Ich kann die von Didymos geschilderte Situation nicht wirklich beurteilen, dazu fehlt mir der Zusammenhang. War das der Beginn einer neuen Unterrichtsreihe, oder eine einmalige Vertretungsstunde? Im Rahmen eines Praktikums oder einfach mal so? Wie gut kannte er die Schüler vorher, welche Erwartungen hatte er an den Kurs und an diese Stunde(n)? Wie gut kannten die Schüler ihn, war ihnen klar, worum es geht?
Der Lehrer wußte lange vorher, daß er am betreffenden Tag verhindert sein würde. Daher sollte ich ihn vertreten ( das konnte ich im Studium auch als Unterrichtserfahrung werten lassen ). Das wußten die Schüler auch zuvor und sie wußten, daß der Lehrer prüfen würde was ich in meiner Vertretung besprechen würde. Wie das dann geschah und endete, weiß ich nicht...
Ich weiß nicht, ob eine Mehrzahl der Lehrer davon ausgeht, wie es offenbar dein Eindruck ist, carissime Apolloni, aber nach einer Unterrichtseinheit, die er voller Tatendrang begonnen hatte, kam unser Didymus zu dem Urteil, dass zumindest etliche in jener Klasse unwissend und uninteressiert sind.
Ich denke, dass schon ein gewisses Vorurteil herrscht bzgl. Dummheit und Faulheit der zu Unterrichtenden, aber dieses Vorurteil wird immer wieder bestätigt.
Genau.
Ich hatte mich auf diesen Unterricht gründlich vorbereitet, war motiviert und hatte gehofft in einem LK eine kleine Gruppe Schüler vor mir zu haben, die ein Interesse am Fach haben und auch bereits Kenntisse - wie sonst, dachte ich, hätten sie Ovids Metamorphosen übersetzen können, aber denkste...
Vielleicht ist mein Fehler, daß ich mich zu sehr als Fachlehrer verstehe...Ich dachte zunächst meine Aufgabe als Lateinlehrer wäre es, Schüler lateinische Sprache und Literatur zu lehren. Nicht mich um deren persönliche Entwicklung und Interessen zu kümmern...
( Ich weiß nicht warum das im Lateinforum falsch plaziert war. Mir ging es vor allem um Methoden, Entwicklungen, Vergangenheit und Zukunft des Lateinunterrichts...Ignoscite...)
Grüße,
Didymos