen, was er kann...und dann wirst du es sehen.
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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon Zythophilus » Di 14. Jun 2016, 18:57

Natürlich hängt es auch von dem ab, was der Schüler überhaupt wissen sollte, damit er dem Unterricht folgen kann. Und da hilft es natürlich, das verwendete Buch und seinen Aufbau zu kennen, damit man gezielt darauf eingehen kann.
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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon romane » Mi 15. Jun 2016, 10:31

Es handelt sich doch um ein genehmigtes Lehrwerk als Hinführung zur Lektürephase. Also wird wohl die Basis-Grammatik behandelt.

Kritiken etc. zu diesem Lehrwerk findet man im Netz.
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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon lera1 » Mi 15. Jun 2016, 21:08

romane hat geschrieben:Es handelt sich doch um ein genehmigtes Lehrwerk als Hinführung zur Lektürephase. Also wird wohl die Basis-Grammatik behandelt.

Kritiken etc. zu diesem Lehrwerk findet man im Netz.


Nun: "genehmigtes Lehrwerk" - ich erinnere mich noch mit Schrecken an Prima (das in Österreich glücklicherweise ausgestorben zu sein scheint): NcI und Futurum exactum wurden nicht behandelt, die Vokabelverwendung war tlw. sehr entlegen (manere bot als erste Übersetzung "warten") und die Lesestücke troffen vor Germanismen. Was an Kulturgeschichte behandelt wurde, war m.E. auch recht wenig brauchbar (das Anlegen der toga virilis ist zwar ganz nett - ich kenne aber keinen gängigen Originaltext, der das behandelt. Ich hoffe halt, daß Auspicia hier besser ist.

Die im Netz zu findenden Kritiken behandeln - so weit ich dies (nach zugegebermaßen nur cursorischer Lektüre) beurteilen kann - hauptsächlich Menge der Anmerkungen, didaktische Herangehensweise oder stoßen sich an martialischem Vokabular, bringen aber kaum Erkenntnisse bzgl. "praktischer" Verwertbarkeit, d.h., ob es den Schüler befähigt, hernach Originaltexte lesen zu können.

Natürlich werde ich schon sehen, was der Knabe kann - ein diesbezügliches Vorwissen wäre dennoch begrüßenswert.
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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon Medicus domesticus » Mi 15. Jun 2016, 21:50

lera1 hat geschrieben:Natürlich werde ich schon sehen, was der Knabe kann - ein diesbezügliches Vorwissen wäre dennoch begrüßenswert.

Klar...Meine drei Kinder sind momentan aktuell im Lateinunterricht in Bayern, Grundlehrbuch ist/war Campus, später dann Legamus...usw. Das heißt: ich bin mitten im Geschehen... ;-)
Es hängt nicht alles vom Lehrbuch ab, sondern vom persönlichen Interesse und Engagement. Der/die Lehrer im Vorfeld sind auch entscheidend.
Mich stört etwas, dass du alles nur vom Lehrbuch abstrakt abhängig machst.
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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon Zythophilus » Mi 15. Jun 2016, 21:59

Ich sehe es als Zeichen von Engagement eines Lehrers, wenn er so etwas nicht auf sich zukommen lässt, sondern sich gezielt über das, was sein künftiger Schüler aufgrund seines Lehrbuches können sollte, und über etwaige Unterschiede oder Defizite gegenüber der Klasse, in die er kommt, informiert.
Man könnte sich nicht ganz unberechtigt auf den Standpunkt stellen, dass der neue Schüler selbstständig feststellen und ggf. nachlernen müsse.
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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon lera1 » Mi 15. Jun 2016, 21:59

Selbstverständlich kommt es auf Interesse und Engagement des Schülers an - und ebenfalls auf das Engagement, das didaktische Können und tlw. die Empathie des Lehrers. Im Falle des neuen Schülers kenne ich beides aber nicht. Mein einziger Anhaltspunkt, um ihn "dort abzuholen, wo er ist" stellt momentan das Lehrwerk dar. Deshalb wüßte ich gerne mehr darüber...
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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon Medicus domesticus » Mi 15. Jun 2016, 22:01

Zu abstraktes Denken, Zythophile. Was der Schüler kann, wird man im direkten Aufeinandertreffen eh sehen. Dann kann man sich doch darauf einstellen. Als Arzt muß ich mich auch immer spontan auf einen Patienten einstellen, den ich vorher noch nicht gesehen habe.
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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon Zythophilus » Mi 15. Jun 2016, 22:18

Auch ein Arzt erfährt wohl recht gern etwas von der Vorgeschichte, wenn ein Patient neu zu ihm kommt. Da ist es einfacher, wenn frühere Erkrankungen und Behandlungen aufgelistet sind. Vermutlich wird er das auch ohne solche Daten etwa rekonstruieren können, aber einfacher ist es, wenn er die Information vorab bekommt. Natürlich passiert es ab und zu, dass sich ein Arzt spontan auf einen Patienten einstellen muss. Ein Lehrer, den es nicht so überraschend trifft, kann sich auf den Schüler einstellen.
Beim Lehrer kommt dazu, dass er den Unterricht aufbauend gestaltet. Die anderen Schüler haben also gewisse Voraussetzungen, die der neue u.U. nicht hat. Das zu wissen und dem neuen Schüler etwaige Lücken und die Möglichkeit, sie zu schließen, rechtzeitig aufzuzeigen, ist m.E. sinnvoller als irgendwann festzustellen, was er kann - beim direkten Aufeinandertreffen wird das vermutlich auch nicht sofort klar sein. Immerhin ist ein neuer Schüler anders als der Patient nicht der jeweils einzige, um den sich der Lehrer kümmern muss.
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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon Medicus domesticus » Mi 15. Jun 2016, 22:25

Natürlich, Zythophile. Aber: Da bin ich zu lange Arzt.. ;-) Die Vorgeschichte/Anamnese bringt schon einiges, nur: eben nicht nur theoretisch, sondern sie wird mit dem Patienten direkt aufgearbeitet, besprochen, verifiziert. Spontane Aufeinandertreffen gibt es genügend, gar nicht so selten, wenn ich z.B. in der Notaufnahme arbeite.. ;-)
Ich will nur damit sagen, dass das Buch alleine doch nicht entscheidend ist, sondern man muß den Schüler als Person sehen und kann dann dessen Fähigkeiten erst beurteilen.
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Re: Lehrwerk Auspicia I-III - Erfahrungen

Beitragvon Prudentius » Fr 17. Jun 2016, 09:51

Wenn der Schüler aus einer anderen Welt kommt, dann sind Verständigungsschwierigkeiten zu erwarten: er ist vllt. mit einer anderen Terminologie vertraut; da muss man eben ad hoc reagieren; z.B. was versteht man unter einem Nomen? Prädikat, Prädikatsnomen, Prädikativum; die gängigen Kürzel: ACI, Abl.abs., Pc. conjunktum; Gerundium /Gerundiv(um); Attribut und attributiv; er muss das Vergangene kennen (Perfekt), aber auch das Vorübergegangene (Präteritum); das Tempus und der Modus.

Man beklagt gewöhnlich das Terminologiechaos; aber es hat was Gutes: der Schüler kann sich an einen flexiblen Umgang mit Terminologie gewöhnen; das ist echte Wissenschaftspropädeutik: der Schüler bekommt einen Vorgeschmack von Wissenschaftschaos :-D .
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