Religionswissenschaft / Latein / Deutsch

Fragen zur Ausbildung rund um die alten Sprachen, ihrer Geschichte und ihrer Archäologie

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Beitragvon Gast » Sa 31. Mai 2003, 15:48

Ich versuche mal zusammenzufassen:

Ich müsste also die drei Fächer auf LEHRAMT studieren, könnte jedoch nach dem Staatsexamen (Das ist doch schon ein "Abschluss" und kein "Zwischenergebnis", Dauert das länger als ein Magisterabschluss??, Wie lange???) PROBLEMLOS noch eine Promotion dranehängen, sofern ich das dann noch wollte.
Desweiteren würde ich gerne ein Jahr im Ausland studieren. Ist das denn dann überhaupt möglich, bzw. würde sich dann soetwas überhaupt noch anbieten??

Weil ich, wenn dem so wäre, mir natürlich diese Tür "Refrendariat" offenhalten möchte, wenn ich wirklich keine Nachteile (keine wissenschaftliche Laufbahn mehr, kein Auslandaufenthalt etc.) in Kauf nehmen müsste!

Ich dachte nämlich bisher immer, dass Lehramt das "eingeschränkteste" Studium sei, also dass man damit wirklich NUR Lehrer werden könne und ein weiteres "Abweichen" vom Kurs überhaupt nicht mehr möglich sei!

Gruss
peregrinus
Gast
 

Beitragvon Chrysostomus als Gast » Sa 31. Mai 2003, 23:11

Damit es klar ist: Wer drei Fächer auf Lehramt studiert, bürdet sich natürlich erheblich mehr Arbeit auf, als wenn man den herkömmlichen Weg (zwei Fächer) wählt. Auch die Studienzeit dürfte sich dadurch natürlich verlängern. Du musst zudem bedenken, dass du für Latein und Religion Griechischkenntnisse erwerben musst, für Latein und evang. Religion sogar das Graecum, für kathol. Religionslehre reicht in Münster eine fakultätseigene Griechischprüfung. Bei einer Promotion in Theologie braucht man aber wohl auch das (Voll)Graecum.
Die Regelstudienzeit für ein Lehramtsstudium liegt bei 8-10 Semestern, incl. Examenszeit und Zusatzprüfung für das dritte Fach darf man aber bei deinen drei Fächern ruhig mind. 12 Semester kalkulieren. Referendarzeit beträgt zwei Jahre, so dass du nach ca. acht Jahren fertiger Lehrer sein solltest. In der Zeit schaffen die meisten Leute ihre Promotion, die wie gesagt Voraussetzung für gehobene Tätigkeiten im geisteswiss. Bereich darstellt, nicht - ich habe viele Doktoranden kennengelernt, die sich weit jenseits der Dreißig bewegten...
Wenn du das Staatsexamen absolviert hast, kannst du einen Promotionsstudiengang anhängen - Voraussetzung: eine wiss. Stelle bei einem Professor, die dir den Lebensunterhalt während der Promotionszeit sichert - oder ins Referendariat gehen oder beides. Allerdings wird man während der Ref.-Zeit keine Zeit für die Diss. haben. Man kann also vielleicht später, wenn man Lehrer ist, noch eine (externe) Promotion anstreben. Für den Schuldienst bringt einem das jedoch eigentlich keine Vorteile, man wird deswegen nicht höher besoldet... Bei Beförderungen könnte das vielleicht ein Pluspunkt sein, gerade bei Schulleitern gibt es ja doch einen recht hohen Anteil von Promovierten.

Natürlich kannst du während des Studiums auch ein Jahr im Ausland studieren. Du musst dann eben die fehlenden Semesterwochenstunden und Scheine nachholen. Vielleicht wird dir auch etwas von deinem Auslandsstudium anerkannt. Da musst du dich beim zuständigen Prüfungsamt für Erste STaatsprüfungen in Münster erkundigen.

Überhaupt solltest du dich in den nächsten Wochen noch einmal in Münster bei den zuständigen Studienberatungen der Fachbereiche Theologie, Germanistik und Klassische Philologie erkundigen. Du scheinst - deine Bemerkungen machen das deutlich - noch etwas diffuse Kenntnisse über die verschiedenen Studiengänge zu haben.
Chrysostomus als Gast
 

Beitragvon peregrinus2002 » So 1. Jun 2003, 12:43

OK, danke erstmal für die Tipps!!
peregrinus2002
 

Beitragvon Saavik » Di 10. Jun 2003, 21:26

ich hab jetzt nicht alles genau gelesen, also hab ich das vielleicht überlesen, aber WAS kann man denn mir der kombi von der sprichst, überhaupt werden, also in welcher branche kommt man unter?
Saavik
 

Beitragvon peregrinus2002 » Sa 14. Jun 2003, 00:12

Ich bin um diese Zeit zu faul das alles abzutippen!

Hier ein Link, schau unter §2, Studienziele:

http://www.uni-muenster.de/Studienberat ... m861_2.pdf

Gruss
peregrinus
peregrinus2002
 

Beitragvon Saavik » Sa 14. Jun 2003, 20:58

*grml* mein computer öffnet die seite nicht... aber trotzdem danke...
Saavik
 

Beitragvon sylvie » Sa 14. Jun 2003, 21:51

mhh.. religion/deutsch/latein

also ganz ehrlich gesagt, sind alle 3 fächer sehr sehr heftig.
latein alleine ..
deutsch alleine
reli alleine

aber alle drei zusammen auf magister ?

Ich habe eine freundin, die auch so eine seltene kombi gemacht hat: musik, interkulturelle kommunikation und musik - auf magister.

mit lehramt hätte sie nun nen job,. stattdesssen ist sie TIPPSE geworden.
Dafür zu studieren, ist doch sehr schade, oder ?

Also vielleicht machst du mal ein semester lehramt dazu, schaust, wie dein schulpraktikum läuft .. überlegst dir, dass du später als pauker einen sicheren job hast und zeit, deine lieblingshobbies zu machen ;-)

ich selbst habe vorher bwl gemacht und hatte sogar noch angst vor schlechter jobaussichten ! Was soll ich dir dann raten mit solch einer kombi ? - Genau: Ohne lehramt: Lass es besser ! - die freundin tut mi leid, wir haben ihr alle immer abgeraten, sie hat immer gesagt: I' LL DO IT MY WAY - und was war ? - Nix.
Genau das erwartet dich danach auch: Nichts


Noch ist es aber nicht zu spät !! Noch kannst du aus deinem leben was machen ;-)

Viel erfolg.. ansonsten wirst du eh sehen, dass dieses kombi der hammer ist. reli wird dann vielleicht doch ein bisschen trocken (da hören ja viele auf) philo wäre vielleicht auch zu hart .. (reli ist auch totlangweilig und hat meiner meinung nach nichts mit wissenschaftlichkeit zu tun, die veranstaltung ind er ich gesessen habe, hat es bewisen: wir sollten anhand eines textes nachweisen, dass got exisitert: und hier sieht man deutlich, weil die leute nicht gestorben sind, dass gott exisitiert.
sorry, aber das ist dann doch eher was für fanatiker :( Und jemand, der überlegt, ob er nicht auch für philo geeignet wäre, kann sich nicht für religion eignen . in reli musst du GLAUBEN, in philo denken :)

Nicht destotrotz sei noch erwähnt, dass religion als lehramtsfach im moment sehr gute aussichten hat. aber es ist ein fach, was nicht sehr viele wochenstunden hat - und ehrlich: ist es zeitgemäß, jetzt noch reli unterrichten zu wollen im jahre 2003 ?

ich denke: nein ;-)
Also, du könntest z.B. Deutsch und geschichte auf lehramt machen, dann noch latein dazu - wenn du es schaffst :-) das ist eine gute zukunftsperspektive -.. und nah dem ersten semester wirst du sehen, dass die jetzige kombi irgendwie zu hart ist ;-)


liebe grü0e und super viel erfolg - bei was auch immer !


sylvie
sylvie
 

Beitragvon sylvie » Sa 14. Jun 2003, 21:52

nachtrag: feundin hat franz und musik und interkulturelle komm gmeacht ;) sorry !
sylvie
 

Beitragvon sylvie » Sa 14. Jun 2003, 21:54

und sorry für die tippfehler - lol.. ich kann deutsch, keine sorge :) ich habe nur ne tastatur, die TOTAL klemmt !!
sylvie
 

dann nochmal ein nachtrag *g*

Beitragvon sylvie » Sa 14. Jun 2003, 22:05

ich versuche dieses mal, keine fehler einzubauen, aber die tastatur ist schrÄÄÄÄÄÄÄcklich ;-) also schrecklich, schon klar :-)

aber got mit einem t liest sich schon lustig !

Also, mit lehramt dann nochmal ein paar details:

an meiner uni mache ich geschichte und französisch, wobei ich schon französisches abi in paris gemacht habe, deswegen ist es total easy für mich. aber auch geschcihte ist (nachdem ich bwl umsonst ein paar semester gemacht habe) TOTAL einfach. ich fleige nur so durch's grundstudium (kein wunder, bei dem adrenalinspiegel ;) Und muss sagen: ein lehramststudi in nur 4 semestern ist durchaus möglich für haupt und grundstudi - WENN man es geschickt macht ! Also wirklich mehr als nötig .. und schneller und sonst halt nicht tausend andere sachen parallel. - heute ist mein freier tag - denn auch das muss man sich gönnen ! Bewusst relaxen. Ich strebe auch mittlerweile mehr eine laufbahn an der uni an als pauker zu werden, weil es ..naja.. doch nicht so fordert ;)

Also, wie du dir vorstellen kannst, kann man sogar mit der kombi karriere machen! als magistermensch kannst du das AUCH, klar ;) aber du hast nie diese klare berufsausbildung wie die des lehrers in der hintertasche als fluchtmöglichkeit. -man muss sich mal vorstellen, dass das lehramtstudi das einzige ist, was soooo auf einen berufsweg beschränkt ist ! - Auch das muss man sich klarmachen, wenn man an die sicheren berufsperspektiven denkt. auf der anderen seite kannst du auch als lehrer journalisistisch tätig werden - aber als magister wirst du nie beamteter lehrer :)
Ich muss auch noch kurz erwähnen, dass lehramt nicht DER mehr-aufwand ist im vergleich zu meinen fächern! Im Grunstudi schon gar nicht und jetzt die zwei kleinen seminare .. das geht schon locker ;)) (man sitzt da, hört zu, unterschreibt, dass man anwesend ist und hält einen kleinen vortrag ;)

Also, lass dich mal nicht verunsichern von wegen studiendauer - bis auf das festgelegte referendariat mit dauer von 2 jahren bist du sehr frei und kannst es wirklich easy schneller machen. ich muss aber zugeben, dass man als studifachwechsler natürlich schon andere erfahrungen mit wissenshaftl. arbeiten hat, auch mit zeitplanung .. als wenn man ein kleiner ersti ist an der uni und alles neu ist, man nicht mehr zu hause wohnt, was erleben will, noch nicht weiss, wohin .. etc ;-) das wirste alles noch kennenlernen..
sylvie
 

Beitragvon peregrinus2002 » Mo 16. Jun 2003, 01:02

@ Syvlie

Ich möchte es nicht ganz so wie du es siehst stehen lassen und greife daher willkürlich einige Punkte heraus:

"also ganz ehrlich gesagt, sind alle 3 fächer sehr sehr heftig. "

Das ist mir klar, ich würde mich jedoch nicht für diese Fächer entscheiden, wenn ich mir ein Studium dieser Fächer nicht zutrauen würde.

"Und jemand, der überlegt, ob er nicht auch für philo geeignet wäre, kann sich nicht für religion eignen . in reli musst du GLAUBEN, in philo denken"

Das Fach nennt sich "Religionswissenschaften" und beschäftigt sich mit der Frage, welchen Einfluss Religionen auf die Entwicklung von Kulturen ausüben. Ich denke nicht, dass wir dort den ganzen Tag gesenkten Hauptes Gottesbekenntnisse runterleiern müssen, was dann auch sicherlich nicht in meinem Sinne wäre.

"Also, du könntest z.B. Deutsch und geschichte auf lehramt machen, dann noch latein dazu - wenn du es schaffst das ist eine gute zukunftsperspektive"

Das ist sicher richtig, das dies eine gute Zukunftsperspektive darstellt. Nur muss man dann meiner Meinung nach dies auch wollen; später einmal an einer Schule zu unterrichten, mit Kindern zu arbeiten etc.
Ich habe drei Jahre lang eine Ausbildung gemacht, die mir wirklich keine Freude bereitet hatte, daher sollte man es sich auch mit dem Lehrerberuf gründlich überlegen, wenn er einen nämlich dann doch nicht so liegt (und das stellen VIELE erst dann fest, wenn sie ins Refrendariat kommen) guckt man urplötzlich auch ganz sparsam aus der Wäsche.
Und ich habe sicherlich kein Bedürfniss nach meinem Studium nochmal 30 Jahre etwas machen zu müssen, was mir im Großen und Ganzen nicht wirklich liegt!

ABER dennoch, danke für deine Tipps!!

Gruss
peregrinus
peregrinus2002
 

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