Gladius-Scharf,oder nicht?Was sagen die Quellen?

Fragen zur Geschichte und Archäologie des griechisch-römischen Altertums

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Beitragvon Iulus » Fr 10. Nov 2006, 18:07

Eigenartig...St.Martin muss dazu aber eine Spatha verwendet haben...dann müsste man davon ausgehen,dass auch die scharf waren...
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Beitragvon Iulus » Sa 11. Nov 2006, 17:47

Problem gelöst!!! :klatsch:

Schaut euch mal folgende Seite an:

http://www.tardy.de/1224.html

Meine Theorie: Die Römer verwendeten für ihre Schwerter einfach "Verbundstahl".Sicherlich nicht ganz im modernen Sinne,aber vom Prinzip her ähnlich!So war gewährleistet,dass auch scharfe Schwerter bei Hieben nicht brechen,oder zumindest nicht allzu schnell... :book:
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Beitragvon consus » Sa 11. Nov 2006, 18:12

Nicht schlecht, Iulus! :-D Jetzt sind aber doch noch die Archäologen zu fragen...
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Beitragvon Iulus » Sa 11. Nov 2006, 18:45

Dann mögen sie nun ihre Stimmen erheben! :-D

Ich habe dazu sogar folgendes: http://de.wikipedia.org/wiki/Damaszener_Stahl gefunden,weiß allerdings nicht,welche "jüngsten archäologischen Bemühungen" gemeint sind.So weit ich weiß hat man Querschnitte vorgenommen,mittels derer man dann die Differenzen der unterschiedlichen Metallschichten aufweisen konnte.Besser wären aber "stichhaltigere" Beweise... :)
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Beitragvon Petrus » Di 5. Dez 2006, 13:42

Salvete!

Besonders beliebt war meines Wissens, aufgrund seiner besonderen Güte, das Eisen aus Norikum.
Das Gladius war primär wohl eine Stichwaffe. Eine weitere Möglichkeit also, die bisher unbeachtet geblieben ist, wäre, das lediglich die Spitze des Schwertes geschliffen war.... :o

Optime vale
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Beitragvon Iulus » Di 5. Dez 2006, 15:20

Nein,auch das haben wir nicht außer Betracht gelassen...und wie sollte eine Köpfung mit einem nur an der Spitze geschliffenen Gladius aussehen?
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Beitragvon Petrus » Di 5. Dez 2006, 15:53

Auf dem Schlachtfeld wäre es mir als Legionär ziemlich gleichgültig, ob ich meinem Gegner mit einer stumpfen Klinge das Genick breche oder ihm mit einer scharfen den Kopf abschlage. Der Effekt ist wohl derselbe, nämlich den Gegner unschädlich zu machen und das schnellstmöglich. :o
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Beitragvon Iulus » Di 5. Dez 2006, 17:00

Also wäre eine scharfe Klinge,doch besser!(?)Warum sollte man sich denn darauf verlassen,dass ein Schlag ausreicht,um den Gegner unschädlich zu machen,wenn es auch einfacher geht?
Außerdem könnte der Gegner auch auf den Gedanken kommen,die Klinge des Schwertes einfach festzuhalten,was bei einem scharfen Schwert doch etwas unangenehm wäre...
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Okay eien Pro und Kontra liste

Beitragvon Trimalchio » Di 5. Dez 2006, 18:31

Pro:
Abtrennen von Köpfen und Gliedmaßen(könnte auch ein Richtschwert sein)
Ungrade Kampflinien wodurch man in den für Stiche ungeeigneten Zweikampf gehen muss
Stich verursacht mehr Schaden

Contra:
Beim Schlag gibt man sehr viel Körper frei ( Kurze Rippe)
Schwert könnte splittern bis zerbrechen
Durch das Große Schild schwer Schlagangriffe auszuüben.
^^(Gleichgewichtsverlusst durch Schwerpunktverlagerung)

Ich tendiere zu scharf, da ich schon von zerbrochenen Schwertern gehört habe. Und für mich die Vorteile eines scharfen SChwertes einfach überwiegen...

WEnn die mir kein scharfes geben wollen, das schärf ich meins halt *g*
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Beitragvon romane » Di 5. Dez 2006, 18:45

@Trimalchio
:lol:
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Beitragvon juergen » Di 5. Dez 2006, 18:54

Guckt mal da: http://www.die-roemer-online.de/

Dort links auf "Waffen und Ausrüstung" klicken
dann auf "Gladius"
dort auf "mehr..."

Dusseligerweise kann man die Seite nicht direkt verlinken. Keine Ahnung, wie "vertrauenswürdig" die Seite ist.
Gruß Jürgen

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Beitragvon consus » Di 5. Dez 2006, 19:13

Ob die Seite vertrauenswürdig ist oder nicht, optime juergen, mögen die Militaria-Fachleute beurteilen. Mich allerdings ärgerte wieder einmal eine Nachlässigkeit im deutschen Ausdruck:

scutum heißt DER Schild. "Das" Schild zeigt z. B. an, dass man nicht überholen darf. (Es ist zum Verzweifeln!)

Noch eine Stelle aus der Literatur zum gladius (hier wohl Richtschwert):

Pari igitur prolata in utrumque sententia damnatos carnifex trahit. totus ad spectaculum populus effunditur et, prorsus quasi migrare civitas putaretur, stipatis proruens portis turba densatur. et quidem miserrimi iuvenis ad primum statim ictum amputatur gladio caput truncumque in suo sanguine volutatur cadaver. Postquam vero ad feminam ventum est et flexis in terram poplitibus super trementem cervicem micans elevatus est gladius et exercitatam carnifex dexteram totis viribus concitavit, ad primum corporis tactum stetit mucro letalis et leviter perstringens cutem rasurae modicae sanguinem adspersit. inbellem manum percussor expavit et victam dexteram gladio marcescente miratus in secundos impetus torquet.


(Aus einem Brief des hl. Hieronymus; cf. http://www.thelatinlibrary.com/jerome/epistulae.html [1, 7.1f.]
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Beitragvon romane » Di 5. Dez 2006, 19:48

Junkelmann hat genügend über das stumpfe GLADIUS geschrieben, mit dem eher gestoßen als geschlagen wurde.
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Beitragvon juergen » Di 5. Dez 2006, 20:19

Nochmal aus der Bibel:
Ps 56,5 hat geschrieben: filii hominum, quorum dentes arma et sagittae et lingua eorum gladius acutus.


Augustinus spricht an einer ganzen Reihe von Stellen von "gladius bis acutus"
en. Ps 58,1,16 hat geschrieben:«ecce ipsi loquentur in ore suo, et gladius in
labiis eorum». iam ille gladius bis acutus, de quo apostolus
dicit: «et gladium spiritus, quod est uerbum dei». quare bis acutus?
quare, nisi quia ex utroque testamento feriens? hoc
gladio mactabantur, de quibus dicebatur Petro: «macta, et
manduca».
Gruß Jürgen

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Beitragvon Iulus » Mi 6. Dez 2006, 18:25

@romane:Wo?
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