lp: Legionäre und Auxiliare

Fragen zur Geschichte und Archäologie des griechisch-römischen Altertums

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lp: Legionäre und Auxiliare

Beitragvon Brakbekl » Di 11. Jun 2013, 12:03

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Re: lp: Legionäre und Auxiliare

Beitragvon Zythophilus » Di 13. Aug 2013, 16:08

Die Bilder, die uns Asterix von Roms Legionären zeichnet ...

Dass die Situation rund um ein Dorf, das dank Zaubertrank usw. nicht erobert werden kann, fiktiv ist, sollte sich herumgesprochen haben. Verdroschen wurden die Römer wohl nicht, wenn Grenzposten angegriffen wurden, gab's auch Tote; die Asterixbände kommen jedenfalls ohne Gefallene aus. In ruhigen Perioden herrschte wohl ein friedliches Nebeneinander, sodass ein relativ banaler Alltag einzog.
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Re: lp: Legionäre und Auxiliare

Beitragvon Laptop » Do 15. Aug 2013, 01:36

Die Asterix-Bände überraschen immer wieder durch ihre historische Authentizität. Die Geschichte mit dem Zaubertrank, alles nur erfunden? Da wäre ich nicht so sicher. Die Römer hatten Angst vor dem fast schon hirnwütigen Mann-gegen-Mann-Kampf der Germanen (Berserk), und woher sollte das kommen, wenn nicht durch einen Zauber ihrer Druiden? Auf der Seite der Druiden war es wirksamer als jede Ideologie, den Kämpfern durch die Gabe eines Placebos Wunderkräfte zu suggerieren. Wer fällt, wird sich hinterher ohnehin nicht beschweren können. So konnten sie die Kämpfer ermutigen und ihren eigenen sozialen Status festigen. Und kämpft eine Mannschaft nicht de-facto erfolgreicher, wenn sie sich für unbesiegbar hält? Für ein Hirngespinst ist mir diese Methode ein wenig zu pragmatisch-originell. Weiß jemand welche Vorlage Goscinni für seine Geschichte nutzte?

Die Colorierung der Trajansäule ist schon beeindruckend. Wo wir bei Colorierung sind. Wenn ich mir die meisten Inschriften auf aschgrauen alten Tafeln anschaue, sind die in überliefertem Zustand derart schlecht lesbar, daß man mit dem Kopf schon sehr nahe herangehen muß, alleine vom fehlenden Kontrast her. Kann es sein, daß man damals die Einkerbungen der Lettern gewöhnlich farblich ausmalte? so etwa wie hier, das ist deutlicher lesbar: Bild Bisher habe ich von dieser Colorierung noch nichts gehört …
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Re: lp: Legionäre und Auxiliare

Beitragvon Zythophilus » Do 15. Aug 2013, 12:35

Die Asterix-Bände dürfen nicht als Geschichtswerk verstanden werden. Manches ist überraschend genau, sei es dass die Recherche der Verfasser so gut war, sei es dass sie durch Zufall Details richtig darstellten, anderes ist falsch.
Für Kinder und Jugendliche kann es ein erster Kontakt mit der römischen Antike sein, auch wenn die Römer selber nicht gerade Sympathieträger sind, und weiteres Interesse wecken. Manche Anspielungen, die sich durchaus auch auf moderne Gegebenheiten beziehen und nur in die Antike zurückversetzt sind, bleiben allerdings den jüngeren Lesern verborgen. Mir fällt hier die wunderbare Zeichnung ein, als Obelix alleine den Häuptling auf dem Schild trägt. Noch besser als die deutsche Version ist die einem Gallier in den Mund gelegte Aussage: Il est en train de servir un demi. Tatsächlich ist Obelix wie ein Kellner dargestellt, der gerade ein Getränk ("un demi", also ein kleines Bier) serviert.
http://goscinny.free.fr/photointerview/helvetes.gif

Dass man vor 2000 Jahren sowohl unter den Kelten als auch den Römern die Möglichkeit, Taubertränke zu brauen, nicht verneinte, ist gut vorstellbar, auch wenn die Version, die unbesiegbar machte, offensichtlich nicht vorhanden war. Mittel, die aufputschen und die Risikobereitschaft steigerten, könnte es gegeben haben - kennt jemand literarische Zeugnisse?
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