Errare Humanum Est

Für alle Fragen rund um Latein in der Schule und im Alltag

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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon Zythophilus » Fr 3. Mai 2019, 16:35

Stomachatus hat geschrieben:Es wird kein Buch auf Erden geben, der mit allen möglichen Lehrplänen von 16 dt. Bundesländern plus Österreich und Schweiz und Südtirol (Lehrpläne, die sich alle paar Jahre auch ändern!) perfekt kompatibel sein wird. Dazu ist der Lehrer da.

Vielleicht ist es in Deutschland grundlegend anders, was ich freilich bezweifle, aber Einblick in die Verhältnisse in Österreich hast du offensichtlich nicht. Schulbücher, die im Unterricht verwendet werden sollen, müssen vom Unterrichtsministerium approbiert sein. Die letzte große Lehrplanänderung brachte somit natürlich massive Änderungen bei den Schulbüchern. Auch ursprünglich für Deutschland konzipierte Lehrwerke müssen für Österreich eigens genehmigt und i.d.R. adaptiert werden. Der Lehrer - eher die Lehrer an einer Schule - entscheidet, welches der genehmigten Bücher genommen wird. Ørberg ist übrigens nicht in der Liste.
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon marcus03 » Fr 3. Mai 2019, 18:30

Nur wer die schulische Realität völlig ignoriert, kann so daherreden wie unser "Geärgerter".
Latein hat einen schweren Stand gerade in der Schule und der wird in annos immer schwerer, was man so hört.
Wer Zythophilus, der als aktiver Lehrer und engagierter Meister seines Faches voll im Schulalltag steht, belehren will, kann sich letztlich nur lächerlich machen.
Drum nehme ich deine diesbezügliche Kritik nicht ernst, Stomachate arrogantissime!
Träum schön weiter! Du musst ja nicht Tag für Tag unterrichten. :sad:
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon Medicus domesticus » Fr 3. Mai 2019, 18:51

Stomachatus hat geschrieben:
Zythophilus hat geschrieben:
Bei der Schola Aestiua in Posen geht es darum, aktive Lateinkompetenz zu erwerben.


Wozu? Was haben die Teilnehmer davon?
Ich verstehe deine „Zweigleisigkeit“ noch nicht.
Kannst Du bitte genauer ausführen, warum dein Prozedere sozusagen in Wien und Posen so anders ist?
Und welche sind die Zwecke der jeweiligen Unterrichtsstunden?

Man kann als Mediziner, Mathematiker oder Lateinlehrer zu ganz anderen Veranstaltungen gehen. Mit dem Alltag kann das auch wenig zu tun haben. Widersprechen tut sich das nicht.
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon medicus » Fr 3. Mai 2019, 18:59

marcus03 hat geschrieben:Du musst ja nicht Tag für Tag unterrichten

Stomachatus hat uns über seinen Beruf noch nicht in Kenntnis gesetzt, an erro?
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon Medicus domesticus » Fr 3. Mai 2019, 19:02

Guter Einwand, Kollege! Genau wissen wir es wirklich nicht. Nur ein Stomachatus? Seine wirkliche Kompetenz hat er hier noch nicht bewiesen.
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon marcus03 » Fr 3. Mai 2019, 19:07

medicus hat geschrieben:Stomachatus hat uns über seinen Beruf noch nicht in Kenntnis gesetzt, an erro


Gewisse Äußerungen legen das dringend nahe. Er lässt am Schulsystem fast nichts Gutes.
Schullehrer/Beamter ist er garantiert nicht. Wetten?
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon marcus03 » Fr 3. Mai 2019, 19:13

Ich schlage vor, den Disput auf Latein weiterzuführen.
Sollte für St. kein Problem sein. Wir sind gespannt.
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon Medicus domesticus » Fr 3. Mai 2019, 19:30

Ich muss Dir und Marcus03 nichts beweisen

Beweisen mußt du auch nichts. Du mußt auch nicht einen „Überdimensionalen“ raushängen lassen. Das kann jeder. Wenn du lieferst, mußt du auch bringen. Wenn du nichts bringst, glauben dir nur wenige. Beschimpfen kann man, wenn die richtigen Argumente bestehen.
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon marcus03 » Fr 3. Mai 2019, 19:33

Stomachatus hat geschrieben:Der User „Stomachatus“ betrachte ich als Kunstfigur und er ist auch nicht mit meiner Person deckungsgleich.

Klingt nach Schizophrenie oder multiple Persönlichkeit. :?
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon Christophorus » Fr 3. Mai 2019, 19:38

marcus03 hat geschrieben:Ich schlage vor, den Disput auf Latein weiterzuführen.
Sollte für St. kein Problem sein. Wir sind gespannt.



Ja, und vielleicht auch nicht in diesem Beitrag. Der Themenstarter wird wahrscheinlich schon abgeschreckt genug sein.
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon Zythophilus » Fr 3. Mai 2019, 23:51

Was ist genau das Problem mit der "Zweigleisigkeit"?
Schulischer Lateinunterricht folgt einem relativ engen Schema, das aktive Sprachbeherrschung de facto für die meisten Schüler ausschließt. Auch sind die Ressourcen dafür nicht vorhanden. Das weiß ich, und das akzeptiere ich. Ich könnte es auch nicht ändern. Es gibt auch dabei genug Bereiche, wo es falsche Entwicklungen gibt.
Unterricht wie in Posen - es gibt natürlich auch andere ähnliche Kurse - setzt informierte und interessierte Teilnehmer voraus, und zwar interessiert in einem Ausmaß, das für schulischen Lateinunterricht nicht nötig ist. Was Leute dazu treibt, da mitzumachen, weiß ich auch nicht genau, aber ich ahne es: Man will gut in etwas sein, das als schwierig und elitär gilt, das andere nicht können, das mit Kultur verbunden wird. Dazu mag es noch weitere Gründe geben, die junge und ältere Erwachsene, teilweise auch Schüler einen Teil ihrer Freizeit und auch gewisse finanzielle Mittel aufwenden lässt. Offensichtlich reicht das aus - materielle Vorteile, wenn du das meinst, hat der normale Teilnehmer nicht.
Was hast du davon, Stomachate, hier nachzuweisen, was falsch oder zumindest fragwürdig ist?
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon Laptop » Sa 4. Mai 2019, 00:09

Entschuldigung, aber es ist auch ein bisschen arrogant auf dieser "was kannst du den überhaupt"-Schiene zu fahren, und jetzt auf Latein weiterstreiten zu wollen. Man muß nicht Latein beherrschen um etwas am lat. Schulunterricht auszusetzen zu haben. Dass der Schulunterricht keinen Sinn ergibt weiß eh jeder, auch die Lehrer. Aber sie verdienen ihr Geld damit, und können es nicht wirklich ändern, das glaube ich schon. Mich hat es im Übrigen schon überrascht dass das Buch von Ørberg nicht auf der Liste der Lehrmittel ist. Vielleicht wird umgekehrt ein Schuh daraus: es hat einfach den Makel zu gut zu sein.

Im Übrigen ist es nicht der "Geärgerte" da stomachari Deponens ist, soviel habe ich schon gelernt :-)
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon Tiberis » Sa 4. Mai 2019, 00:53

Laptop hat geschrieben:Man muß nicht Latein beherrschen um etwas am lat. Schulunterricht auszusetzen zu haben

mag sein, aber "der Verärgerte", unsere provozieren wollende Kunstfigur :lol: , hat zunächst nicht den Unterricht, sondern den Text eines Schulbuches bemängelt und gefällt sich auch sonst immer wieder in der Rolle des Besserwissers, jedoch ohne jemals seine angeblichen Sprachkenntnisse offengelegt zu haben. So gesehen, kann ich der Aufforderung an ihn, einmal die gesicherte Deckung zu verlassen, schon etwas abgewinnen. Natürlich wird er das nicht tun. Warum wohl? :D
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon marcus03 » Sa 4. Mai 2019, 07:54

Der Sinn des Lateinunterrichts ist m.E. nicht Latein sprechen zu lernen, sondern sich reflexiv und systematisch mit Sprache auseinanderzusetzen und sich schwierige Texte zu erarbeiten. Doch vermutlich scheitert auch das am Faktor ZEIT in der Schule.
Die Meisten wursteln sich halt irgendwie durch und wählen es ab. Vlt. ist die Schule heute nicht mehr der richtige Ort, Latein so zu lernen, dass man etwas davon hat. Der Anspruch an das Fach ist nicht mehr zeitgemäß und überfordert den durchdigitalisierten Otto-Normal-Schüler, der lieber bei jeder Gelegenheit -falls möglich sogar während des Unterrichts- in die virtuelle Welt abtaucht als mühsam und regelmäßig Vokabeln und Grammatik zu büffeln.
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Re: Errare Humanum Est

Beitragvon Zythophilus » Sa 4. Mai 2019, 08:03

Wenn ein Buch sich nicht in der Schulbuchliste befindet, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es schlecht ist. Das ist natürlich auch möglich. Ein ganz banaler Grund könnte sein, dass der Autor bzw. Verlag sich nicht darum bemüht. Wahrscheinlicher ist im Fall von Ørberg, dass das Buch in der vorliegenden Form nicht zum Lehrplan passt. Mit welchem Aufwand man es, falls überhaupt, anpassen könnte, weiß ich nicht. Es kann auch einfach sein, dass sich das nicht für den Verlag auszahlt.

Natürlich kann man auch den aktuellen Lateinunterricht kritisieren, ohne Latein zu beherrschen. Sinnvoll wäre es aber dabei auf jeden Fall, die Rahmenbedingungen und vorhandenen Ressourcen zu kennen. Man kann schon träumen, was man mit den entsprechenden Mitteln und einer täglichen Lateinstunde anfangen könnte, und jammern, dass die Situation nicht so ist, aber die Realität, die sich nicht so bald ändern wird, darf man nicht aus den Augen verlieren. Wenn Ørberg "zu gut" ist, dann ist das wohl deshalb der Fall, weil für das Buch wie auch die Methode nicht genug Unterrichtszeit vorhanden ist.
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