von Latein-Fan » Mi 11. Jul 2007, 17:56
Ich für meinen Teil, könnte mir kaum vorstellen, dass an den Universitäten allzu "schwieriges" Latein gesprochen und geschrieben wurde. Am besten kann man das auch in Dissertationen nachverfolgen, die sogar bei uns noch in den Dreißigerjahren z.T. auf Latein verfasst wurde. Natürlich waren damals die Studenten eines großen Teiles der Phraseologie und Idiomatik mächtig, doch bessere "Lampen" als heute werden es damals wohl auch nicht gewesen sein (natürlich war die schulische und/oder geistige Schwäche nicht so auffallend, da ja der Schulbesuch eher von einigen wenigen Leuten im Gegensatz zu heute in Anspruch genommen wurde). Die besseren Kenntnisse rühren, meiner Meinung nach, einfach nur von einem längeren und intensiveren Training in der "Schulzeit" (die septem artes liberales waren da ja noch das so genannte 'Gymnasium') her, da sonst nicht viel anderes am Programm stand und durch die Sprachpraxis die Studenten sicherlich schnell "drinnen" waren. Auch die Klöster als Träger der Wissenschaft spielten da eine nicht geringe Rolle (die sie ja ursprüngl. nicht hatten), das ist aber einer anderen Diskussion wert.
Soviel von meiner Seite dazu.
Es grüßt,
Fautor
Multo maxumum bonum patriae, civibus, tibi, liberis, postremo humanae genti pepereris, si studium pecuniae aut sustuleris aut, quoad res feret, minueris. (Sallust in seinem 2. Brief)