Das Lateinstudium
Verfasst: Mo 8. Apr 2013, 00:23
Hallo miteinander,
ich werde in zwei Wochen mein Lateinstudium an der Uni Freiburg vollständig abgeschlossen haben (Staatsexamen ahoi).
In der Rückschau muss ich sagen, dass ich Latein als ein extrem unwissenschaftliches Studienfach erlebt habe. Ich habe es in Kombination mit Geschichte auf Lehramt studiert und war immer wieder erschlagen von der Übersetzungslast, die immer zu Lasten der wissenschaftlichen Hintergründe, Sprachwissenschaft, Literaturtheorie und so weiter ging. Speziell im Vergleich mit Geschichte, wo man mit Sekundärliteratur, Metadiskussionen und Theorie intensiv zu tun bekam, kamen mir meine Latein-Veranstaltungen immer und nahezu ausnahmslos weit oberflächlicher vor.
Während die Anglisten und Germanisten in meinem Umkreis literaturtheoretische Grundbegriffe kennen, sprachwissenschaftliche Entwicklungen diskutieren können, ja sogar Sekundärliteratur zu ihrer Literatur gelesen haben, besteht meine Erfahrung mit dem Lateinstudium vor allem im Fließbandübersetzen, Vokabel- und Grammatikpauken, und wenn's hoch kommt, hat man mal einen Kommentar benutzt. Einen Aufsatz habe ich mein gesamtes Lateinstudium nicht gesehen (mit Ausnahme der Hausarbeiten, aber gefordert wurden sie sogar dort nicht - und dass es sowas gibt, hätte ich ohne Geschichtsstudium wohl auch nicht herausgefunden).
Mag sein, dass für das Lehramt eine solche Herangehensweise durchaus praxisnah ist. Aber kann ein solches Studium einem wissenschaftlichen, universitären Anspruch gerecht werden?
Wie habt ihr das erlebt?
ich werde in zwei Wochen mein Lateinstudium an der Uni Freiburg vollständig abgeschlossen haben (Staatsexamen ahoi).
In der Rückschau muss ich sagen, dass ich Latein als ein extrem unwissenschaftliches Studienfach erlebt habe. Ich habe es in Kombination mit Geschichte auf Lehramt studiert und war immer wieder erschlagen von der Übersetzungslast, die immer zu Lasten der wissenschaftlichen Hintergründe, Sprachwissenschaft, Literaturtheorie und so weiter ging. Speziell im Vergleich mit Geschichte, wo man mit Sekundärliteratur, Metadiskussionen und Theorie intensiv zu tun bekam, kamen mir meine Latein-Veranstaltungen immer und nahezu ausnahmslos weit oberflächlicher vor.
Während die Anglisten und Germanisten in meinem Umkreis literaturtheoretische Grundbegriffe kennen, sprachwissenschaftliche Entwicklungen diskutieren können, ja sogar Sekundärliteratur zu ihrer Literatur gelesen haben, besteht meine Erfahrung mit dem Lateinstudium vor allem im Fließbandübersetzen, Vokabel- und Grammatikpauken, und wenn's hoch kommt, hat man mal einen Kommentar benutzt. Einen Aufsatz habe ich mein gesamtes Lateinstudium nicht gesehen (mit Ausnahme der Hausarbeiten, aber gefordert wurden sie sogar dort nicht - und dass es sowas gibt, hätte ich ohne Geschichtsstudium wohl auch nicht herausgefunden).
Mag sein, dass für das Lehramt eine solche Herangehensweise durchaus praxisnah ist. Aber kann ein solches Studium einem wissenschaftlichen, universitären Anspruch gerecht werden?
Wie habt ihr das erlebt?