PPP amatus

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PPP amatus

Beitragvon GurkenPaule » So 18. Sep 2016, 11:34

Hallo!

Wenn ich folgenden Satz habe
Marcus a parentibus amatus laetus est
Macht er Sinn?

Welche Bedeutung hat das PPP genau? Es beschreibt, was mit jemandem passiert ist. Necatus=jetz tot.
Amatus=immer noch geliebt? Oder eine abgeschlossene Handlung?

Vielen Dank!
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Re: PPP amatus

Beitragvon Tiberis » So 18. Sep 2016, 13:12

das PPP amatus kann zwar auch adjektivisch gebraucht werden u. somit einen zustand bezeichnen, aber wohl nur in attributiver stellung, z.b. urbs amata (das geliebte Rom). in dem von dir genannten beispiel ist amatus jedoch part.coni. und würde vorzeitig aufgefasst werden (weil M. ..geliebt worden ist, ist er froh).
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Re: PPP amatus

Beitragvon medicus » So 18. Sep 2016, 13:34

Nachgefragt: Wenn man ausdrücken will, dass Marcus früher und auch jetzt noch von seinen Eltern geliebt wird, wäre dann diese Wortstellung angebracht?
Marcus amatus a parentibus laetus est. :?
Zuletzt geändert von medicus am So 18. Sep 2016, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: PPP amatus

Beitragvon marcus03 » So 18. Sep 2016, 13:42

Propono:

Marcus, qui a p. amatus est, ... (resultatives Perfekt).

oder:

Marcus, qui a p. amatus est adhucque amatur, ...
Damit dürfte die Liebe eindeutig Gegenwartsbezug haben. ;-)
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Re: PPP amatus

Beitragvon Medicus domesticus » So 18. Sep 2016, 14:24

Man kann statt amatus auch eindeutige PAdj. nehmen, z.B. dilectus,a,um (mit Dat.):

Marcus parentibus dilectus laetus est.
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Re: PPP amatus

Beitragvon Zythophilus » So 18. Sep 2016, 20:34

amatus ist de facto auch eine Art passives Präsenzpartizip. In filius amatus hört man, dass der noch geliebt wird, nicht dass er einmal geliebt worden ist, jetzt aber nicht mehr.
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Re: PPP amatus

Beitragvon medicus » So 18. Sep 2016, 20:44

Danke Zythophilus, ich hatte meine Frage wohl gleichzeitig mit deiner Antwort wieder gelöscht, ich wollte dem GurkenPaule die Nachfrage überlassen.
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Re: PPP amatus

Beitragvon GurkenPaule » Mo 19. Sep 2016, 17:24

Vielen Dank, für die Antworten!

Das bedeutet also, dass ein Relativsatz die "stete" Liebe besser ausdrückt, als das alleinige Partizip?
Und eine attributive Wortstellung wäre nur dann, wenn nichts zwischen den Bezugswörtern steht?
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