Foetus in foeto

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Foetus in foeto

Beitragvon Zythophilus » Mi 2. Aug 2017, 17:35

Es handelte sich den Angaben zufolge um einen seltenen Fall des Phänomens, das Mediziner "Foetus in Foeto" nennen.

Mediziner, die Latein etwas besser können, nennen das Phänomen vielleicht sogar "Foetus in Foetu".
https://derstandard.at/2000062119228/In ... ch-geboren
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon marcus03 » Mi 2. Aug 2017, 18:40

Sprach da gerade der poetus in poeto alias poeta in poeta? :lol:
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon Medicus domesticus » Mi 2. Aug 2017, 18:52

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Re: Foetus in foeto

Beitragvon Medicus domesticus » Mi 2. Aug 2017, 19:08

Das Phaenomen ist bekannt, aber sicher nicht allen hier, vielleicht medicus..
Glaube ich eher nicht, weil zu selten!
Ich werde mich informieren in der SALK (Salzburger Landesklinikum in der Gynäkologie) und werde berichten...
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon Zythophilus » Mi 2. Aug 2017, 21:05

Es geht mir weniger um das Phänomen an sich, sondern um die Kasusendung foeto. Früher wäre es bei einer typsichen Arzthandschrift nicht aufgefallen, welcher Vokal dasteht. Hat sich tatsächlich das "o" eingebürgert? Das wäre dann ähnlich wie libido: Psychologen und andere aus der Branche müssen augenscheinlich sich eidlich verpflichten, "Lídido" zu betonen, während der Ohrologe von "Tínnitus" zu sprechen hat.
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon Zythophilus » Fr 18. Aug 2017, 05:52

Offenbar wird auch manchmal die korrekte Schreibung verwendet https://rolloid.net/los-medicos-descubr ... -tiempo-2/
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon Prudentius » Fr 18. Aug 2017, 10:43

Und dann möchten wir an die Mathematiker den Wunsch herantragen, das "+" mit langem u und das "-" mit kurzem i auszusprechen :-D .
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon Tiberis » Sa 19. Aug 2017, 00:01

wenn man sowohl nach "foetus in foeto" als auch nach der korrekten Form "foetus in foetu" googelt, erkennt man schnell, dass sich "foetus in foeto" :roll: praktisch nur auf deutschsprachigen Seiten findet, während auf sämtlichen englischen, französischen, italienischen etc. Seiten die sprachlich korrekte Form "foetu" (bzw. fetu) aufscheint. Was naturgemäß kein besonders gutes Licht auf die Lateinkenntnisse der Mediziner hierzulande wirft (siehe auch "tínnitus u.dgl.).. :roll:
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon Zythophilus » Sa 19. Aug 2017, 07:45

Das Phänomen an sich ist ja sehr selten, aber, wenn man so sagen darf, spektakulär. Direkt damit zu tun hat nur ein geringer Bruchteil der Ärzte, während die weitaus meisten das auch nur aus der Literatur kennen. Da kann man schon fragen, ob nicht etwas mehr Genauigkeit möglich wäre. Den Medien kann in diesem Fall weniger die Schuld zuschieben, wenn sie den Ausdruck aus einem Text, der von Spezialisten stammt, ungeprüft übernehmen. Die beiden hier im Forum vetretenen Ärzte sind davor natürlich gefeit.
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon Zythophilus » Sa 19. Aug 2017, 07:53

Dass die Lateinkenntnisse der Ärzte anderswo so viel besser sind, geht nicht zwangsläufig daraus hervor. Vielleicht hat sich dort nur die richtige Version eingebürgert, die dann auch Ärzte ohne größere Lateinkenntnisse verwenden.
Die Betonung "Líbido" ist im Deutschen schon so verbreitet, dass sie selbst bei google.translate zu hören ist, während man, wenn man "libido" mit Englisch als Ausgangssprache eingibt, die korrekte Betonung auf der zweiten Silbe hört, freilich mit englischem Akzent.
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon Medicus domesticus » Sa 19. Aug 2017, 11:16

Ach, ich wollte ja noch berichten. Der Chef der Gynäkologie meiner Klinik (sind besonders lässige Ärzte) sagte relativ cool: "Fetus in fetu" ..steht bestimmt im Pschyrembel und grinste :-D :
Im online-Pschyrembel steht:
Unbenannt.JPG


@Tiberis:
Was naturgemäß kein besonders gutes Licht auf die Lateinkenntnisse der Mediziner hierzulande wirft (siehe auch "tínnitus u.dgl.).. :roll:

Das stimmt natürlich. Wir sind zwar ein Fach, das noch Latein anwendet im Fachjargon. Oft auch gräzisiert. In Deutschland ist ja das Latinum seit langem nicht mehr Voraussetzung für das Studium (Kursus der medizinischen Terminologie als Ersatz), in Ö ist es noch etwas strenger.. ;-)
Obwohl es natürlich hervorragende Lateiner unter uns gibt, auch in meiner Landesklinik in Ö. Wir haben vor kurzem einen kleinen Zirkel in Salzburg gegründet: Natürlich darf da ein Stiegl nicht fehlen... :) :

Bild
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon medicus » Sa 19. Aug 2017, 12:01

Salve Med. dom., tune in Americam proficisci voluisti? An scribis ex illa terra?
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon Medicus domesticus » Sa 19. Aug 2017, 12:05

Nein, bin noch nicht dort. Erst nächstes Jahr, dann Route 66 von Chicago aus ... :-D
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon Zythophilus » Sa 19. Aug 2017, 15:21

Wenn ihr eine Flasche mit dem obigen Etikett bekommt, solltet ihr vorsichtig sein, denn ganz frisch ist die nicht mehr; die aktuellen Etiketten sehen so aus: https://www.stiegl.at/sites/default/fil ... k=TOSQEs9g
Überhaupt würde ich in Salzburg eher zum Augustiner aus dem Kloster Mülln greifen, aber wenn es schon Stiegl sein muss, dann wäre doch für einen Lateinzirkel von Medizinern eher Paracelsus angesagt https://www.stiegl.at/sites/default/fil ... k=YQe9vV5a
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Re: Foetus in foeto

Beitragvon Medicus domesticus » Sa 19. Aug 2017, 15:39

:-D In der Gaststätte bekommt man es eh vom Faß...
Stiegl ist hier schon ein gewisser Standard, auch in der Wirtschaft, obwohl es auch Stiegl-Gegner gibt. Es ist genauso wie das Augustiner eine Geschmackssache. Mir persönlich ist aber das Kaiserbier am liebsten, das früher auch in Kaltenhausen bei Hallein gebraut wurde. Insbesondere auch eine urige, alte Gaststätte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hofbr%C3%A4u_Kaltenhausen
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