Noch einmal zur näheren Klärung, worum es mir geht:
Ich behaupte, daß auf Farbe bereits bei römischen Statuen (und Tempeln) weitgehend verzichtet wurde - nicht überall, aber immer öfter - und daß sich schon bei den Römern der Geschmack langsam dahin wandelte, den weißen Marmor nicht zu bemalen, und daß dies einen wesentlichen Gegensatz der römischen zur griechischen Ästhetik darstellt.
Nun, warum behaupte ich das eigentlich? Mir ist aufgefallen, daß einige gemalte Statuen und Tempel in den pompeianischen Wandmalereien erstaunlich weiß aussehen, obwohl der Rest der Bilder durchaus kräftige Farben aufweist. Leider habe ich aktuell dazu nicht besonders viel Bildmaterial, aber man sieht z.B. in der pompeianischen Casa di Iulia Felix neben dem berühmten Bildnis der Venus in der Muschel einen Jüngling als Statue auf einem Podest stehen, und dieser Jüngling ist auf dem Bild bis auf Haare und Gesichtszüge weitgehend weiß und nackt. Jetzt wäre es interessant herauszufinden, ob dies gängige Praxis war.
RM