begeistert von latein/lernen neben dem studium?

Fragen zur Ausbildung rund um die alten Sprachen, ihrer Geschichte und ihrer Archäologie

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begeistert von latein/lernen neben dem studium?

Beitragvon Aurel » Sa 10. Mär 2007, 00:00

salvete!
mihi nomen Aurel est.

ich bin zwar mitten im studium aber bin seit kurzem fasziniert von der lat.sprache und will sie unbedingt beherrschen.

ein freund hat mir geraten einen kurs an der uni zu machen und habe es getan.. à la in 4 wochen zum latinum.
ca 10 h latein am tag + HA am abend.
die gesamte GR in 2 wochen durch und 2 wochen lektüre bis wir bei ovid und virgil,seneca angekommen waren.

der kurs war um es mal so auszudrücken das jeder es versteht sehr krass.
einige waren schon dabei nach2-3 tagen aufgegeben.
bei mir hat es beim pc und abl abs ausgesetzt,was am 10 ten tag latein drankam.
hatte davor keine kentnisse.
die leute die da hingehen hatten ja schon in der schule latein oder in der uni kurse besucht und festigen dies noch.

jetzt meine frage: ich bin zwar etwas down und dieser kurs hat mich radikal deprimiert,aber dass man in 2 wochen keinen ovid übersetzen kann sollte mir klar sein.. anyway
ich stehe wieder und versuche es erneut und freue mich wenn ich mich bei fragen an euch wenden darf.

ich lerne mit dem buch "latinum,ausgabe B,Bornemann (ich hasse ihn) und felix(der ist wirklich gut,naja auch für schüler konzipiert)" und noch ein paar extra werke.

ich fange wohl wieder von vorne an, formenlehre bis zum ultimativen gehtnichtmehr und leichte de bello gallico texte.

"latein ist die sprache durch die ich deutsche grammatik gelernt habe." (von mir =)) :D :)
Aurel
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Beitragvon nighean_neonach » Sa 10. Mär 2007, 00:30

Wenn es ein reines Hobby ist, warum hast du dir diesen Stress überhaupt angetan? :-o
Na ja, anscheinend ist dir ja die Lust nicht vergangen... ich würde mir für die Grundgrammatik ca. ein Jahr Zeit nehmen, regelmäßig in kleinen Schritten üben, viel wiederholen, dann klappt das sicher gut :)
Viel Spaß und Erfolg!
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Beitragvon barbara » Sa 10. Mär 2007, 00:35

"latein ist die sprache durch die ich deutsche grammatik gelernt habe."

ja, das haben schon viele gesagt. noch leichter ist latein allerdings, wenn du schon vorher die deutsche grammatik wirklich gut beherrscht. dann hat man mehr oder weniger gar keine probleme mit der grundgrammatik.

ja, gib auf jeden fall nicht auf! seneca find ich für den anfang zwar ein bissl hoart, aber caesar, ovid, phaedrus und auch plinius sind wirklich leichte autoren....die kannst du, enn du die grundgrammatik und das grundvokabular beherrscht.
den felix hab ich auch schon mal gesehen...der hat mich damals zwar nicht so begeistert - habe ihn irgendwie unübersichtlich in erinnerung- aber das ist geschmackssache.
bezügl. der vokabel und der texte und übungen find ich das "in medias res" (ebenfalls ein schulbuch) wirklich toll!!! schöne übersichtliche tabellen, nette texte, gute, meiner meinung nach effiziente übungen, umfangreiches vokabular.
lediglich die grammatik find ich etwas schlecht aufgeteilt (konjunktionen + deklinationen). aber vl ist diesbezügl. der felix eh gut...weiß ich nicht mehr....man kann ja eh parallel mit zwei büchern arbeiten....

ja, das kann ich dir empfehelen. geh's einfach langsam an....hetzt dich ja keiner...

tatsache: lateinlernen lohnt sich!!! zieh es durch!
:)
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Beitragvon Eteokles76 » Sa 10. Mär 2007, 00:52

die gesamte GR in 2 wochen durch und 2 wochen lektüre


:shock:

Das hört sich ja wirklich brutal an. Also ich lern jetzt seit einem Jahr etwa Latein und versuche mich auch in 3 Wochen am Latinum. Ist ebenfalls ein reines Hobby von mir, aber ich hab Spaß gefunden an den alten Sprachen. Gerade als Romanist ist Latein ja eigentlich ein "must", wenn es auch nicht zwingend vorgeschrieben ist. Also, wir benutzen 'Studium Latinum, Latein für Universiätskurse' aus dem C.C. Buchner-Verlag. Der ist ja bekannt für seine tollen altsprachlichen Lehrwerke und das Buch ist wirklich gut. Man braucht einmal den Teil in dem die Lektionstexte sind und dann die blaue Grammatik mit den Vokabeln. Es gibt 29 Lektionen die die gesamte lateinische Grammatik vermitteln, wobei man nach 25 das wichtigste gelernt hat. Beide Bücher sind exakt aufeinander abgestimmt und so ausgelegt, dass man sich alles auch autodidaktisch beibringen kann. Wenn eine neue Besonderheit im Text auftaucht, steht eine kleine Zahl neben dem Satz die auf die Erklärung in der Grammatik verweist. Natürlich kommt man trotzdem manchmal ins Stocken, aber dann gibts ja immernoch dieses tolle Forum hier wo man seine Fragen posten kann (mach ich auch immer :-) Was ich auch gut daran finde ist, dass bei den Vokablen oftmals die englischen und französischen Lehnwörter angegeben sind, sehr informativ.

Ich würds auf jedenfall auch nochmal ein bißchen langsamer angehen, einiges wird dir ja jetzt schon bekannt vorkommen.
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Beitragvon Clemens » Sa 10. Mär 2007, 11:40

Wenn du mit einem Buch angefangen hast und es dir zusagt, bleib dabei, mach es fertig und wende dich dann der Lektüre zu. Wenn du doch noch nach einem anderen Buch suchen solltest, würde ich dir nicht unbedingt eines dieser klassischen Schulbücher empfehlen. Sie sind alle auf den Unterricht mit einem Lehrer abgestimmt und daher nicht optimal, wenn man allein ist.
Wesentlich besser finde ich Lingua latina per se illustrata, http://www.lingua-latina.dk
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Beitragvon Eteokles76 » Sa 10. Mär 2007, 12:32

Lingua latina per se illustrata


hört sich ja echt interessant an! Ich frag mich nur, ob es nicht zu schwer ist bzw. wie es gehen kann, dass das ganze Werk auf Latein abgefasst ist und man es selbst als Anfänger trotzdem verstehen kann :?

Aber das guck ich mich auch mal an.
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Beitragvon Clemens » Sa 10. Mär 2007, 12:36

Du hast dir offensichtlich die Probeseiten nicht angeschaut.
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Beitragvon barbara » Sa 10. Mär 2007, 13:04

Lingua latina per se illustrata

ich find das schaut gar nicht so schlecht aus....kann mir schon vorstellen, dass sich damit recht gut arbeiten lässt.

was die schulbücher betrifft: nein, ich denke nicht, dass man dafür einen lehrer braucht. nicht wenn es ein gutes schulbuch ist. denn da stehen für jede lektion die vokabel dabei, meistens sind diese auch im anhang noch alphabetisch zusammengefasst, es gibt genug übungen zu den jeweiligen grammatik-texten. also, wenn die grammatik gut erklärt ist, dann geht das sicher.
man bedenke im übrigen auch, dass an solche bücher 12jährige schüler herangelassen werden. wären sie also so schwer, würden ihnen diese auch mit lehrer nicht sonderlich viel bringen....das buch soll ja eine hilfe sein.

lg,
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Beitragvon Michael » Sa 10. Mär 2007, 13:21

Eteokles76 hat geschrieben:Gerade als Romanist ist Latein ja eigentlich ein "must", wenn es auch nicht zwingend vorgeschrieben ist.


Wo bitte kann man Romanistik ohne Latinum studieren? :-o

Ich bin ja schon schockiert, dass man in BW kein Latein mehr für Germanistik und Anglistik braucht.
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Beitragvon Eteokles76 » Sa 10. Mär 2007, 14:23

Also ich werd mich jetzt hüten die Uni zu nennen, aber im Allgemeinen braucht man für den Bachelor - glaube ich zumindest - nirgends Latinum. Allenfalls vielleicht Lateinkenntnisse von einem oder 2 Semester. Das ist aber total unterschiedlich von Uni zu Uni. Anders schaut es für den Master aus, da wird meist das Latinum verlangt, was den Studenten jedoch oft verschwiegen wird. So darf man dann in 4 Semestern Masterphase auch noch das Latinum nachholen, weswegen ich es für sinnvoller erachte es gleich in der Bachelorphase zu machen.

Im Lehramtsstudium ist dann hier so, dass man für Germanistik bzw. DEUTSCH gar kein Latinum braucht (leider), für Anglistik nur wenns ans Gymnasium gehen soll und für Französisch ebenfalls. Mit Spanisch weiß ich jetzt garnicht, aber da das eh meist nur am Gymnasium unterrichtet wird denk ich mal, dass da Latinum auch vorgeschrieben ist. Ansonsten eigentlich nur noch für Theologie, für Geschichte wird es empfohlen. Also Chaos pur, am Besten bei jeder Uni selbst informieren.
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Beitragvon nighean_neonach » Sa 10. Mär 2007, 15:18

Clemens hat geschrieben:Wenn du doch noch nach einem anderen Buch suchen solltest, würde ich dir nicht unbedingt eines dieser klassischen Schulbücher empfehlen. Sie sind alle auf den Unterricht mit einem Lehrer abgestimmt und daher nicht optimal, wenn man allein ist.


Für halbwegs intelligente erwachsene Menschen aber durchaus zu bewältigen. Ich finde "Lingua latina per se illustrata" auch ganz nett, aber das Konzept des Buches bringt es mit sich, dass einiges sehr langsam und in kleinen Schritten eingeführt wird, und wenn man möglicherweise schon mehrere Sprachen gelernt hat, findet man das sicher etwas öde.
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Beitragvon Michael » Sa 10. Mär 2007, 15:42

Ach so, das mit dem Bachelor/Master-System habe ich völlig außer Acht gelassen. Ich weiß nur, dass es hier in Baden-Würrtemberg so ist, dass man für Englisch und Deutsch (egal, ob auf Lehramt oder nicht) kein Latinum mehr braucht, für alle romanischen Sprachen auf Lehramt aber auf jeden Fall (Bachelor/Master kann ich nichts zu sagen).
Für Geschichte braucht man es hier aber auch auf jeden Fall (das ist doch auch ein Witz, dass es dafür teilweise nur noch empfohlen wird, oder?).
Aber das sind doch noch nicht alle Fächer ... für Philosophie, (klassische) Archäologie, Graezistik, Latinistik, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft (?) usw.usf. wird man es bei euch doch hoffentlich auch noch benötigen?


Eteokles76 hat geschrieben:Also Chaos pur, am Besten bei jeder Uni selbst informieren.


Um mich geht es sowieso nicht, ich werde in einem guten Jahr mit meinem Abi (höchstwahrscheinlich) auch mein großes Latinum haben. Ich frage lediglich ganz allgemein interessehalber.
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Beitragvon Eteokles76 » Sa 10. Mär 2007, 17:15

Ja ich stimm da voll mit Dir überein, ich glaub viele wissen garnicht wie wertvoll Lateinkenntnisse sein können. Wobei es dann auch wieder drauf ankommt mit welcher Intention man da ran geht. Wenn man gezwungen wird und es lustlos macht bringt es ja auch nichts. Aber gerade für Deutsch/Germanistik sollte es eigentlich Pflicht sein, da - wie ich schon des öfteren festgestellt habe - die Kenntnisse der deutschen Grammatik bei den Studenten teilweise verheerend sind. Gerade hier kann man sich eigentlich nur durch das Lateinische als weitere flektierende Sprache unheimlich viele Analogien zum Deutschen schaffen. Und wie Aurel schon sagte: Die deutsche Grammatik lernt man immernoch am Besten im Vergleich mit der Lateinischen, später soll man die ja immerhin den Schülern beibringen. Für die romanischen Sprachen wärs natürlich auch wertvoll, vor allem natürlich wegen des Wortschatzes und der Bedeutung der Etyma, wobei man hier sowieso so mit der Grammatik der jeweiligen Sprache so zugeballert wird, dass man sie im Anschluss ziemlich perfekt beherrscht. Philosohie kann man hier auch komplett ohne Latinum studieren (ich weiß zwar nicht wie...lol). Ansonsten braucht man es natürlich noch für die classics, Archäologie, Indogermanistik & Co. das ist klar, aber die werden hier garnicht angeboten (keine altehrwürdige Uni ;-)
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Beitragvon nighean_neonach » Sa 10. Mär 2007, 17:59

Eteokles76 hat geschrieben:Aber gerade für Deutsch/Germanistik sollte es eigentlich Pflicht sein, da - wie ich schon des öfteren festgestellt habe - die Kenntnisse der deutschen Grammatik bei den Studenten teilweise verheerend sind. Gerade hier kann man sich eigentlich nur durch das Lateinische als weitere flektierende Sprache unheimlich viele Analogien zum Deutschen schaffen.


Wenn es nur darum ginge, könnte man genauso gut Isländisch oder Altnordisch lernen ;) Das Argument mit der Grammatik finde ich immer etwas bemüht, und von daher finde ich für ein Germanistikstudium Lateinkenntnisse auch nicht unbedingt essentiell.
Für die romanischen Sprachen dagegen schon, denn man sollte meiner Meinung nach bei einem sprachlichen Studium immer Kenntnisse der Sprachgeschichte haben (aber bei den Germanisten sieht es mit der Mediävistik oft auch eher schwach aus...), und für alle Geschichts- und Altertumswissenschaften ist es natürlich unverzichtbar, Latein zu können.
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Beitragvon Parmenides » Sa 10. Mär 2007, 19:10

für Philosophie sind wohl Griechischkenntnisse wichtiger als Latein.
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