Robertus Omnibus Sal.
Quid quidem de "schola Amoeneburgensi" deque "schola Frisingensi"? Si iam de "schola Montellensi" loquimini (quam ego amicitia Aloysii attamen veram scholam sui generis haud opinor) aequo iure de vetustioribus Frisingensi et Amoeneburgensi loquendum fuisse duco.
Aber jetzt mal wieder auf Deutsch, damit es wirklich alle verstehen: Man kann hier doch gar nicht wirklich von eigenen Entwicklungslinien der "Latinitas Viva" reden. Im Grunde sind sowohl die Amöneburger Lateinwochen, die LVPA, die Mailänder als auch die Gruppe um Licoppe aus der "schola Saravipontana" entstanden. Die andere starke "Schule", die eine gewisse Wirkung erzielt hat, war die von Suitbert Siedl. Die meisten Anhänger der Latinitas Viva haben mal zur einen oder anderen Gruppierung - manche sogar zu beiden - gehört. Keine dieser Gruppierungen hat aber einen eigenen Stil entwickelt, auch wenn es bzgl. Aussprache und Bildung moderner Wörter immer wieder heftigen Streit gab. Am schönsten waren die regelmäßigen Diskussionen über die richtige Aussprache, aber leider kam es sehr selten vor, daß sich die Gurus der einzelnen Gruppen bei irgendeiner Veranstaltung trafen. Vielleicht ist der ALF-Kongreß nächstes Jahr in Regensburg ja wieder eine solche Gelegenheit - aber die meisten der jetzigen Vertreter sind viel pragmatischer geworden und nicht mehr so ideologisch wie früher.
Die Saarbrückener haben sich besonders durch die Veröffentlichung von Helfers "Lexicon Auxiliare" große Lorbeeren verdient, weil man dort endlich einmal (fast) alles fand, was der moderne Lateiner braucht, und das zu einer Zeit, als es fast nichts anderes gab.
Tja, jetzt müssen wir nur noch eine Brücke zu den Humanisten schlagen ...
RM