von RM » Mi 11. Dez 2002, 20:17
So, hier habe ich wieder mal ein Rezeptchen, diesmal etwas exotischer und mit Erbsen, aber nicht vegetarisch (sorry, Chefren):
Pisum Indicum (Apic. 5,3,3): pisum coques. Cum despumaverit, porrum et coriandrum concidis et mittis in caccabum ut ferveat; et accipies sepias minutas, sic quomodo sunt cum atramento suo, ut simul coquantur. Adicies oleum, liquamen et vinum, fasciculum porri et coriandri. Facies ut coquantur. Cum coctum fuerit, teres piper, ligusticum, origanum, carei modicum, suffundis ius de suo sibi, vino et passo temperabis. Sepias minutatim concidis et in pisum mittis. Piper asparges et inferes.
Indische Erbsen: koche die Erbsen. Wenn sie abgeschäumt sind, schneide Lauch und Koriander und gib es in den Topf, damit es aufkocht; und nimm zerkleinerte Tintenfische (Sepia), so wie sie sind mit ihrer Tinte, damit sie damit zusammen kochen. Gib Öl, "Garum" und Wein und ein Sträußchen Lauch und Koriander hinzu. Laß dies aufkochen. Wenn es gar ist, stoße Pfeffer, Liebstöckel, Oregano und ein wenig Feldkümmel, gieße von der eigenen Sauce dazu und schmecke mit Wein und "Passum" ab. Schneide die Tintenfische klein und gib sie zu den Erbsen. Streue Pfeffer darauf und serviere.
Das Rezept ist ein wenig verwirrend, weil am Anfang gesagt wird, man solle zerkleinerte Tintenfische nehmen, nachher soll man sie aber noch einmal kleinschneiden. Es ist aber relativ klar, wie das gemeint ist: Man soll wohl die Tintenfische "so, wie sie sind", nämlich mit der schwarzen Tinte (das Ganze wird am Ende wohl ziemlich schwarz sein), zunächst ganz mitkochen und nachher kleinschneiden. Die Tinte der Sepia wird in Italien auch heute noch als Mittel zum Färben (z.B. schwarze Spaghetti etc. oder in Venezien auch Sepia in ihrer Tinte) verwendet. Sie gibt den Speisen einen Beigeschmack nach Meer. Ansonsten kann man sie hier evtl. auch weglassen, wenn man fangfrische Sepia, die die Tintendrüsen noch enthalten, nicht findet.
Bene sapiat! RM