Bunte Statuen

Fragen zur Geschichte und Archäologie des griechisch-römischen Altertums

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Re: Bunte Statuen

Beitragvon RM » Sa 21. Feb 2009, 19:37

Ja, das von Arte kenne ich auch. Ich glaube auch, daß viele griechischen wie die ägyptischen Statuen (Nofretete etc.) zunächst bunt waren. Ich glaube aber, dass nicht mehr alle römischen Statuen bunt waren, sondern dass es bei den Römern in Mode kam, sie weiß zu lassen. Auf diese Idee bin ich gekommen, weil es in Pompei einige bunte(!) Wandmalereien von Gärten gibt, auf denen die abgebildeten Statuen jedoch weiß zu sein scheinen (s.z.B. hier: http://www.travelpod.com/travel-photo/schlossie/italy_-_2003/1180054740/pompeii_wall_mural.jpg/tpod.html). Es gäbe dann der Fragen einige, z.B.: Warum gibt es eigentlich ägyptische Statuen, auf denen die Farbe erhalten ist, aber kaum griechische? Warum wurden in Pompei nicht Statuen ausgegraben, die bunt sind, obwohl sich die Pigmentfarben unter der Bims- und Ascheschicht gut gehalten haben (s.z.B. hier: http://www.tgg-leer.de/archiv/2007-2008/luxus_und_dekadenz/luxus_und_dekadenz.html)?

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Re: Bunte Statuen

Beitragvon Domingo » Fr 6. Mär 2009, 01:08

RM hat geschrieben:Warum gibt es eigentlich ägyptische Statuen, auf denen die Farbe erhalten ist, aber kaum griechische?


Wie bitte? Eigentlich kannst Du in jedem x-beliebigen Museum einzelne griechische (und mykenische) Statuen sehen, an denen noch etwas Farbe klebt. Das ist zumindest dann der Fall, wenn die Statue aus dem Boden gegraben wurde, anstatt dass sie Jahrtausende lang an der freien Luft gestanden hätte.

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Re: Bunte Statuen

Beitragvon RM » Fr 6. Mär 2009, 01:23

Domingo hat geschrieben:..., an denen noch etwas Farbe klebt. ...

Das ist genau, was ich meine: "etwas Farbe", aber meist nicht so bunt, wie einige Sachen aus Ägypten. Und auf den römischen - die oft Kopien griechischer Originale sind, scheint i.d.R. noch weniger Farbe zu kleben. Daraus habe ich geschlossen, daß Weiß irgendwann in Mode kam.

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Re: Bunte Statuen

Beitragvon Domingo » Fr 6. Mär 2009, 01:38

Naja, ob bei den Römern mal Weiß in Mode kam, kann ich nicht beurteilen.

Was den Unterschied zw. ägyptischen und griechischen Statuen angeht, so liegt dies wohl lediglich am unterschiedlichen Klima: Die Verwitterung dürfte in Ägypten weit weniger stark zu sein.
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Re: Bunte Statuen

Beitragvon RM » Fr 6. Mär 2009, 09:15

Das mit der Verwitterung stimmt zwar, aber ich habe ja z.B. von den pompejanischen Wandmalereien geredet. Dort ist die Farbe ziemlich gut erhalten geblieben. Warum sollte das also nicht auch auf die Statuen zutreffen? In Griechenland haben wir vielleicht etwas weniger Vergleichsmöglichkeiten.

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Re: Bunte Statuen

Beitragvon Domingo » Fr 6. Mär 2009, 10:31

Vielleicht weil die Statuen im Freien standen? Oder weil die Farbe aus einem anderen Stoff bestand?

Übrigtens habe ich mich vorhin wohl etwas falsch ausgedrückt. Bei Statuen, die 2000 Jahre im Boden gesteckt haben, ist mehr als eine Spur Farbe noch dran, vielmehr sind sie noch ganz bunt, fast wie zu ihrer besten Zeit.
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Re: Bunte Statuen

Beitragvon RM » So 21. Jun 2009, 13:23

Ich war gestern in der Ausstellung "Luxus und Dekadenz - Römisches Leben am Golf von Neapel" und habe Kurt Hilles lateinische Führung genießen dürfen - ganz interessant! Natürlich habe ich auch die Statuen besonders unter die Lupe genommen. Was auffällt, ist, daß manche wahrscheinlich teilweise gefärbt waren (also z.B. die Haare), daß diese Farbe zum Zeitpunkt des Vesuv-Ausbruchs aber wohl kaum noch vorhanden war und die Statuen insgesamt einen recht marmorweißen Eindruck gemacht haben müssen. Die Statuen sind auch weit weniger bunt, wenn man davor steht, als wenn man sie auf der Seite http://www.schwarzaufweiss.de/deutschland/muenchen/archaeologische_staatssammlung.htm betrachtet. Bei den Photos wurde da wohl kräftig nachgeholfen.

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