Lehrer für Latein, Griechisch und Geschichte

Fragen zur Ausbildung rund um die alten Sprachen, ihrer Geschichte und ihrer Archäologie

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Beitragvon chefren » So 1. Feb 2004, 17:52

Stimmt schon, es gibt kaum Lehrer die drei Faecher auf einmal unterrichten ... meist sind es doch nur zwei von ihren drei ff studierten, und die anderen werden an der Schule entweder nicht angeboten, oder andere Lehrer dafuer eingesetzt, weil es sonst einfach zu viel werden wuerde.
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Beitragvon ivens » So 1. Feb 2004, 20:23

Kurze Zwischenfrage: Muss wer Altphilologie studiert auch Griechisch können? :?
Es gibt so viele Möglichkeiten, einen guten Eindruck zu machen.
Warum lasse ich sie alle ungenutzt?
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Beitragvon Apollodorus » So 1. Feb 2004, 20:55

Kurze Zwischenfrage: Muss wer Altphilologie studiert auch Griechisch können?

"Altphilologie" > meinst du jetzt Latinistik? > Graecum notwendig. (umgekehrt auch!)
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Beitragvon Merkur » So 1. Feb 2004, 21:09

ich weiß nicht, ob's dasselbe ist:


es gibt doch eine Ausbildungsrichtung "klass. Philologie mit dem Schwerpunkt Latein" .... da benötigt man natürlich das Graecum ... aber wird es dann auch noch intensiviert?
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Beitragvon Gast » So 1. Feb 2004, 21:17

@Peregrinus:

Der Hinweis auf die drei Fächer bezog sich auf den Umstand, dass das Fach Griechisch hier mit dabei sein sollte. Wer also Latein und Griechisch auf Lehramt studieren möchte, der sollte unbedingt ein drittes Fach hinzunehmen. Auch Latein / Geschichte ist nicht die allergünstigste Kombination (aber besser als Deutsch / Geschichte). Ansonsten teile ich deine Ansicht: Zwei gut gewählte Fächer reichen völlig aus, schließlich wird dadurch normalerweise auch die Studienzeit reduziert, da man doch für drei Fächer bei einem normalen Verlauf des Studiums mehr Zeit - wohl so ca. zwei bis drei Semester - benötigt als für zwei Fächer.

Was die Prognosen des Lehrerarbeitsmarktes betrifft, so ist zu sagen: Sie orientieren sich u. a. an den zu erwartenden Pensionierungen der Fachkollegen. Es stimmt, dass viele Kollegen in den nächsten Jahren pensioniert werden. Es ist aber ein Irrtum zu meinen, dass frei werdende Stellen von Lateinlehrern automatisch wieder besetzt werden (s. z. B. an unserer Schule, wo damit nicht zu rechnen ist, da der Stellenplan voll ist). Die vollmundig verkündete Einstellungsoffensive in NRW ist ja auch stecken geblieben und viele Tausend Stellen sind nicht wieder besetzt worden, da kein Geld da war. Statt dessen hat man unsere Arbeitszeit und die Schüler-Lehrer-Relation erhöht, um Stellen zu sparen. Wenn das 13. Schuljahr gekappt wird - kommt in NRW auch mittelfristig - kann man wieder sparen. Außerdem werden an den Schulen die Lehrgänge heruntergefahren, statt zwei Klassen Latein wird dann in der sieben eben nur noch eine Klasse eingerichtet - die anderen nehmen dann eben Französisch, dafür sind z. Zt. genügend Lehrer in den Kollegien. Man dürfte bei einem volkswirtschaftlich wenig attraktiven Fach wie Latein keine Skrupel haben, durch administrative Maßnahmen den Mangel zu kaschieren, denn es ist ja definitiv kein Geld da und man stellt dann von dem wenigen Geld lieber die noch dringender benötigten Mathematik-, Informatiik, und Physiklehrer ein als die Lateinlehrer.

Also - ich rechne nicht mit einem riesigen Einstellungsboom für Latein in den nächsten Jahren; zudem führt die Mangel-Kampagne wohl dazu, dass wieder erheblich mehr Leute Latein studieren und dann haben wir in einigen Jahren trotz eventuellen Bedarfs auch wieder ein recht hohes Angebot an Lateinern. Zur Zeit ist es ja auch vor allem deswegen schwierig, weil es in den letzten Jahren nur vergleichsweise wenige Lateinabsolventen an den Unis gab.

[written by: Chrysostomos]
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Beitragvon Gast » So 1. Feb 2004, 21:17

Graecum ist nicht (unbedingt) erforderlich, wenn mal Latein als Nebenfach im Magisterstudiengang studiert, aber das mag von Uni zu Uni verschieden sein...

[written by: psittacus]
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Beitragvon Cicero Ciceronis » So 1. Feb 2004, 21:21

Salvete!

"Wie hier eine Schülerin ... naiv meint?"
Ist das dein Ernst? Du - homo nihil!
Nur damit das klar ist: Bei mir, Cicero Cicernonis, handelt es sich tuto um einen dicipulus (masculinum! für Laien) !
Andernfalls hätte ich mich schon Ciceronia oder a. genannt!
Meine Anschaung gleich als naiv abzustempeln, scheint mir etwas weithergeholt, ist aber auch zum Teil verständlich.
Ich denke schon, dass in Bayern die Sachlage noch ein bisschen besser aussieht, was den Lehrerberuf im Allgemeinen, den Altphilologen im Besonderen angeht. Nur dass man letztendlich ein Fach wie Griechisch nicht mehr mit 20 Wochenstunden unterrichten kann, ist ganz klar. So etwas versteht sich von selbst. Dass Griechisch aber immer noch (und auch für alle Zeit - trotz schwindenden Interesses) DAS Kultur- und Gedankengut Europas ist, muss auch verstanden werden!
Möge dies in Erinnerung gerufern werden!
In Diesem Sinne!
Cicero Ciceronis
 

Beitragvon psittacus » So 1. Feb 2004, 21:32

Die 2-Fächerkombination Latein +Griechisch auf Lehramt ist in Baden-Württemberg gar nicht möglich, ein drittes Fach ist in diesem Falle obligatorisch.
psittacus
 

Beitragvon Clemens » So 1. Feb 2004, 21:57

Dass Griechisch aber immer noch (und auch für alle Zeit - trotz schwindenden Interesses) DAS Kultur- und Gedankengut Europas ist, muss auch verstanden werden!

Schön. Ich fürchte allerdings, dass das nicht unbedingt das Kriterium bei der Einstellung von Lehrern und der Verteilung von Stunden ist, auch nicht in Bayern...:)
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Beitragvon ivens » So 1. Feb 2004, 23:44

Dankesehr...
@Apollodor Altphilologie ist eine eigene fakultät an der uni, wenns mich nicht ganz täuscht! :D
Es gibt so viele Möglichkeiten, einen guten Eindruck zu machen.
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Beitragvon Apollodorus » Mo 2. Feb 2004, 09:27

@ ivens:
Ach? Jetzt würde mich aber brennend interessieren, was der Inhalt des "Altphilologie"-Studiums ist ... :shock:
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Beitragvon Felix » Mo 2. Feb 2004, 11:35

Nur wer Latinistik & Gräzistik studiert hat, darf sich Altphilologe nennen 8)
Lücken in der Grammatik, Probleme mit dem Übersetzen und den Hausaufgaben, schlechte Noten in Latein? Das muss nicht sein: http://www.lateinschueler.de
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Beitragvon ivens » Mo 2. Feb 2004, 15:19

@apollodorus Werde mich moegwn näher informieren!
Es gibt so viele Möglichkeiten, einen guten Eindruck zu machen.
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Beitragvon Gast » Di 3. Feb 2004, 20:12

Clemens hat geschrieben:
Dass Griechisch aber immer noch (und auch für alle Zeit - trotz schwindenden Interesses) DAS Kultur- und Gedankengut Europas ist, muss auch verstanden werden!

Schön. Ich fürchte allerdings, dass das nicht unbedingt das Kriterium bei der Einstellung von Lehrern und der Verteilung von Stunden ist, auch nicht in Bayern...:)

Dass das absolut nichts mit der Stundenverteilung zu tun hat, wird wohl jedem klar sein! Du lenkst ab, nicht wahr, Clemens?
Vale!
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Beitragvon Cicero Ciceronis » Di 3. Feb 2004, 20:19

JA...
Auch ich war jetzt ein uneingeloggter hospes!
Toll. :huepf:
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