Bedeutung des Heeres in der Kaiserzeit

Fragen zur Geschichte und Archäologie des griechisch-römischen Altertums

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Bedeutung des Heeres in der Kaiserzeit

Beitragvon Falco peregrinus » Fr 6. Okt 2006, 19:22

hey,
wisst ihr ob sich die Bedeutung des Heeres im Vergleich zur Republik gewandelt hat? Das Heer ist meines Wissens ein stehendes Heer geworden, das in den kaiserlichen Provinzen stationiert war. Damit war das Heer natürlich ein Garant für die Macht des Princeps.

Aber sonst wäre mir so nichts bekannt.... - ?!
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Beitragvon consus » Di 10. Okt 2006, 13:02

Salve, Falco Peregrine!

Gute Information mit weiteren Verweisen im Kleinen Pauly, Lexikon der Antike, Band 2, Sp. 479-482 (Stichwort „Exercitus“).

:book:
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Beitragvon Iulus » Di 10. Okt 2006, 15:26

@Falco Peregrinus:Natürlich!Die Soldaten kämpften jetzt nicht mehr vorrangig, wie zu Zeiten der Republik für den Staat, sondern in erster Linie für ihren Feldherren.Dies ist durch die Heeresreform des Marius bedingt.Daher war es dann auch keine Seltenheit,dass einzelne Heeresabteilungen ihren Feldherren zum Kaiser ausriefen, was für diesen dann entweder mit dem Tod, oder der Kaiserwürde endete...oder erst Kaiserwürde dann Tod...da hätte ich vielleicht auch lieber Kohl gepflanzt... :-D Aber ich wette, bei Google wirst du zu diesem Thema auch einiges an Informationen finden...
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Beitragvon gerthans » Di 10. Okt 2006, 17:58

Das Heer in der Kaiserzeit war kein Heer römischer Bürger mehr, sondern ein Söldnerheer, in dem zudem immer mehr Nicht-Römer und auch reichsfremde Barbaren dienten. Somit war es kein organischer Bestandteil des römischen Reichsorganismus (imperii corpus) mehr, sondern neigte dazu, sich zu verselbständigen und sich auch gegen Rom zu stellen. Besonders schlimm war das zur Zeit der Soldatenkaiser, als Generäle der Grenztruppen von ihren Soldaten zum Imperator ausgerufen wurden und plündernd durch Reichsgebiet auf Rom rückten. Einen Vorgeschmack dieser Zustände gab es schon im Vierkaiserjahr, das Tacitus in seinen Historien schildert und prophetisch bemerkt (I,4,2):

... evulgato imperii arcano posse principem alibi quam Romae fieri.

... preisgegeben war ein Geheimnis der Herrschaft: dass man zum Prinzeps auch anderswo als in Rom gemacht werden könne.
(Übersetzung: H. Vretska, Zweisprachige Reclamausgabe)
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