[Studium] Doppelstudium

Fragen zur Ausbildung rund um die alten Sprachen, ihrer Geschichte und ihrer Archäologie

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[Studium] Doppelstudium

Beitragvon christian7540 » Mo 27. Okt 2008, 13:03

Salvete!!!

Ich möchte nächstes Jahr ein Doppelstudium (Klassische Philologie + Biologie) beginn, weil mich sowohl das Naturwissenschafltiche als auch die Sprache Latein und die Geschichte der alten Welt sehr interressiert.
Aber ich habe einige Zweifel:
1. Ist es überhaupt möglich diese beiden Fächer zu studieren (aufgrund des Zeitaufwandes - ich muss auch noch Grichisch nachholen)
2. Im späteren Leben habe ich dann zwar zwei Standbeine aber wäre es euerer Meinung nicht sinnvoller diese beiden Fächer auf Lehramt zu studieren - aber da gibt es wieder das Problem, dass mir der Studienplan in Biologie nicht sehr zusagt......HILFE!!!!!!!!!!

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir eure Meinung schreibt und vielleicht ist ja einer unter euch, der genau die gleiche Kombination studiert......vielleicht könnte dieser jemand mir einige Tipps geben.

Danke im Voraus
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Beitragvon RM » Mo 27. Okt 2008, 22:17

Salve!

Ich hatte etwas Ähnliches irgendwann auch einmal vor, habe dieses Vorhaben aber ad acta gelegt und dann doch "nur" Physik richtig studiert, weil ich erstens nicht so enden wollte wie Faust und ich in der Altphilologie zu viele Dinge hätte machen müssen, die nur Zeit gekostet, aber keine wirklich neuen Erkenntnisse gebracht hätten. So bin ich ein Hobbylateiner geblieben und verdiene mit der Naturwissenschaft das tägliche Brot - wahrscheinlich besser so, denn dann kann ich quer durch die lateinische Welt streifen und mir die Rosinen herauspicken (im wahrsten Sinne des Wortes!), ohne jemandem Rechenschaft schuldig zu sein, warum ich was tue ... ;-)

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Beitragvon chefren » Mo 27. Okt 2008, 23:28

Wenn dich die Geschichte der Alten Welt interessiert solltest du Alte Geschichte studieren, in der klassischen Philologie geht es naemlich in erster Linie um die Geschichte der Sprache(n) :)

Ich denke letztendlich kannst nur du dir selbst die Frage beantworten ob oder ob nicht. Welches Studium ist schon sicher mit Arbeitsperspektiven bestueckt? Erst recht wo jetzt nach 3 Jahren durch die BA Studiengaenge und weitgehend einheitlich vorgegebene Studienplaene / Semesterplaene von der Uni aus Studenten am Fliessband die Uni verlassen?

Als Lehrer solltest du noch mit die besten Zukunftsaussichten haben. Andererseits, wo wird wirklich noch Griechisch an Schulen angeboten? Latein laeuft heute auch schon oft unter ferner liefen und ausser an Gymnasiem wird es nicht angeboten.

Mit Biologie und den Naturwissenschaften sieht das schon anders aus. Die Leerplaene sind nicht an jeder Uni gleich. Schon mal geschaut wie es da an anderen Unis aussieht? gerad weil man die Biologie ja auch mit vielen verschiedenen Bereichen kombinieren kann und schwerpunkte setzen kann, auf die sich eben die diversen Unis spezialisiert haben.

Alternativ wenn du "schauder" vor Griechisch hast nur die lateinische Philologie in Angriff nehmen? eventuell war Archaeologisches mit als weitere Komponente?

Denke du solltest dir selbst erstmal die Frage beantworten ob du dich als Lehrer siehst und dir das vorstellen kannst. Entsprechend ueberlegen was du spaeter mal beruflich tun willst und dann eben entscheiden ... vorallem aber solltest du vielerlei Infos einholen damit du bestens vorbereitet bist =)
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Beitragvon Pyrrha » Mo 27. Okt 2008, 23:56

Ich stimme RM voll und ganz zu. Für mich war auch ein wichtiges Kriterium, dass man Latein leichter als eine Naturwissenschaft als Hobby betreiben kann.
Latein und Bio gleichzeitig zu studieren ist in der Theorie sicher möglich, aber du musst damit rechnen, dass die Stundenplänenicht aufeinander abgestimmt sind und alles ständig parallel liegt und dass der Arbeitsaufwand astronomisch sein wird. Ich hatte eine Freundin, die Physik und Latein auf Lehramt studiert, und ich weiß nicht, wie die das zweite Semester überlebt hat. Dabei muss man noch bedenken, dass für das Physiklehramtsstudium aus irgendeinem mir schleierhaftem Grund keine Mathe verlangt wird; sie hat es im ersten Semester trotzdem probiert, aber dann sein lassen.
Es hängt natürlich, besonders am Anfang, auch von deiner Lesegeschwindigkeit in Latein ab.
Gruß, Pyrrha.
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Beitragvon RM » Mi 29. Okt 2008, 20:42

chefren hat geschrieben:... Welches Studium ist schon sicher mit Arbeitsperspektiven bestueckt? ... Andererseits, wo wird wirklich noch Griechisch an Schulen angeboten? ... Die Leerplaene ...


Also, Chefren - die Leerpläne waren wirklich gut :-D So sollte man das immer schreiben, umso mehr, wenn man sieht, was drinsteht.

Was sind "Arbeitsperspektiven"? Wenn man danach geht, beginnt man vielleicht besser ein Doppelstudium Brauereiwesen + Chemie ;-)

Und wo wird Griechisch an Schulen angeboten? Hier natürlich! - Aber ich gebe zu, daß es wenige Schulen mit kontinuierlichem Altgriechisch gibt. Wenn man sich anschaut, wie der Bildungsetat gerade in Italien zusammengestrichen wird, habe ich auch die Befürchtung, daß es uns nicht viel besser gehen wird, wenn in 1-2 Jahren die Steuereinnahmen stark sinken.

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Beitragvon nighean_neonach » Do 30. Okt 2008, 13:14

Da an den meisten Unis mittlerweile die Magister- und Diplomstudiengänge auslaufen und man nur noch im BA/MA-Modell anfangen kann, wird es mit "exotischen" Fächerkombinationen schwierig, vor allem fakultätsübergreifend, was bei einer Naturwissenschaft und einer Geisteswissenschaft ja der Fall wäre. Ich kenne genügend Leute, die sowas wie Mathematik + Archäologie, oder Politik/Wirtschaft und irgendwelche sprachlichen Fächer studiert haben und später damit ihre beruflichen Nischen gefunden haben - sowas wird jetzt leider nicht mehr so einfach möglich sein.
Lehramt sollte man meiner Meinung nach nur studieren, wenn man sich sicher ist, dass man Lehrer werden möchte und auch dazu taugt - also möglichst Praxiserfahrung vor dem Studium sammeln.
Ansonsten bliebe noch die Möglichkeit, erst das eine zu studieren, dann evtl. Teilzeit zu arbeiten und das andere noch hinterher zu studieren.
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Beitragvon RM » Do 30. Okt 2008, 20:23

Naja, oder einfacher - nämlich hintereinander, d.h. erst zwei BAs und dann einen bis zwei MAs ..., dahinter möglicherweise eine dreijährige Promotion, dann 4 Jahre weltweit als Postdoc jobben, 8 Jahre für die Habilitation verbraten und sich schließlich kurz vor der Rente in eine Professur flüchten ... - wenigstens wenn man Glück hat ... :shock:

Wir werden ohnehin noch über das neue System stolpern, nämlich wenn zu viele Leute mit nur einem BA auf die Menschheit losgelassen werden - spätestens dann werden wieder die Rufe nach mehr Bildung laut, weil das so ist, als würde man Mathematiker oder Wirtschaftwissenschaftler nach dem Vordiplom zu Bank-Managern machen. Was dabei herauskommt, erleben wir ja gerade ;-)

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Beitragvon chefren » Do 30. Okt 2008, 21:14

nighean_neonach hat geschrieben:Ich kenne genügend Leute, die sowas wie Mathematik + Archäologie, oder Politik/Wirtschaft und irgendwelche sprachlichen Fächer studiert haben und später damit ihre beruflichen Nischen gefunden haben - sowas wird jetzt leider nicht mehr so einfach möglich sein.


das stimmt wohl. eben weil die freiheit die man beim magister vielerorts hatte einem inzwischen genommen wurde. war ich mit meinem aegyptologie, informatik, geographie kombi vor einigen jahren auch schon so ein exot =) ... entsprechend schwer alles unter einen hut zu bringen da eben die lehrplaene nicht fakultaetsuebergreifend auf einander abgestimmt. ja nicht mal fakultaetsintern teilweise dafuer gesorgt wurde das man genug moeglichkeiten hatte in der zeit fertig zu werden weil es teilweise sehr viele ueberschneidungen gab.

inzwischen wird ja versucht so einwenig auch im bachelor darauf bezug zu nehmen, zumindest ist es in mainz z.b. seit 5 jahren schon so das man neben einem 4-faechrigen bachelor archaeologie noch mal 2-3 weitere faecher nach lust und laune belegen kann bzw. muss (muss halt nur abgesegnet werden was aber eigentlich kein problem ist) ... allerdings kann man da schon nicht mehr von "studieren" reden weil man in diesen so genannten "nicht-archaeologischen" faechern gerad mal 4 scheine machen muss.

--

sinn und unsinn des bachelors / masters sei dahingestellt.

allerdings ich mein ich will mich ja nicht beschweren, aber das ganze wissenschaftlich fundierte arbeiten wie im magister studiengang faellt quasi flach.
zumindest das meine erfahrung nach dem 1 jahr bachelor, wobei ich net sagen will das es anspruchslos ist, das keinesfalls (eben durch 7 verschiedene faecher + sprachen ^^)
aber eben auch durch unzaehlige gespraeche mit meinen dozenten bestaetigt. das sie selbst nicht so ganz wissen wie es in zukunft weitergehen wird. zumal gerad im archaeologie bereich zZ 5 verschiedene pruefungsordnungen dort existieren und das ganze mehr als chaotisch ist.
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Beitragvon RM » Do 30. Okt 2008, 22:33

Nun ja, der sogenannte Bologna-Prozeß führt natürlich dazu, daß man seinen BA an einer Uni in England und seinen MA an einer Uni in Italien machen kann. Insofern wäre das schon ein Schritt in eine Richtung zu mehr - zumindest theoretischer - Mobilität, also im Prinzip ein Vorteil - wenn er denn genutzt wird.

Das was dem Studium nicht gut tun wird, ist die zunehmende Verschulung nach Art englischer und amerikanischer Nobelunis (Oxford, Harvard etc.), wobei man natürlich vergessen hat, daß diese Unis, was das Geld betrifft, aus dem Vollen schöpfen können, und die Studenten direkt auf dem Campus wohnen und nichts machen außer zu studieren. In Deutschland ist diese Art Uni eine reine Wunschvorstellung und nicht realisierbar. Wir hätten in Europa den Vorteil, daß es viele kleine Unis relativ hoher Qualität gibt. Diesen Vorteil nutzen wir jedoch nicht, sondern versuchen, unter Verteilung von ein paar Euros auf bestimmte Unis, Eliten heranzubilden, die wir am Ende unter den gegebenen Voraussetzungen weder brauchen noch bekommen. Wozu brauche ich z.B. Spitzenleute in den Geisteswissenschaften, wenn ich diesen Fächern von politischer Seite einen so geringen Stellenwert beimesse?

Ich gehe davon aus, daß wir wie in der letzten Wirtschaftskrise ab dem Jahr 2000 auch dieses Mal mehrere Jahre, wenn nicht sogar ein Jahrzehnt brauchen werden, um wieder auf den aktuellen Stand zu kommen. In dieser Zeit werden wir wieder zu hören bekommen, daß für Bildung kein Geld da ist (weil dieses ja schon für "wichtigere" Dinge verplant ist). Ich hoffe, daß es dann nicht wieder geschieht, daß durch Pensionierung der Professoren vakante Professuren unbesetzt bleiben bzw. gestrichen und neue - wahrscheinlich hochinteressante - Projekte nicht mehr finanziert werden. Denn eigentlich hängt das Problem der Universitäten hauptsächlich an den Personal- und Sachmitteln, nicht daran ob ein Abschluss Magister, Diplom oder Master heißt.

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Beitragvon christian7540 » Fr 7. Nov 2008, 12:58

salvete!!

Danke für eure Antworten, die sehr aufschlussreich waren.

Ich habe mich, aufgrund einer Antwort, auch über Studienrichtung Alte Geschichte und Altertumskunde näher informiert und ich muss sagen, dass es sehr interessant scheint.
Ich könnte mir durchaus auch vorstellen Biologie und Alte Geschichte zu studieren.
Aber was meint ihr....glaubt ihr, dass es vielleicht eher zu schaffen ist als biologie und Latein.....ich meine hinsichtlich Zeitaufwand? (Eine Sprache zu erlernen oder zu studieren ist immer mehr Zeitaufwand als z.B. die Geschichte zu studieren, oder?
Das klingt jetzt als würde ich faul sein, was überhaupt nicht der Fall ist. Mein Problem ist nur, dass das Biologie Studium schon sehr zeitaufwändig ist, und ich befürchte,dass ich Biologie und Latein (bzw. Alte Geschichte) nicht schaffen könnte. Wobei ich mir eher vorstellen könnte Alte Geschichte u. Biologie eher zu schaffen als Biologie und Latein.

Vielleicht könnt ihr mir bei meinen Problem weiterhelfen, das kurz gesagt lautet: Soll ich nur Biologie studieren oder ein Doppelstudium (alte Geschichte) in Angriff nehemen?

Vielleicht ist auch ein Student der Alten Geschichte hier, der mir vielleicht ein wenig von seinen Erfahrunge berichtet könnte?

Danke schon im voraus

Valete
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Beitragvon chefren » Fr 7. Nov 2008, 13:36

Es ist verdammt Zeitaufwendig in meinen Augen, weil eben Latein und Griechisch unabdingbar sind und du mitunter Seminare belegen musst in denen du eben auch das ein oder andere uebersetzen musst. Desweiteren kommt dank Bachelor jetzt ja hinzu das du wegen jeder Vorlesung eine Pruefung ablegen musst.

Ich konnt mich damals in so viele Vorlesungen wie laut Studienordnung noetig waren reinsetzen, musste ueber eine Vorlesung eine mdl Pruefung abhalten und das wars.

Leider geht das jetzt nicht mehr und du wirst zwangsweise ueber jede VL die auf dem Plan steht und du besuchst geprueft. Desweiteren musst du ggf. aufgrund des Lehrplans Dinge machen die dir nicht so liegen, entsprechend brauchst du mehr Zeit um den Kram in dich hineinzupauken =)

Und in der Biologie wird es eben so aehnlich sein. Chemie, Statistik, Anatomie, Botanik, und und und ...

Evtl. schaust du dir einfach mal die Lehrplaene an und schaust dann selbst ob du dir das zutraust?

Machbar ist theoretisch gesehen alles, sonst gaeb es sicher nicht so viele Lehrer mit den verruecktesten Kombinationen - Liegt halt in erster Linie auch an einem selbst wie viel Zeit man investieren mag und ob einem noch was an seiner Freizeit liegt =)
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Beitragvon Pyrrha » Fr 7. Nov 2008, 14:30

Hallo Christian,
Ich an deiner Stelle würde Bio studieren und Latein bzw. Alte Geschichte nebenher als Hobby weiterbetreiben. Ich halte es für sinnvoller, ein Fach richtig zu studeren als zwei so halb, und wenn du ein Doppelstudium beginnst, werden immer irgendwelche Bereiche etwas auf der Strecke bleiben. Zumindest in den Naturwissenschaften brauchst du, wenn du einen wissenschaftlichen Abschluss anstrebst, deutlich mehr als für das Lehramt; bei den Geisteswissenschaften ist das, soweit ich weiß, etwas anders, weil die auch zu guten alten Magisterzeiten auf mehr verschiedene Haupt- und Nebenfächer angelegt waren. Sogar bei zwei so nahe verwandten Fächern wie Mathe und Physik gibt es viele, die es zuerst mit einem Doppelstudium versuchen, aber dann doch eins der beiden Fächer aufgeben, weil der Arbeitsaufwand zu groß ist, bzw. weil sie zu viel hören müssen, was sie nicht interessiert, und daher nicht genug Zeit haben für das, was sie interessiert.
Wenn du Bio studierst, empfehle ich dir, dir eine feste Zeit für Latein und Geschichte zu reservieren; ich habe am Anfang gemerkt, dass ich kaum Zeit hatte, um Latein zu lesen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, bis ich meine nachmittägliche Teepause für Latein reserviert habe.
Mit besten Grüßen
Pyrrha
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Beitragvon RM » Fr 7. Nov 2008, 19:52

Meiner Meinung nach ist ein Doppelstudium gut für Leute ohne weitere Interessen, ohne FreundIn und ohne sonstige Hobbies geeignet ;-)

Latein und Geschichte sind als Hobby gar nicht schlecht. Wenn man sich ein bißchen anstrengt, kann man damit gut in fremden Gewässern fischen, und der Spaßfaktor ist ohnehin höher, als wenn man etwas dafür tun muß.

Naturwissenschaften sind auch - im Studium wie im richtigen Leben - eher vertikal organisiert, d.h. das Eine baut mehr auf dem Anderen auf, Geisteswissenschaften bis auf ein gewisses Basiswissen eher horizontal, also etwas für multitasking-fähige Leute ... :shock: , was aber den Vorteil hat, daß man sich eine gewisse Anzahl von Spezialgebieten herausgreifen und sich darin vertiefen kann, wodurch man schnell zur Weltspitze gehört. Schliemann war ja schließlich auch kein Archäologe ... Außerdem ist eine Geisteswissenschaft als Hobby wesentlich preisgünstiger. Das sieht man schnell ein, wenn man versucht, im Keller einen Teilchenbeschleuniger zu betreiben :sad:

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Beitragvon nighean_neonach » Sa 8. Nov 2008, 16:18

RM hat geschrieben:Nun ja, der sogenannte Bologna-Prozeß führt natürlich dazu, daß man seinen BA an einer Uni in England und seinen MA an einer Uni in Italien machen kann.


In der Praxis funktioniert das aber nach wie vor nicht alles so, wie es soll. Damit ist das einzige wirklich sinnvolle Argument für das BA/MA-Konzept auch schon fast wieder hinfällig.
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