studium nach kaufmännischer ausbildung

Fragen zur Ausbildung rund um die alten Sprachen, ihrer Geschichte und ihrer Archäologie

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studium nach kaufmännischer ausbildung

Beitragvon Franziska84 » Do 26. Mai 2005, 14:20

hallo zusammen,

bin heute zufällig auf diese seite gestoßen. finde ich toll, dass es sowas gibt.
ich hab mich hier schon ein bißchen umgesehen und weiß, dass dieses thema eigentlich schon zur genüge durchgekaut wurde, aber ich hab doch noch mal ne frage:
ich hab 2003 abi (in BaWü) gemacht, hatte 14 Pkt. im abi und konstant 13 in den halbjahren. allerdings hab ich seitdem nicht mehr viel mit latein gemacht, nur ein bißchen nachhilfe gegeben. jetzt mache ich seit ca. einem jahr eine ausbildung zur kauffrau für bürokommunikation. das macht mir auch spaß, aber ich merke, dass mir das lateinische und eine "gewisse intellektuelle anforderung" fehlt. ich habe immer am liebsten übersetzt. interpretationen konnte ich zwar auch ganz gut, aber die haben mir nicht immer so viel spaß gemacht.
bei meiner firma gibt es die möglichkeit sich nach der ausbildung bis zu 5 jahre freistellen zu lassen, um z.b. zu studieren.
jetzt meine frage: meint ihr, es macht sinn in zwei jahren noch ein lateinstudium anzufangen? wäre dann ja schon 23. und wie ist es mit den, eher spärlichen, berufsaussichten. (ach ja, bin mir noch nicht sicher, ob ich lehrer werden möchte. meine eltern sind beide am gymnasium und meinen eigentlich immer, das könnte ich sehr gut....sagen übrigens auch meine nachhilfeschüler :-) ) Meint ihr, eine abgeschlossene Ausbildung könnte mir Vorteile verschaffen oder wäre es praktisch nur ein rettender Anker, falls sich sonst nichts ergibt?

Vielen Dank für´s durchlesen...ist ja etwas länger geworden.
Ich würde mich über antworten freuen.

Viele Grüße,

Franzi
Franziska84
 

Beitragvon [shuttle-cock] » Fr 27. Mai 2005, 00:11

einer meiner Komilitonen hat auch erst seine Ausbildung zum Bankkaufmann beendet, bis er gemerkt hat, dass ihm dies zu trocken ist. Jetzt studiert er unter anderem auch Latein und müsste auch etwa mit 22/23 angefangen haben. Ich denke also, am Alter wird es sicherlich nicht scheitern....
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Beitragvon Cellus » Di 7. Jun 2005, 18:44

Wieso eigentlich nicht ? Bei den Noten........

Ich habe gerade mein Abi (so gut) wie abgeschlossen und werde jetzt auch erst mal ne Ausbildung im Büro machen, um die Zeit zur beruflichen Selbstfindung zu nutzen. Ich denke etwas berufliche Praxis kann dem Lebenslauf nie schaden, auch wenn einem erst dann klar wird, wie schön doch der "intellektuelle Kram" ist.

Zum Alter: Ich denke mit 28 ein Studium zu beenden ist Normalität.

Und zu Latein: Würde man die Entscheidung immer nur nach beruflichen Aspekten treffen, gäbe es wahrscheinlich nur noch Juristen, Ärzte und Naturwissenschaftler.
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Beitragvon Felix » Mi 8. Jun 2005, 14:30

Zum Alter: Ich denke mit 28 ein Studium zu beenden ist Normalität.


Mit 28 das STUDIUM beenden? Da sind andere schon Professoren. Lässt man sich dann mit der Jobsuche etwas Zeit oder findet man nicht direkt im Anschluss etwas passendes, kann man es häufig mit Mitte 30 vergessen...
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Beitragvon Cellus » Do 9. Jun 2005, 01:32

Ja , mag sein, hab mich ein bissl verrechnet, aber es machen ja auch ziemlich viele erst nach der Ausbildung Abi oder studieren erst nach einer Ausbildung. Man muss ja auch erstmal was lernen, um zu vernünftig arbeiten zu können. :book
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Beitragvon Felix » Do 9. Jun 2005, 11:09

Für die meisten -- vor allem guten -- Jobs benötigt man weder besondere Intelligenz noch Bildung. Man muss clever, smart und kreativ sein -- so zumindest meine Erfahrung 8)

Grüße
Felix
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Beitragvon Cellus » Do 9. Jun 2005, 15:15

Ja, leider , wobei Intelligenz der Cleverness und Kreativität "nicht hinderlich ist", wenn es nicht sogar das gleiche ist. :?

Würdest du mir und anderen Studenten in spe, die wohl vor dem 28. Lebensjahr nicht fertig werden, vom Studium abraten, was durchaus noch länger dauern könnte ?

Mein Englischlehrer hat mal gesagt, entscheidend bei Akademikern sind vielmehr die sog. Schlüsselqualifikation wie Sprachgewandheit, Lernfähigkeit oder sicheres Auftreten, ungeachtet ob der "Bewerber" 25, 28 oder schon 30 ist.

Deine sog. "guten Jobs" sind das die besser bezahlten ?

Meine etwas strittige und vielleicht auch uneinsichtige Haltung (trotz mangelnder Erfahrung) musst du entschuldigen, aber in letzter Zeit ist mir bei Thema Studium nicht viel Positives zu Ohren gekommen, was mich in meiner Zukunftsplanung doch sehr "durcheinander" bringt. :|

Nette Grüße :)
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Beitragvon Clemens » Do 9. Jun 2005, 19:21

Ich meine, in diesem Zusammenhang sind allgemeingültige Aussagen schwer zu treffen. Wenn du studieren willst, solltest du es tun.
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Beitragvon Franziska84 » Mo 13. Jun 2005, 19:41

Vielen Dank für die Antworten,

ich habe ja glücklicherweise noch etwas Zeit mich zu entscheiden.
Wer weiß, vielleicht sieht die Welt dann ja ganz anders aus.

LG,

Franzi
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Alte Geschichte und Ostasienwissenschaften (inkl.Chinesisch)

Beitragvon Cellus » Do 16. Jun 2005, 16:55

Studieren, werde ich auf jeden Fall..... :pleased:

Diesen Thread werde ich gleich mal für ein andere Frage missbrauchen:

Ist es zeitlich schaffbar und formal möglich Alte Geschichte und ostasiatische Geschichte (inkl. Chinesisch) zu studieren. Ob das zu Schaffen ist, liegt sicher am Studenten selbst. Aber hier gibt es sicher Altertumswissenschaftler, die mir sagen können, was mich beim Studium der Alten Geschichte "an Arbeit "erwartet (Latinum und Graecum hab ich noch nicht.....ist in Arbeit....), um von Chinesisch und ostasiatische Geschichte mal ganz zu schweigen, von denen ich an Kenntnissen bis jetzt so gut wie gar nichts aufzuweisen habe. Außerdem sollte es auch nicht soooooo lange dauern aus bereits im Thread genannten Gründen.

Über Erfahrungen und Anregungen, auch zu Chinesisch (trotz falschem Forum), wäre ich sehr dankbar.
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Beitragvon Marcus » Fr 17. Jun 2005, 00:46

ich ueberlege alte geschichte und informatik zu kombinieren... wenn das geht :)
mal gucken
aber wenn hier jemand was ueber alte geschichte erzaehlen will/kann .... waer mal interessant ;)
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Beitragvon Cellus » Fr 1. Jul 2005, 14:56

Hmmm........ich hab das Gefühl auf dieser Seite gibt es keinen, der Alte Geschichte studiert (studiert hat). :? Naja, es gibt ja noch sowas wie "Berufsberatung", die einem leider aber grundsätzlich davon abraten wird Alte Geschichte zu studieren....... :hmmm: :hammer:
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Beitragvon suetonius » Fr 1. Jul 2005, 16:39

ich werds studieren! is mir doch wurscht was die idioten vom arbeitsamt sagen...wer gut ist setzt sich halt durch!
...une tête bien faite et une tête bien pleine...
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Beitragvon Cellus » Fr 1. Jul 2005, 19:39

Ich sehe das mittlerweile genauso. Wenn man diesen Studiengang mit einem "marktwirtschaftlichen" Studiengang kombiniert, sollte man so später keine Bedenken haben.
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