Was kann man werden, wenn man Geschichte studiert??

Fragen zur Ausbildung rund um die alten Sprachen, ihrer Geschichte und ihrer Archäologie

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Beitragvon suetonius » Fr 2. Jan 2004, 00:23

hab das alles zitiert...
zu den historikern in großen Unternehmen: der STERN lügt nicht..! :D
Frage ist "Was machen die da?"
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Beitragvon Anachronist » Fr 2. Jan 2004, 09:35

Vielleicht müssen sie in den Pausen zwischen den einzelnen Meetings dem Vorstand Vorträge über die glorreiche Geschichte des jeweiligen Betriebes halten ;)...vielleicht im Asterixkostüm oder so ;)

Ne, mal ernsthaft: Es gibt meines Wissens nach wirklich einige Betriebe, die immer mal wieder Geisteswissenschaftler, bzw. Leute die etwas studiert haben, das in etwa aus der Richtung kommt (es gibt Historiker, die sich mit Zähnen und Klauen gegen den Begriff der Geisteswissenschaft wehren - nicht ganz zu unrecht). So viel ich weiß liegt das einach daran, dass man in Fächern wie Philosophie, Geschichte, Germanistik, Soziologie, Theologie etc. beständig dazu gezwungen ist sich eine eigene Meingung zu komplexen Themen zu bilden und lernt mit vielen verschiedenen Perspektiven und Argumenten umzugehen. Es ist dann aber -so weit ich es bis jetzt verstanden habe - oft nicht das fachliche Wissen, dass gefragt ist, sondern eben diese Kompetenz. All den genannten Richtungen liegt zu Grunde, dass sie viel über den Menschen und die menschliche Entwicklung, besser: die Menschheitsentwicklung, nachdenken. Dies hilft vielleicht dabei, in einem Werbebüro den neuesten Jugendtrend am Reißbrett zu planen und vorzubereiten. Natürlich stellt es auch einen nicht unbeträchtlichen Vorteil dar, wenn man beim Geschäftsessen bei einem teurem Italiener gekonnt Smalltalk über Karl den Großen machen kann oder es versteht einen Witz darüber zu reißen, dass die kostengünstigere aber hochgiftige Lackfarbe auf dem neuen Kinderspielzeug aus utilitaristischer Perspektive durchaus moralisch gut sein kann - ob man sich aber in den vielgerühmten oberen Regionen der Wirtschaft fachlich befriedigend beschäftgien kann, erscheint mir zweifelhaft.

Andere Betätigungsfelder, die mir für Historiker einfallen:

- Uni
- Uni
- Lehrer
- Lehrer
- Lehrer
- Mitarbeiter in einem historischem Institut (kommen vermutlich meist von der Uni ;) )
- Mitarbeiter bei einer historischen Faychzeitschrift (wenn sich diese nicht auch zum Großteil aus Uniprofessoren zusammensetzen..kein Plan ;) )
- Uni
- Lehrer

Ana
Zuletzt geändert von Anachronist am Fr 2. Jan 2004, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Euripides » Fr 2. Jan 2004, 16:06

@Anachronist

Danke
Uni, Lehrer-> im obigen Beitrag schon erwähnt
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Beitragvon ivens » Fr 2. Jan 2004, 16:44

Sachbuchschreiber, zdf-expeditionangestellter, geschichtepageswebmaster...
Es gibt so viele Möglichkeiten, einen guten Eindruck zu machen.
Warum lasse ich sie alle ungenutzt?
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Beitragvon Euripides » Fr 2. Jan 2004, 16:48

zdf-expeditionsangestellter- :lol: :)
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Beitragvon Anachronist » Fr 2. Jan 2004, 18:11

@aedil: wenn es mir darum gegangen wäre Uni/Lehrer als brandneue Idee zu präsentieren, hätte ich es einmal hingeschrieben.

Das ZDF-Ding ist wirklich gut :D

Museen könnten auch noch wass ein (Ich hoffe das hatte jetzt noch keiner ;)). Vielleicht bringts ja was einfach mal bei Museen anzurufen undzu fragen, ob sie Historiker einstellen und, wenn ja, was man da so macht, außer alte Speere abstauben (...uhem...säubern meine ich damit)

Ana
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Beitragvon suetonius » Fr 2. Jan 2004, 20:41

Aedil hat geschrieben:zdf-expeditionsangestellter- :lol: :)


Ein erstrebenswerter job
-->alte, interessa´nte, teilweise spaktakuläre Geschichten recherchieren und möglichst interessant präsentieren....
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Beitragvon peregrinus2002 » Fr 2. Jan 2004, 21:06

@ Suetonius

Du wirst nach einem Geschichtsstudium nur dann "stur" weiterhin Geschichte so praktizieren können, wie du sie jetzt erfährst, wenn du danach Lehrer wirst, oder an einer Hochschule verbleibst.

Auf letzteres solltest du nicht bauen, da es zum einen nicht so viele C4-Professuren in Deutschland gibt und zum anderen Beschäftigungen mit dem Titel "wissenschaftliche Hilfskraft" auf Dauer ein sehr unsicheres Arbeitsverhältnis darstellen, da solche Stellen doch stark an die Bewilligungen von Geldmitteln für die jeweilige Uni gebunden ist und Geld - auch/gerade für Bildung - in unseren Zeiten leider recht rar ist...

Wenn du dich für das Lehramt entscheiden solltest, MUSST du zwingend ein zweites, nicht so überlaufenes Fach wählen, da du z.B. mit der Kombi Deutsch/Geschichte auch nichts bekommen wirst (Latein ist da als zweites Fach hingegen SEHR empfehlenswert!) ...

Solltest du dich für ein Geschichtsstudium auf Magister oder dergleichen entscheiden, muss dir klar sein, dass du immens viel Flexibilität an den Tag legen musst und es halt irgendwie fertig bringen musst aus der Masse der Vielen zu glänzen; und das geht halt nur über Zusatzqualifikationen, die nicht jeder Geschichtsstudent vorzuweisen hat!
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Beitragvon suetonius » Fr 2. Jan 2004, 21:15

hm

nach all diesen fakten denk ich mir doch:
"lieber BWL studiern...!" :(
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Beitragvon RM » Fr 2. Jan 2004, 21:31

Ich kenne zwar einige Leute, die in Mainz Altphilologie studiert und danach beim ZDF angefangen haben, aber Vorsicht: die meisten Leute, die fuer Rundfunk und Fernsehen arbeiten, sind freie Mitarbeiter. 8) RM
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Beitragvon Euripides » Sa 3. Jan 2004, 12:58

@Suetonius

Davon rate ich dir ab :x
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Beitragvon suetonius » So 4. Jan 2004, 01:42

Aedil hat geschrieben:@Suetonius

Davon rate ich dir ab :x


warum?
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Beitragvon Euripides » So 4. Jan 2004, 13:44

Keine beruflichen Chancen, aufgrund zu vieler Studenten
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Beitragvon Anachronist » So 4. Jan 2004, 14:52

Es stimmt wohl schon, dass die beruflichen Chancen (als [sehr] guter) BWL-Student besser sind, als als Historiker. Ein paar Fragen würde ich mir aber dennoch stellen:

1. Wie viele Leute aus allen möglichen Richtungen denken im moment genau das ;) ?

2. Wie stehe ich zur BWL? Kenne ich sie überhaupt?

Gesetzten Falls man mag sie nicht (in Bezug auf meine Einstellung ein Euphorismus) :

Es stimmt, dass der (berufliche!!!) Weg mit BWL (vermutlich!!!) leichter wird. ABER:

Will ich lieber einen etwas schwereren Weg mit etwas gehen, dass mir schon allein dann etwas gibt, wenn ich mich damit beschäftige? ODER
Gehe ich lieber den etwas leichteren Weg mit etwas, dass mich jeden Tag ankotzt?

Ich gebe zu meine Fragen sind etwas suggestiv ;)

Ana

PS: Ich kenne nicht genug BWLèr persönlich, um hier mehr zu machen als Vorurteile plattzuwälzen (von den zweien , die ich wirklich kenne, mag ich einen sogar ; ) aber ich laufe fast täglich an ca. 100 bis 200 BWL-Studenten vorbei : Ich denke, jemand der sch ein römischen Zimmer einrichten will und sich eine Toga geschneidert hat, läuft Gefahr in diesem Studium sozial ausgegrenzt zu werden. Und "connections" sind alles, wenn man wirklich in einem gut bezahltem Job im sog. Manegment unterkommen will.
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Beitragvon suetonius » So 4. Jan 2004, 15:07

Hm

mein bruder is bwl-er
hat sein diplom mit auszeichnug (schnitt 1,4) gemacht...

man muss sich halt dafür interessieren und dann durchsetzen!

Lieber hab ich einen sicheren job und geschichte oder archäologie als hobby, als als arbeitsloser historiker auf der strasse zu sitzen....

(außerdem interessier ich mich ja auch sehr für wirtschaft, etc.!)
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