Die Person Caesar

Fragen zur Geschichte und Archäologie des griechisch-römischen Altertums

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Beitragvon Iulus » Fr 27. Okt 2006, 23:11

Naja,ich nehme an,dass es so schwer ist ihn zu beschrieben,da wir ihn ja alle nie persönlich kenengelernt haben... :lol:
Ich denke man sollte bei solchen Beurteilungen,Bewertungen,Eischätzungen,oder was auch immer sehr vorsichtig sein,da jeder Mensch ein Kind seiner Zeit ist,welche sich ja bekanntlich ändern;ebenso wie politische Systeme und die Gesellschaften,welche letztere hervorbrachten.Und letztlich ist ein Mensch eben nur Mensch!Den kann man halt nicht in irgendeine Schublade packen!
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Beitragvon nighean_neonach » Fr 27. Okt 2006, 23:45

Es gibt ein interessantes kleines Buch: http://www.amazon.de/Denker-Profile-Pro ... F8&s=books da steht ein bisschen was über Caesar drin... Wahrscheinlich gibt es aber auch ausführlichere Caesar-Biographien aus verschiedenen historischen Sichtweisen.
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Beitragvon barbara » Sa 28. Okt 2006, 00:06

ich persölich muss iulus vollkommen recht geben. ich denke auch nicht, dass man einen menschen "erörtern" und seine "vor- und nachteile" abwägen kann.
zu seiner verteidigung vl: welcher feldherr war nicht in irgendeiner weise brutal (ohen brutalität lässt sich diese handwerk ja eigentlich nicht wirklich ausführen), welche kriege haben keinen menschen leid zugefügt, welcher große politiker hat noch nicht versucht irgendetwas zu vertuschen oder sich gewisse dinge so zu drehen, wie er sie am besten brauchen kann...

ich persönlich bin caesar nicht abgeneigt (vielleicht allerdings auch deshalb, weil meine latein- karriere mit seinen kriegs- aufzeichnungen begonnen hat... :-D )
für mich ist er lediglich ein großartiger stratege gewesen, der die "kunst des kriegführens" perfekt beherrscht hat. außerdem hat es schon viel grausamere, rücksichtslosere herrscher als ihn gegeben.

(im übrigen ist er dafür, dass er doch so manche große tat für das röm reich vollbracht hat, letztenendes noch hinterhältig ermordet und von einem seiner besten freunde verraten worden...er könnte einem fast leid tun... :wink: )

aber wie gesagt, da wir ihn alle nicht persönlich gekannt haben, können wir wohl nicht über ihn als mensch urteilen...
....und was seine taten betrifft:
ich zitiere nur iulus :
...da jeder Mensch ein Kind seiner Zeit ist...


lg
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Beitragvon nighean_neonach » Sa 28. Okt 2006, 10:50

Ich weiß nicht, was diese eilige Ablehnung soll. Dann wären wohl alle jemals geschriebenen historischen Biographien überflüssig?
Sich über einen Menschen zu informieren, nachzudenken und eine Meinung zu bilden heißt ja nicht, ihn zu verurteilen. Und nur weil manche Leute diesen Unterschied nicht kennen, ist ja nun nicht ein ganzes schriftstellerisches Genre abzulehnen.
Es gibt wohl in allen Kulturen und Epochen Einzelpersonen, die eine bestimmte Zeit und Gegend stark geprägt haben. Sich über die allgemeine Kulturgeschichte hinaus mit solchen Einzelpersonen zu beschäftigen ist eine durchaus interessante und wichtige Aufgabe der historischen Wissenschaften.

Mir fällt auf, dass hier mit sehr emotionalen Begriffen gesprochen wurde. Die Ausgangsfrage war aber, was wir über Caesar denken, und das hat erst mal nix damit zu tun, ob man jemandem "abgeneigt" ist o.ä.
Solange solche grundsätzlichen Unterschiede nicht geklärt sind, lohnt sich wohl kaum eine weitere Diskussion.
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Beitragvon Iulus » Sa 28. Okt 2006, 11:50

Ja,das ist wahr.Ich habe nie gesagt,dass ich Biographien ablehne!Was ich gesagt habe kann man meinem Post ja deutlich entnehmen.Im Übrigen ist es Aufgabe einer Biographie das Leben der jeweilgen Person möglichst objektiv wiederzugeben;sonst könnte man auch nicht mehr von Wissenschaft sprechen.Die im Altertum verfassten Biographien,etwa von Sueton sind allerdings mit vorsicht zu genießen.
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Beitragvon Cellus » Sa 28. Okt 2006, 11:54

barbara hat geschrieben:(im übrigen ist er dafür, dass er doch so manche große tat für das röm reich vollbracht hat, letztenendes noch hinterhältig ermordet und von einem seiner besten freunde verraten worden...er könnte einem fast leid tun... :wink: )


Hoch lebe der Diktatorenmord ! Wobei er mir in dem Film "Iulius Caesar" zum Schluss auch leid tat. Cicero und Pompeius sind mir aber viel symphatischer.
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Beitragvon romane » Sa 28. Okt 2006, 13:11

M.T.Cicero hat geschrieben:Ich habe auch nicht gesagt , dass man nicht über Caesar urteilen soll.Vielleich hätte ich in diesem Satz noch ein "genau" einbauen sollen.Wahrscheinlich liegt hier unser Missverständniss.

"Letztens ist aber wohl unmöglich genau über eine Person zu urteilen, die man nur Schriftstücken kennt."



oder:

"Letztens ist aber wohl unmöglich über eine Person genau zu urteilen, die man nur Schriftstücken kennt."
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Beitragvon Iulus » Sa 28. Okt 2006, 15:33

Ja,klar,oben rechts! :)
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Beitragvon barbara » Sa 28. Okt 2006, 15:37

barbara hat folgendes geschrieben::
(im übrigen ist er dafür, dass er doch so manche große tat für das röm reich vollbracht hat, letztenendes noch hinterhältig ermordet und von einem seiner besten freunde verraten worden...er könnte einem fast leid tun... )


Hoch lebe der Diktatorenmord !


:) ich habe ja nie gemeint, dass ich diktaturen gut finde!
bei "et tu brute" ist es mir allerdings doch etwas warm ums herz geworden...wenn ich schon ermordet werden würde, dann wäre es für mich doch ziemlich schmerzlich, zu bemerken, dass mir nahestehende personen, von denen ich bis dorthin immer geglaubt habe, dass sie auf meiner seite stehen, an der verschwörung beteiligt sind.....so viel dazu

ja, das "was ihr über caesar denkt"... habe ich vielleicht falsch aufgefasst. über eine solche person nachdenken oder sich mit ihr auseinandersetzen, kann man gewiss- sollte man sogar! ich habe nur gemeint, dass man nicht über sie urteilen kann...aber ja, das ist jetzt eh geklärt....
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