Tja, was heißt schon, Moral und Werte können nicht persönlich sein. Ich finde, dass sie es eben doch sein können.
Da ich dir eine Begründung für meinen Standpunkt gegeben habe, hätte ich von dir gerne auch noch eine.
Man muß bei Schritt und Tritt darauf achten, nichts falsch zu machen.
Da hast du die Aussage des Christentums falsch verstanden. Allerdings würde eine Erklärung den Rahmen hier sprengen. Ganz kurz: Gott erlöste durch Christus den Menschen von Schuld, aber auch von selbst gewählter Sklaverei, wie z.B. hirnlosem Konsum, Modewahn etc. Der Mensch tut das Gute aus freiem Willen, weil es das Gute ist (siehe Lessing, man kann auch sagen, weil er es als den "Willen Gottes" erkannt hat, du sieht, keine Spur von Unfreiheit). Als Beispiel auch: Wir stimmen (hoffentlich) überein, dass man niemanden töten soll: Das ist aber aus einem anderen Blickwinkel für dich dann auch ein "Gebot", das du halten solltest, obwohl es dir nicht als eines scheint, sondern als eine Selbstverständlichkeit. Deswegen ist dein Satz:
Man muß bei Schritt und Tritt darauf achten, nichts falsch zu machen.
doch auch voll auf den profanen Staat zu münzen, der uns die ganze Zeit sagt, was wir zu tun und lassen haben.
Zur Ehe:
1. ist die kath. Kirche nicht dagegen, dass zwei Personen, bei denen es wie du gesagt hast einfach Probleme im Zusammenleben gibt, sich trennen, aber die Ehe gilt dann nicht als aufgehoben, d.h. bei einer Wiederverheiratung gibt es erst Probleme.
2. ist die Ehe nach christlichem Verständnis nicht einfach eine "Lebensabschnittspartnerschaft", sondern die Verbindung zwischen zwei Menschen, die sich nach einiger Zeit des Zusammenlebens und nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen haben, eine Verbindung mit Gottes Segen für ihr ganzes Leben in guten und in schlechten Tagen(!!!)einzugehen. Wenn sich Probleme vorher abzeichnen sollten, sollte man auch nicht diesen letzten Schritt gehen. Und: Der beste Ort für eine gelingende Kindererziehung ist eine stabile Ehe (womit hier nicht das Gegenteil von vorneherein ausgeschlossen werden soll); man betrachte nur die Familiensituation von Schülern in Bezug auf die Schulform, die sie besuchen.
zur Abtreibung:
Warum sollte die Kirche nicht dazu eine Position haben? Würde sie nichts dazu sagen, hieße es direkt wieder, die Kirche finde keine Antworten auf die Fragen dieser Zeit.
Ich klammere jetzt erstmal die Härtefälle aus, d.h. Vergewaltigungen und Gefährdung des Lebens der Mutter.
Wie viele Kinder wurden geboren, die nicht gewollt wurden
Von Natur aus hat der Geschlechtsverkehr doch den Sinn, dass Kinder gezeugt werden. Deshalb müssen, abgesehen von der Verhütungsfrage, Paare auch Verantwortung zeigen, wenn man nun mal nicht verhütet gibt es doch wohl auch die Möglichkeit, dass die Frau schwanger wird.
Wenn du das Kind im Mutterleib fragen könntest, würde es leben wollen, daher ist eine Abtreibung gezielte Tötung menschlichen Lebens.
heißt dass dann etwa auch, dass man Menschen aus anderen Kulturkreisen dann, wenn die Moral und die Werte nicht übereinstimmen, schlechter behandeln muß als Angehörige einer anderen Kultur.
Nein, wenn die eigene Kultur noch Werte wie z.B. Nächstenliebe kennt, mit Rassismus und Nationalismus hättest du schon eher recht.
Ich versuche mich über alles zu informieren, alle Religionen und Kulturen, ohne selbst einer angehören zu wollen.
Schade, du erinnerst mich an einen Museumsbesucher, der sich im Museum alles interessiert anschaut, es aber mit einer eigenen Kultur nicht vergleichen kann. Das eine schließt das andere aber nicht aus, auch Christen, Muslime, Juden, Hindus etc. suchen immer wieder den interkulturellen Dialog.