ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|Î¦ÎŸÎšÎ™Σ - 64 Delphi in Gefahr

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ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 64 Delphi in Gefahr

Beitragvon philistion » Do 13. Mai 2010, 15:29

Delphi in Gefahr (nach Pausanias)
Die reichen Schatzkammern in Delphi lockten immer wieder plündernde Heerscharen an.
Der Kelte Brennus, der Anführer war, führte einen Feldzug gegen die Delpher. Nachdem die Einwohner zum Heiligtum geflohen waren, weil sie sich fürchteten, beteten sie: "O Apollon, kümmere dich um uns". Und der Gott erlaubte Ihnen nicht, sich zu fürchten, er (selbst) versprach aber, dass er das Seine beschützen werde.
Viele Hopliten aus Griechenland waren bereit, dem Gott sofort zu helfen, als sie hörten, dass die Barbaren vorwärts gingen.
Aber als die Kelten beabsichtigten, eine Schlacht zu liefern, bewegte sich die Erde, Donner aber auch Blitze ereigneten sich, es gab ein Schneegestöber und Felsen rutschten vom Parnass auf die Barbaren (her)ab. Aber weil diese glaubten, dass Apollon sie bestrafe, flohen sie, als die Schlacht (gerade) begann.
Version: 2
Grammatik: ε-Kontrakta Präsensstamm Med./Pass. (Inf.,Part.,Impf.,Imper.)

Ist es in Ordnung wenn ich in Zukunft das δὲ beim Übersetzen weglasse, wenn es nicht hinpasst? Ein Wort mit einer ähnlichen Bedeutungsbandbreite, ohne widersprechendem Charakter eines "aber", gibt es ja im Deutschen nicht, oder?
Es ständig in Klammer zu schreiben ist m.E. auch nicht ideal. Was meint ihr?

mfG :book:
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 64 Delphi in Gefahr

Beitragvon Medicus domesticus » Do 13. Mai 2010, 17:58

Hallo Philistion,
Etwas altgriechisch am Vatertag, bevor´s zum Essen geht ;-)

Mein Vorschlag:
Der Kelte Brennos tat (schlecht) daran, dass er einen Feldzug gegen die Delpher führte [präd. Part.?] [Der Kelte Brennus, der Anführer war (ἡγούμενος), führte einen Feldzug gegen die Delpher]. Weil aber die, die dort wohnten, Angst hatten, flohen sie zum Orakel, (und) beteten [Nachdem die Einwohner (οἱ ἐνοικοῦντες) zum Heiligtum geflohen waren, weil sie sich fürchteten, beteten sie]: "O Apollon, kümmere dich um uns". Und der Gott überließ [oder: erlaubte?] es ihnen nicht, dass sie sich fürchteten [...erlaubte Ihnen nicht, sich zu fürchten] , er (selbst) versicherte [er (selbst) versprach aber], dass er [Ï„á½° ἑαυτοῦ wörtl. :das Seine] beschützen werde.
Viele Hopliten aus Griechenland waren bereit, dem Gott sofort zu helfen, als sie hörten (wie) fern [hier gemeint "..wie wenig fern.." oder?] die Barbaren gingen (Präd. gebr. Partiz. m. Verb. d. Wahrnehm.?)[als sie hörten, dass die Barbaren vorwärts gingen].
Aber als (Gen.Abs.?) die Kelten beabsichtigten, eine Schlacht zu "machen" [Alternative: "bereiten" oder gar "beginnen"?][μάχην ποεῖσδαι → eine Schlacht liefern] , bewegte sich die Erde, Donner aber auch Blitze ereigneten sich [besser als "geschahen"], es war [hist.Präs.][es gab] ein Schneegestöber und Felsen rutschten vom Parnass auf die Barbaren (her)ab. Aber weil die [diese] glaubten, dass Apollon sie bestrafte [bestrafe], flohen sie von der Schlacht, während sie begann. [zu verstehen als "während/wobei sie gerade erst begann"] [entflohen sie aus der Schlacht (in dem Fall mit Genitiv), die (gerade) begann....Man könnte τῆς μάχης ἀρχομένης auch als Gen. absolutus auffassen: flohen sie, als die Schlacht (gerade) begann.]


Das mit dem Partikel δέ ist so eine Sache, häufig möchte man den Partikel weglassen. Du hast doch auch den "Menge, Repititorium der griechischen Synthax"? Auf Seite 274 ist eine schöne Zusammenfassung des Partikels δέ.

Gruß,Medicus
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 64 Delphi in Gefahr

Beitragvon philistion » Do 13. Mai 2010, 21:07

Ach in Deutschland feiert ihr ja zu Christi Himmelfahrt den Vatertag. Na dann alles Gute, hast ja auch schon Nachwuchs, oder? ;-)

Danke für die Korrektur, den Menge hab ich. Oft ist er mir etwas zu ausführlich und für mein Level noch zu genau, in einigen Bereichen hat er mir aber schon sehr viel weitergeholfen. Diese Übersicht ist auch toll, liest man die Erklärungen von Prof. Menge, hat man das Gefühl den vollen Überblick bekommen zu haben. Als Nachschlagewerk auf jeden Fall sein Geld wert :book:

Den letzten Satz hab ich nun als Gen. abs. interpretiert, ich denke das passt dort sehr gut.

Übrigens, bald sind wir bei der Hälfte unseres Vorhabens angelangt :)
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 64 Delphi in Gefahr

Beitragvon Gerontos » Fr 14. Mai 2010, 11:24

64 E

1. Sokrates war um die Freunde bemüht, indem er bereit war, ständig ein Gespräch mit ihnen zu führen.
2. Deswegen glaubten diese, dass Sokrates sie (selbst?) nicht vernachlässige.
3. Sokrates forderte sie immer auf: „Jeder von euch soll sich um seine eigene Seele kümmern (Es ist nötig, dass jeder sich um seine eigenen Seele kümmert.)“
4. Fürchte (fürchtet) niemals die Dinge, die das Schicksal mit sich bringt (wrtl.: die Dinge des Schicksals).

64 V Die Ernährung der Kelten.

1. Poseidonios, der philosophierte und über das meiste genau Bescheid wusste, schrieb folgendes über die Kelten: 2. „Ich glaube, die Ernährung bei ihnen besteht aus wenig Brot und viel Fleisch. 3. Weil die Reichen der Kelten Wein trinken freuen sie sich, wenn Händler aus Italien oder Griechenland zu ihnen gelangen. 4. Sie bemühen sich sehr um diese Männer, damit sie wieder zu ihnen kommen, um Wein zu bringen.“ (wrtl.: ...,damit sie Wein tragend wieder zu ihnen kommen).

Grüße von Gerontos
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 64 Delphi in Gefahr

Beitragvon passer » Fr 31. Jan 2014, 12:54

[Der Kelte Brennus, der Anführer war (ἡγούμενος), führte einen Feldzug gegen die Delpher].


Es muss heißen:
Brennus, der die Kelten anführte, ...

keltwn ist Gen.Pl., ἡγούμενος zieht einen Genitiv zu sich.
Valeatis.

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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 64 Delphi in Gefahr

Beitragvon Roxane » Fr 31. Jan 2014, 13:45

Hallo Passer!

Da hast du natürlich völlig recht, Passer. Schön, dass du auf solche Fehler noch nachträglich aufmerksam machst.
Viel Spaß weiterhin!
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 64 Delphi in Gefahr

Beitragvon Medicus domesticus » Sa 1. Feb 2014, 16:41

Schön gesehen, passer.. :-D
Das habe ich damals vor fast 4 Jahren auch übersehen. Die Zeit vergeht....
Βρέννος ὁ Κελτῶν ἡγούμενος ...
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΒΟΙΩΤΙΑ|ΦΟΚΙΣ - 64 Delphi in Gefahr

Beitragvon waldi » Sa 11. Mär 2017, 13:09

Beitrag von philistion Do 13. Mai 2010, 14:29
Delphi in Gefahr (nach Pausanias)
Die reichen Schatzkammern in Delphi lockten immer wieder plündernde Heerscharen an.

Der Kelte Brennus, der Anführer war, führte einen Feldzug gegen die Delpher. Nachdem die Einwohner zum Heiligtum geflohen waren, weil sie sich fürchteten, beteten sie: "O Apollon, kümmere dich um uns". Und der Gott erlaubte Ihnen nicht, sich zu fürchten, er (selbst) versprach aber, dass er das Seine beschützen werde.
Viele Hopliten aus Griechenland waren bereit, dem Gott sofort zu helfen, als sie hörten, dass die Barbaren vorwärts gingen.
Aber als die Kelten beabsichtigten, eine Schlacht zu liefern, bewegte sich die Erde, Donner aber auch Blitze ereigneten sich, es gab ein Schneegestöber und Felsen rutschten vom Parnass auf die Barbaren (her)ab. Aber weil diese glaubten, dass Apollon sie bestrafe, flohen sie, als die Schlacht (gerade) begann.

Version: 2
Grammatik: ε-Kontrakta Präsensstamm Med./Pass. (Inf.,Part.,Impf.,Imper.)

Ist es in Ordnung wenn ich in Zukunft das δὲ beim Übersetzen weglasse, wenn es nicht hinpasst? Ein Wort mit einer ähnlichen Bedeutungsbandbreite, ohne widersprechendem Charakter eines "aber", gibt es ja im Deutschen nicht, oder?
Es ständig in Klammer zu schreiben ist m.E. auch nicht ideal. Was meint ihr?

mfG :book:

Beitrag von Medicus domesticus Do 13. Mai 2010, 16:58
Hallo Philistion,
Etwas altgriechisch am Vatertag, bevor´s zum Essen geht ;-)

Mein Vorschlag:

Der Kelte Brennos tat (schlecht) daran, dass er einen Feldzug gegen die Delpher führte [präd. Part.?] [Der Kelte Brennus, der Anführer war (ἡγούμενος), führte einen Feldzug gegen die Delpher]. Weil aber die, die dort wohnten, Angst hatten, flohen sie zum Orakel, (und) beteten [Nachdem die Einwohner (οἱ ἐνοικοῦντες) zum Heiligtum geflohen waren, weil sie sich fürchteten, beteten sie]: "O Apollon, kümmere dich um uns". Und der Gott überließ [oder: erlaubte?] es ihnen nicht, dass sie sich fürchteten [...erlaubte Ihnen nicht, sich zu fürchten] , er (selbst) versicherte [er (selbst) versprach aber], dass er [τὰ ἑαυτοῦ wörtl. :das Seine] beschützen werde.
Viele Hopliten aus Griechenland waren bereit, dem Gott sofort zu helfen, als sie hörten (wie) fern [hier gemeint "..wie wenig fern.." oder?] die Barbaren gingen (Präd. gebr. Partiz. m. Verb. d. Wahrnehm.?)[als sie hörten, dass die Barbaren vorwärts gingen].
Aber als (Gen.Abs.?) die Kelten beabsichtigten, eine Schlacht zu "machen" [Alternative: "bereiten" oder gar "beginnen"?][μάχην ποεῖσδαι → eine Schlacht liefern] , bewegte sich die Erde, Donner aber auch Blitze ereigneten sich [besser als "geschahen"], es war [hist.Präs.][es gab] ein Schneegestöber und Felsen rutschten vom Parnass auf die Barbaren (her)ab. Aber weil die [diese] glaubten, dass Apollon sie bestrafte [bestrafe], flohen sie von der Schlacht, während sie begann. [zu verstehen als "während/wobei sie gerade erst begann"] [entflohen sie aus der Schlacht (in dem Fall mit Genitiv), die (gerade) begann....Man könnte τῆς μάχης ἀρχομένης auch als Gen. absolutus auffassen: flohen sie, als die Schlacht (gerade) begann.]



Das mit dem Partikel δέ ist so eine Sache, häufig möchte man den Partikel weglassen. Du hast doch auch den "Menge, Repititorium der griechischen Synthax"? Auf Seite 274 ist eine schöne Zusammenfassung des Partikels δέ.

Gruß,Medicus

Beitrag von Gerontos Fr 14. Mai 2010, 10:24
64 E

1. Sokrates war um die Freunde bemüht, indem er bereit war, ständig ein Gespräch mit ihnen zu führen.
2. Deswegen glaubten diese, dass Sokrates sie (selbst?) nicht vernachlässige.
3. Sokrates forderte sie immer auf: „Jeder von euch soll sich um seine eigene Seele kümmern (Es ist nötig, dass jeder sich um seine eigenen Seele kümmert.)“
4. Fürchte (fürchtet) niemals die Dinge, die das Schicksal mit sich bringt (wrtl.: die Dinge des Schicksals).

64 V Die Ernährung der Kelten.

1. Poseidonios, der philosophierte und über das meiste genau Bescheid wusste, schrieb folgendes über die Kelten: 2. „Ich glaube, die Ernährung bei ihnen besteht aus wenig Brot und viel Fleisch. 3. Weil die Reichen der Kelten Wein trinken freuen sie sich, wenn Händler aus Italien oder Griechenland zu ihnen gelangen. 4. Sie bemühen sich sehr um diese Männer, damit sie wieder zu ihnen kommen, um Wein zu bringen.“ (wrtl.: ...,damit sie Wein tragend wieder zu ihnen kommen).

Grüße von Gerontos

Beitrag von passer Fr 31. Jan 2014, 11:54

[Der Kelte Brennus, der Anführer war (ἡγούμενος), führte einen Feldzug gegen die Delpher].



Es muss heißen:
Brennus, der die Kelten anführte, ...

keltwn ist Gen.Pl., ἡγούμενος zieht einen Genitiv zu sich.

Beitrag von Medicus domesticus Sa 1. Feb 2014, 15:41
Schön gesehen, passer.. :-D
Das habe ich damals vor fast 4 Jahren auch übersehen. Die Zeit vergeht....
Βρέννος ὁ Κελτῶν ἡγούμενος ...
Φύσις κρύπτεσθαι φιλεῖ.
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