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Fragen zur Geschichte und Archäologie des griechisch-römischen Altertums

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Beitragvon Clemens » So 5. Jan 2003, 19:42

Ich hätte eine Frage zum römischen Staat.
In der Zeit nach der Verfassungsreform Sullas, wurde man nach dem Jahr als Konsul Prokonsul oder davor (der Name würde für davor sprechen, aber da bin ich mir nicht sicher) und war das Prokonsulat obligatorisch mit einer Stelle als Statthalter in einer Provinz verbunden?

Kann mir jemand helfen?

Jedenfalls danke im Voraus!

Grüße

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Beitragvon Clemens » Mo 6. Jan 2003, 00:54

hat denn niemand eine Idee?:-(
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Beitragvon chefren » Mo 6. Jan 2003, 01:08

Konsul -> Prokonsul -> Prätor -> Proprätor -> Diktator
Trotz des "Pro" kommt der Prokonsul nach dem Konsul

Prokonsul und Statthalter sind mehr oder minder das gleiche.
Sobald man zum Prokonsul aufstieg wurde einem auch die Verwaltung einer bestimmten Provinz anvertraut.
- Editiert von Chefren am 06.01.2003, 00:09 -
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Beitragvon Clemens » Mo 6. Jan 2003, 01:09

Danke:-)
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Beitragvon chefren » Mo 6. Jan 2003, 01:12

Keine Ursache :-)
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Beitragvon Clemens » Mo 6. Jan 2003, 01:21

Da das so gut funktioniert hat, habe ich gleich noch eine Frage.

Die Bevölkerung Roms wurde doch in Zenturien und in Tribus eingeteilt, die Zenturien, glaube ich, nach Besitz und die Tribus nach dem Wohnort. Wurden beide als Basis für Abstimmungen herangezogen, beziehungsweise wie brachte man sie unter einen Hut in der politischen Praxis?
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Beitragvon Chrysostomus » Mo 6. Jan 2003, 01:29

pro bedeutet ja nicht "vor", sondern "für, anstelle von"

Bei den sog. "Promagistraten" handelte es sich um Personen, "die anstelle eines ordentlichen Magistrats" standen (es gab auch Propraetoren). Sie durften nach Beschluss des Senates im Anschluss an ihre ordentliche Magistratur ihre Amtsgewalt (nicht ihr Amt!) - es ging dabei vor allem um das "imperium" - weiterführen (Prorogation). Unter Sulla wurde die Promagistratur quasi zu einem regulären Amt: Die beiden Konsuln und die acht Prätoren gingen nach Ablauf ihres Amtsjahres für ein weiteres Jahr als Statthalter (pro consule bzw. pro praetore) in eine Provinz.

vgl. dazu J. BLEICKEN, Die Verfassung der Römischen Republik, 7. Aufl. 1995, S. 116-119 (Schöningh UTB 460)
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Beitragvon Clemens » Mo 6. Jan 2003, 01:32

Danke Chrysostomus!:-)
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Beitragvon chefren » Mo 6. Jan 2003, 01:37

Also die Zenturien waren die Unteroffiziere, ernannt von den Militärtribunen und die Tribus sind entweder die Ramnes, Luceres oder die Tities, also quasi das Volk
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Beitragvon Clemens » Mo 6. Jan 2003, 01:45

ich denke eher an die Abstimmungskörperschaften, die comitia centuriata - weißt du davon?
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Beitragvon chefren » Mo 6. Jan 2003, 02:02

Ah, die Volksversammlung meinst du ;-)

Da hab ich denke ich hier was für dich
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Beitragvon Clemens » Mo 6. Jan 2003, 02:04

Sowas habe ich gesucht, danke!
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Beitragvon Chrysostomus » Mo 6. Jan 2003, 02:09

In den "comitia centuriata" (ursprüngliche Heeresversammlung, 193 Zenturien nach timokratischem Prinzip) auf dem Marsfeld (nicht auf dem Forum!) wurden die mit einem Imperium ausgestatteten Magistrate, also Konsuln und Prätoren, gewählt. Außerdem traf man dort Beschlüsse über Krieg und Frieden sowie Aburteilungen über Hochverrat und Totschlag. Einberufen und geleitet wurden sie von einem Konsul.

Die "comitia tributa" (35 Tribus, Zuordnung nach Wohnbezirken, 4 städtische und 31 ländliche Tribus, also eher "demokratisches" Prinzip, allerdings standen die ländlichen Tribus stark unter dem Einfluss der patrizischen Clientelverbände) sind Ergebnis der Ständekämpfe und waren ursprünglich mit dem "concilium plebis" gleichzusetzen. Seit 287 v.Chr. wurde diese ursprüngliche Plebejerversammlung, in der der Volkstribun den Vorsitz führte, als ordentliche Volksversammlung, deren Beschlüsse ("Plebiszite") Gesetzeskraft hatten, konstituiert. Daneben gab es die patrizisch-plebejische Tributkomitien, in denen auch die Patrizier mit organisiert waren. Letztere konnten auch von anderen Magistraten geleitet werden. Die comitia tributa traten als zivile Versammlung (im Gegensatz zu den com. centuriata) auf dem Forum zusammen und waren für die Wahl der niederen Beamten und (v.a. in der späten Republik) die Gesetzgebung zuständig.


Zur Anschaffung empfohlen: Ingemar König, Der römische Staat I: Die Republik (Reclams UB 8834)
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Beitragvon Clemens » Mo 6. Jan 2003, 02:15

Danke, ich schreibe es auf die lange Liste der zu lesenden bzw. noch anzuschaffenden Bücher.
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