Quem ad finem vitam nobis degendam sit

Diskussionen zu den antiken Philosophen, ihren Ideen und ihrer Rezeption

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Beitragvon romane » Fr 12. Mär 2004, 17:01

auch die Lottozahlen-Kugeln folgen einem Naturgesetz - nur welchem und nach welcher Formel.
-------------
es ist aber doch immerhin wesentlich besser zu erforschen, ob 'Gott' die Welt oder den Kosmos geschaffen hat, ob es woanders Leben gibt, ob man woanders leben könnte, als sich um die kleinkarierten Erdbewohner zu kümmern, die in ihrer Hybris ganz vergessen, ihr Miteinander mal positiv zu gestalten...
Die Freiheit ist ein seltsames Wesen - wenn man es gefangen hat, ist es verschwunden

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Beitragvon Get_Surprised » Fr 12. Mär 2004, 17:01

Hey,

woher willst Du das wissen oder wie beweisen? Unsere Naturgesetze sind aus unseren humanen Erfahrungen unter Zuhilfenahme von humaner Mathematik und humaner Logik abstrahierte Systemoide, die wir solange als gültig erachten, wie keine der dinglichen Welt abgewonnene empirische Tatsache ihnen entgegensteht. Dieses Systemoid bildet eine Selektion aller vorstellbaren (von wem vorstellbar?) in sich nicht widersprüchlichen (unter welcher Logik?) Aussagen bzw. ebensolcher Teilmengen davon. Wer sagt, dass überall dieselbe Teilmenge bzw. der selbe Satz von Regeln gilt? Könnten nicht in zwei verschiedenen Teilen des Raumes verträgliche Ausswahlen existieren (in dem Gebiet ihrer gemeinsamen Gültigkeit?, was bedeutet Überschneidung , wenn der Raum kein Absolutum ist?) Und Raum - außerhalb des Regelsystems also über den Regeln a priori oder nur ein Teil der Regeln (siehe Kant) ???
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Gruß Get_Surprised
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Beitragvon Get_Surprised » Fr 12. Mär 2004, 17:11

Hey,

@ romane:
Stimmt, wir kriegen unser eigenes Leben nicht in den Griff hier unten
(Hunger,Krieg,Terror). Und grade deswegen kann ich dir nicht zustimmen, wir sollten uns um Mars etc. kümmern. Z.B. dieses dämliche Marsprogramm von Bush lenkt so schön von fehlender Krankenversicherung für die Armen, Irakkrieg etc. ab und zieht Mittel für die Beobachtung aus dem erdnahen Orbit ab(Unwetter, Klima usw. oder auch für bessere Krankenversicherung). Natürlich lehrt der Kontakt mit anderen Kulturen Toleranz und das Überdenken eigener Positionen, aber was sollen wir aus dem Kontakt mit kleinen grünen schwabbeligen Monstern lernen?

Gruß Get_Surprised
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Beitragvon Euripides » Fr 12. Mär 2004, 17:16

romane hat geschrieben:auch die Lottozahlen-Kugeln folgen einem Naturgesetz - nur welchem und nach welcher Formel.
-------------
es ist aber doch immerhin wesentlich besser zu erforschen, ob 'Gott' die Welt oder den Kosmos geschaffen hat, ob es woanders Leben gibt, ob man woanders leben könnte, als sich um die kleinkarierten Erdbewohner zu kümmern, die in ihrer Hybris ganz vergessen, ihr Miteinander mal positiv zu gestalten...


Die gesellschaftlichen Laster hast du korrekt angesprochen in dieser dekadenten, wie schon in der Tacitus-Zeit, Gesellschaftsform- aber trägt das hier zum Thema bei?
"als sich um die kleinkarierten Erdbewohner zu kümmern"-> wenn dieses Zweifel aufkommen lässt, dann kann man auch kein vollkommendes Wesen in "unserem" Gott finden, sondern nur eine schöpfende Person, die selbst aufgrund dieser Tatsache, keine Vollkommenheit schaffen kann.
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Beitragvon romane » Fr 12. Mär 2004, 17:36

:ironie: hatte ich doch glatt vergessen - ich dachte es würde auch so wirken
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Beitragvon romane » Fr 12. Mär 2004, 17:39

@Ädil

Nur weil 'unser Gott' SO vollkommen ist, dass er sich erlauben kann, etwas zu erschaffen, ihm einen eigenen Willen zu geben, obwohl er damit rechnen muss, dass dieser eigene freie Wille nicht positiv genutzt wird, kannst du doch deshalb nicht an seiner Vollkommenheit zweifeln. Alles funktioniert - nur wenn der Mensch mal dran war ....
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Beitragvon Get_Surprised » Fr 12. Mär 2004, 17:49

Hey,
@ romane: Bei Ironie auch ein paar Stilmittel der Ironie einsetzen, damit auch ein Depp wie ich sie bemerkt, gell ?

Gruß Get_Surprised
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Beitragvon romane » Fr 12. Mär 2004, 17:52

@get_surprised

ich dachte HYBRIS wirkt in beide Richtungen
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Beitragvon G_S » Fr 12. Mär 2004, 17:56

Hey,

@romane: ?



Gruß G_S
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Beitragvon romane » Fr 12. Mär 2004, 18:00

es muss doch schon eine besondere Art der Hybris sein, nach neuen Lebensmöglichkeiten zu suchen, um die Lebenssituation besser machen zu können, in der man gerade selbst lebt - und das nur, weil man die Hybris besitzt, sich um das eigene Leben und das der Mitmenschen nicht zu kümmern.
---
Hätte ich Philosoph werden sollen?
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Beitragvon G_S » Fr 12. Mär 2004, 18:11

Hey,

@romane: Yeah, you should have! During the training for it at univ. they would have shown thee how to do it! Hope even without the slightest use of ironical means you will recognize it as such:D.

Aber zum Thema: Wieso Hybris? Flucht würd ich eher sagen - vor der Realität, der Mühe in Träume. Tausche das Was gegen das Vielleicht.
Das Spielzeug im Schaufenster sieht immer verlockender aus als das zu Hause.

Gruß G_S
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Beitragvon romane » Fr 12. Mär 2004, 18:42

Hybris - mit welchem Recht darf ich mir anmaßen, anderen nicht zu helfen, sie auszubeuten, mit Krieg zu beladen, ihnen die Liebe untereinander zu verbieten ....
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Beitragvon G_S » Fr 12. Mär 2004, 18:54

Hey,

Ich denke, das hat viel mit Gruppenbildung zu tun (Gruppe gegen Gruppe -> Krieg), verbindliche Regeln, die die Gruppe zs.halten sollen (lieber "Ehe und Familie" als "Homo-Ehe"). Andererseits soll man ohne Regeln alles laufen lassen- Stichwort Verantwortung? Ich denke auch du übst auf deine Schüler "Druck" aus und "manipulierst" ihr Leben, indem du gegenüber Ihnen eine Erwartungshaltung hast hinsichtlich Verhalten und bei Abweichungen zu Sanktionen greifst. Soll man N-Korea seine A-bomben ohne Drohung bauen lassen, was falls China Taiwan angriffe - einmischen (=mehr Leid) oder nicht? Unsere Welt mag nach Leibnitz die beste aller möglichen sein, deshalb ist sie aber noch lange nicht notwendigerweise gut. Gruß G_S
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Beitragvon Seneca w » Fr 12. Mär 2004, 21:20

Nicht alle "Naturgesetze"gelten im Universum,kommt drauf an,was man drunter versteht;ist es nicht auch ein "Naturgesetz",dass Menschen die intelligentesten(überhaupt intelligenten)Lebewesen der Erde sind?Gibt es auf dem Sonstwas-Planeten Menschen,die die intelligenteste "Tierart" leben? Da gebe ich schon Neni und suetonius Recht... :?
Aber was soll das eigentlich genau bedeuten,dass die Naturgesetze "vollkommen"sind?Sie mögen überall stimmen,aber was heißt da vollkommen?Was sagt das Gestz der Schwerkraft über "Liebe"aus?(Die der "Vollkommene Gott",der weiße Schimmel :D )schon besitzt?Nichts.Ich hab darunter erst verstanden,dass sich alle aufressen und gefressen werden,sterben und geboren werden,also einen vollkommenen Kreis bilden...ist ja auch n Naturgesetz,das würde ich vollkommen nennen.. :? :)
:)
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Beitragvon Seneca w » Fr 12. Mär 2004, 21:24

Oh sorry,ich glaube ich habe auf "ein paar Seiten vorher" geantwortet... :oops:
Und,romane:Lehrer ist sicher der philosophischste Beruf,den es gibt...was man nicht alles aus Schülerantworten "herausinterpretieren " kann an riesiger Lebensweisheit..?! :D Stimmt doch.oder? :)
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