Phase6 ist ein gutes Programm, mit dem man einfach alles lernen kann. Ich lerne damit nicht nur Vokabeln, aber im Moment eigentlich nur Stammformen.
Ich habe zwar eine Vischer-Datei bekommen, aber leider habe ich die nicht selbst eingetippt und sie weist erhebliche Rechtschreibfehler auf (vermutlich Tippfehler). Das wäre ja kein Problem, wenn ich sicher sein könnte, dass in den lateinischen Wörtern keine Fehler wären. Außerdem sind das nur die ca. 3600 Worte aus Grundwortschatz und Cicero. Was nachteilig an diesen Datein ist, dass man sofort dreieinhalbtausend Wörter hat, die das Programm natürlich abfragen will und man kein Ende sieht. Daher hatte ich dann irgendwann zusätzlich resigniert.
Im Moment lese ich einfach Lingua Latina Per Se Illustrata. Wenn man Vorkenntnisse hat, kann man das Buch gut verstehen, muss keine Übersetzungsarbeit leisten und prägt sich die Worte in einem Textzusammenhang ein. Wenn man die beiden Bücher durch hat, ergibt das ganze immerhin einen Wortschatz von über 4000 Wörtern und zudem ist das zweite Buch aufbereitete Lektüre verschiedener Autoren.
Zwischen den Kapiteln mache ich Pause, die ich zum Stammformenabfrage bei Phase6 aufwende. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man weniger Fehler macht, wenn man immer nur so 10-15 Vokabeln auf einmal abfragt und dann wieder eine Pause macht. Grade bei Stammformen kommt man ja schnell zu der Versuchung irgendwie immer das ähnliche einzugeben, ohne darüber mal kurz nachzudenken oder aber man denkt was richtiges und tippt was falsches ein - ich lasse aber meistens dann doch gelten was ich gedacht habe.
Dadurch, dass ich Latein lese, höre (es gibt das Buch auch zusätzlich als Audiodatei) und benutze, kann ich mir die Worte sehr viel besser merken und habe mich schon dabei ertappt, dass ich in ganz normalen Situation plötzlich das Wort nicht auf Deutsch, sondern auf Latein im Kopf hatte.
Was auch sehr gut sein soll: Lernt Abends vor dem Schlafen. Das Gehirn nimmt dann die Vokabeln auf und ordnet sie über Nacht in den Langzeitapparat, weil keine neuen Information, wie am Tag, in das Gehirn gelangen und somit mehr Zeit da ist, um ordentlich abzuspeichern. Ich höre, zum Beispiel, zum Einschlafen immer noch 1 - 2 Kapitel Latein und schlafe dann. Da ich das Buch nun schon ziemlich gut kenne, weiß ich ja eh worum es geht, aber das Gehirn wird halt immer und immer wieder mit der Sprache konfrontiert.
Musik hören funktioniert bei mir nur dann, wenn es Musik ohne Text ist, denn sonst neige ich dazu mitzusingen und das ist dann ja nicht so die Übung *g*
Letztlich ist Vokabel lernen eine sehr individuelle Sache, aber wichtig. Ob stumpfes auswendig lernen nun sinnvoll ist oder nicht, sei dahin gestellt. Das muss einfach jeder für sich entscheiden.
Aber Methoden gibt es zu hauf. Man kann auch in der Wohnung überall Zettel aufhängen und sie so verknüpfen oder Alltagsgegenstände mit Zetteln behängen und immer, wenn man sie benutzt, wird man an das Wort erinnert (as aber vorher mit eventuellen Mitbewohnern absprechen
die lernen dadurch wohl auch Latein, ist nur die Frage, ob die das wollen oder genervt davon sind). Man sollte halt einfach verschiedenes ausprobieren und gucken, was einem am meisten bringt.
Ich selbst halte viel von der Hörmethode, die ich, durch Lingua Latina, anwenden kann. Denn eine Sprache lernt man bekanntlich mit den Ohren und nicht mit den Augen
Am wichtigsten ist bei allen Lernmethoden, dass man zu sich selbst ehrlich ist, sonst bringt sämtliche Liebesmüh nichts...