Re: Suche Onlinepublikationsorgan
Verfasst: Sa 31. Mär 2012, 08:29
Wie gesagt: Über die Kostenfrage lässt sich seriös eigentlich nicht diskutieren, ohne echte Berechnungen anzustellen. Eine kleine Onlinezeitschrift hat jedenfalls wesentlich weniger Kosten als von dir beschrieben. Was haben die denn für einen Traffic? Da könnte man mal nachfragen. Tatsache ist: Eine simple Homepage, die von einigen Hundert Menschen pro Monat besucht wird, lässt sich mit 20 Euro im Jahr betreiben. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
"Offline-Bibliotheken" sind auch nicht umsonst. Im Gegenteil.
Wikipedia, eines der größten Online-Angebote überhaupt, braucht im Jahr 10 Millionen Dollar. Die Bibliothek der FU Berlin gab 2010 insgesamt mehr als 7 Millionen Euro aus. Eine einzige große Uni-Bib.
Das Problem wird lediglich die Übergangszeit: Wenn noch gedruckte Bibliotheken bestehen und unterhalten werden müssen, aber das meiste schon online publiziert wird.
Das ist im Prinzip dasselbe. Bibliothekare lassen heute zerfledderte Bücher, von denen vielleicht keiner mehr weiß, warum sie mal angeschafft wurden, herrichten, besorgen von fehlenden Seiten Kopien aus anderen Bibliotheken etc. Dasselbe tun Systemadministratoren mit "verwaisten" Dateien. Es ist nicht wahr, dass Dateiformate extrem schnell veralten. Ich kann meine 15 Jahre alten Dateien auch heute noch problemlos öffnen.
Nein, aber ich bemerke, dass zu aktuellen Themen, die momentan heißt diskutiert werden, Beiträge nur sehr schleppend verfügbar werden, obschon ich mir sicher bin, dass Leute dazu etwas schreiben.
Dann haben diese Leute in der Wissenschaft nichts verloren. Ein Wissenschaftler muss sich immer in den Dienst der folgenden Generationen stelle, muss immer "serviceorientert" sein. Unter anderem dafür sind Fußnoten erfunden worden: damit die nächsten Forscher die Ergebnisse überprüfen können und darauf aufbauen können.
Wer nicht will, dass seine Erkenntnisse genutzt werden, darf nicht Wissenschaftler werden. Ich rede nicht von Plagiaten oder Ideenklau. Ich rede vom legitimen Zitieren und Nutzen. Genau das muss das Ziel eines jeden Forschers sein: anderen Forschern zu nutzen. Natürlich bedeutet das auch wissenschaftlichen Ruhm und Anerkennung. Das soll niemandem stretig gemacht werden. Aber den zu erreichen heißt: Etwas tun, was der Forschung nutzt. Und das tun reine statischen Texte weniger als getaggte, interaktive, filterbare, verlinkte, durchsuchbare.
Da ist die Sientific Community gefragt, diejenigen zu ächten, die das nicht machen. Das wird lange dauern, viele Zwischenlösungen erfordern (auch für die Veröffentlichung meiner Dissertation werde ich zu einer solchen greifen)
"Offline-Bibliotheken" sind auch nicht umsonst. Im Gegenteil.
Wikipedia, eines der größten Online-Angebote überhaupt, braucht im Jahr 10 Millionen Dollar. Die Bibliothek der FU Berlin gab 2010 insgesamt mehr als 7 Millionen Euro aus. Eine einzige große Uni-Bib.
Das Problem wird lediglich die Übergangszeit: Wenn noch gedruckte Bibliotheken bestehen und unterhalten werden müssen, aber das meiste schon online publiziert wird.
RM hat geschrieben:Ich habe nicht von alten zerfledderten Büchern gesprochen, sondern von alten herrenlosen Dateien, von denen keiner mehr weiß, wozu sie mal gut waren.
Das ist im Prinzip dasselbe. Bibliothekare lassen heute zerfledderte Bücher, von denen vielleicht keiner mehr weiß, warum sie mal angeschafft wurden, herrichten, besorgen von fehlenden Seiten Kopien aus anderen Bibliotheken etc. Dasselbe tun Systemadministratoren mit "verwaisten" Dateien. Es ist nicht wahr, dass Dateiformate extrem schnell veralten. Ich kann meine 15 Jahre alten Dateien auch heute noch problemlos öffnen.
RM hat geschrieben:Du merkst ja gar nichts davon, dass der Ersteller des Artikels diesen schon vor 2 Monaten fertig hatte, also kannst Du Dich darüber auch nicht aufregen.
Nein, aber ich bemerke, dass zu aktuellen Themen, die momentan heißt diskutiert werden, Beiträge nur sehr schleppend verfügbar werden, obschon ich mir sicher bin, dass Leute dazu etwas schreiben.
RM hat geschrieben:Die Autoren haben aber vielleicht gar keine Lust, mehr Zeit für die Produktion von Dingen aufzuwenden, die die anderen dann umso leichter nutzen können.
Dann haben diese Leute in der Wissenschaft nichts verloren. Ein Wissenschaftler muss sich immer in den Dienst der folgenden Generationen stelle, muss immer "serviceorientert" sein. Unter anderem dafür sind Fußnoten erfunden worden: damit die nächsten Forscher die Ergebnisse überprüfen können und darauf aufbauen können.
Wer nicht will, dass seine Erkenntnisse genutzt werden, darf nicht Wissenschaftler werden. Ich rede nicht von Plagiaten oder Ideenklau. Ich rede vom legitimen Zitieren und Nutzen. Genau das muss das Ziel eines jeden Forschers sein: anderen Forschern zu nutzen. Natürlich bedeutet das auch wissenschaftlichen Ruhm und Anerkennung. Das soll niemandem stretig gemacht werden. Aber den zu erreichen heißt: Etwas tun, was der Forschung nutzt. Und das tun reine statischen Texte weniger als getaggte, interaktive, filterbare, verlinkte, durchsuchbare.
Da ist die Sientific Community gefragt, diejenigen zu ächten, die das nicht machen. Das wird lange dauern, viele Zwischenlösungen erfordern (auch für die Veröffentlichung meiner Dissertation werde ich zu einer solchen greifen)