ΕΛΛΑΣ - ΑΘΗΝΑΙ - ΑΤΤΙΚΗ - 85 Griech. Konditionswunder

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ΕΛΛΑΣ - ΑΘΗΝΑΙ - ΑΤΤΙΚΗ - 85 Griech. Konditionswunder

Beitragvon philistion » Mi 29. Sep 2010, 12:05

Griechische Konditionswunder (nach Herodot u.a.)
Nach der Landung des persischen Heeres im Jahre 490 v. Chr. bei Marathon schickten die Athener einen Boten nach Sparta mit der Bitte um Hilfe.
Der Bote fand sich am zweiten Tag in Sparta ein, nachdem er einen Weg von 1126 Stadien gegangen war.
Aber weil es bei den Lakedaimoniern Gesetz war, nicht vor dem Vollmond in die Schlacht zu ziehen, gelangten nur 9000 Athener nach Marathon.
Aber nach der Schlacht, bei der von den Persern, die 300000 waren, 6400 getötet wurden, von den Athernern aber 192, berichtete man, dass (irgend)ein Athener, der mit seinen Waffen 238 Stadien in die Stadt gelaufen war, sagte: „Wir haben gesiegt“ und darauf sofort verstarb.
Aber am dritten Tag nach dem Vollmond kamen 2000 Spartaner nach Attika.
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΑΘΗΝΑΙ - ΑΤΤΙΚΗ - 85 Griech. Konditionswunder

Beitragvon Medicus domesticus » Mi 29. Sep 2010, 16:56

Hallo philistion!
Mal nach längerem wieder im Griechischforum, ist halt ne Zeitfrage neben dem Beruf.:
Ich hab´s mir mal angeschaut, das habe ich gefunden:
Der Bote fand sich am zweiten Tag in Sparta ein, nachdem er einen Weg von 1126 Stadien gekommen war [....gegangen war: (ὁδόν ἔρχομαι, einen Weg gehen)]
Aber weil es bei den Lakedaimoniern Gesetz war nicht vor dem Vollmond in die Schlacht zu ziehen, gelangten nur die [„die“ vor der Zahl könnte man weglassen] 9000 Athener nach Marathon.
Aber nach der Schlacht sind von den Persern, die 300000 waren, 6400 gestorben, von den Athernern aber 192 [Aber nach der Schlacht, bei der (ἐν á¾—) von den Persern, die 300000 waren,6400 getötet wurden....usw.], und irgendein Athener wurde genannt , der mit den Waffen 238 Stadien in die Stadt lief um zu sagen "Wir haben gesiegt!", und darauf sofort zu sterben.[..,berichtete man (λέγεται wie im lat. dicitur), dass (irgend)ein Athener, der mit seinen Waffen (oder:mit schwerer Rüstung (Gemoll)) 238 Stadien in die Stadt gelaufen war, sagte: „Wir haben gesiegt“ und darauf sofort verstarb.]
Aber am dritten Tag nach dem Vollmond kamen 2000 Spartaner nach Attika.


Gruß, Medicus
:)
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΑΘΗΝΑΙ - ΑΤΤΙΚΗ - 85 Griech. Konditionswunder

Beitragvon philistion » Mi 29. Sep 2010, 20:59

Vielen Dank Medicus! :)

Eine kleine Frage noch:
Kann ein "und" zur Verknüpfung im Griechischen oft einfach hinzugedacht werden wie ein εστιν oder ist das "und" z.B. bei der Übersetzung "und darauf sofort verstarb." hier im Text schon im ἔπειτα enthalten?

Wenn wir als Deutsche etwas ins Altgriechische übersetzen, würde man doch sicher ein και oder ein -τε hinzufügen. Die alten Griechen scheinen öfter allbekanntes wegzulassen, hat das was mit dem Wert vom Schreibmaterial zu tun? ;)
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΑΘΗΝΑΙ - ΑΤΤΙΚΗ - 85 Griech. Konditionswunder

Beitragvon Medicus domesticus » Mi 29. Sep 2010, 21:13

Hallo,
Ich habe das "und" ergänzt, da es ohne "und" sonst im Deutschen komisch klingt. Man könnte sich auch einen Strichpunkt denken und als Alternative vielleicht so übersetzen: .....;darauf/danach verstarb er sofort.
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΑΘΗΝΑΙ - ΑΤΤΙΚΗ - 85 Griech. Konditionswunder

Beitragvon Gerontos » Do 30. Sep 2010, 10:08

85 E

1. Nachdem Peisistratos in die Stadt der Athener gekommen war, liefen 1000 bis 2000 Menschen auf den Marktplatz, weil sie ihn sehen wollten.
2. 155 Jahre später erhielten die Athener dreißig Tyrannen (wrtl.: entstanden den Athenern dreißig Tyrannen).
3. Ein einziger Mann nun widersetzte sich diesen Tyrannen, Sokrates. Der war so mutig, dass er auch 10000 Männern hätte Widerstand leisten können.

85 V Die Schlacht bei Marathon

1. Es ist wahrscheinlich, dass die Griechen von sehr starker Unruhe ergriffen wurden (wrtl.: in Unruhe hineinfielen), als sie die gewaltige Truppenstärke der Perser erblickt hatten.
2. Aber es wird berichtet, dass Miltiades, der Feldherr der Athener, eine List vorbereitet habe. 3. Im Vertrauen darauf, dass sie viel mehr seien als die Griechen, erwarteten sie (die Perser) die Gegner. 4. Alle Historiker (wrtl.: sich um die Geschichte Bemühenden) stimmen bezüglich der Athener darin überein, dass diese den Feldzug geführt hätten, indem sie sich auf einer Anhöhe in Schlachtordnung begeben hätten und (von dort aus) gegen die Perser marschiert seien. 5. Bösen Geistern gleich seien sie so schnell herangekommen, dass sie die Kampflinie der Perser sofort durchbrochen und die Gegener besiegt hätten.

Frage zu Satz 3: „πεποιθότες“ habe ich als Medium/Passiv übersetzt, obwohl es ja eigentlich aktiv ist. Aber als ein solches erschließt sich mir kein Sinn.

Frage zu Satz 4 und 5: Ist die indirekte Rede nach „ὁμολογοῦσιν“ korrekt?

Grüße von Gerontos
Zuletzt geändert von Gerontos am Fr 1. Okt 2010, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΑΘΗΝΑΙ - ΑΤΤΙΚΗ - 85 Griech. Konditionswunder

Beitragvon Medicus domesticus » Do 30. Sep 2010, 15:48

Hallo Gerontos!

Ich habe mich mal auf deine Fragen konzentriert:

85E 2.: denke an γίγνομαι mit Gen. : jemandem (steht im Gen.) zufallen.

Gerontos hat geschrieben:Frage zu Satz 3: „πεποιθότες“ habe ich als Medium/Passiv übersetzt, obwohl es ja eigentlich aktiv ist. Aber als ein solches erschließt sich mir kein Sinn.

Das ist ein Perfekt Akt. Partizip. πείθω heißt im Perfekt (intrans.) Akt.:überzeugt sein. Also: Da sie überzeugt waren, dass sie bei weitem mehr/zahlreicher seien als die Griechen....usw.


Bei 4/5: die indirekte Rede kann man schon so machen, vielleicht nur: gegen die Perser marschiert seien...obwohl man bei Tatsachen heute auch in der normalen Zeit bleiben kann. (siehe im Lektionstext nach berichtete man,...)

Gruß, Medicus
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΑΘΗΝΑΙ - ΑΤΤΙΚΗ - 85 Griech. Konditionswunder

Beitragvon Gerontos » Fr 1. Okt 2010, 10:45

Danke,Medice, ich habe es jetzt auch gefunden. "πέποιθα" heißt lt Hellas-Vokabeln Lektion 84 auch "ich vertraue". Und ich habe das jetzt substantiviert übersetzt: "im Vertrauen darauf, dass sie mehr seien", das passt im Kontext doch ganz gut.

Grüße von Gerontos
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Re: ΕΛΛΑΣ - ΑΘΗΝΑΙ - ΑΤΤΙΚΗ - 85 Griech. Konditionswunder

Beitragvon waldi » So 12. Mär 2017, 20:19

Beitrag von philistion Mi 29. Sep 2010, 11:05
Griechische Konditionswunder (nach Herodot u.a.)
Nach der Landung des persischen Heeres im Jahre 490 v. Chr. bei Marathon schickten die Athener einen Boten nach Sparta mit der Bitte um Hilfe.

Der Bote fand sich am zweiten Tag in Sparta ein, nachdem er einen Weg von 1126 Stadien gegangen war.
Aber weil es bei den Lakedaimoniern Gesetz war, nicht vor dem Vollmond in die Schlacht zu ziehen, gelangten nur 9000 Athener nach Marathon.
Aber nach der Schlacht, bei der von den Persern, die 300000 waren, 6400 getötet wurden, von den Athernern aber 192, berichtete man, dass (irgend)ein Athener, der mit seinen Waffen 238 Stadien in die Stadt gelaufen war, sagte: „Wir haben gesiegt“ und darauf sofort verstarb.
Aber am dritten Tag nach dem Vollmond kamen 2000 Spartaner nach Attika.

Version: 2
Grammatik: Zahlwörter

Beitrag von Medicus domesticus Mi 29. Sep 2010, 15:56
Hallo philistion!
Mal nach längerem wieder im Griechischforum, ist halt ne Zeitfrage neben dem Beruf.:
Ich hab´s mir mal angeschaut, das habe ich gefunden:

Der Bote fand sich am zweiten Tag in Sparta ein, nachdem er einen Weg von 1126 Stadien gekommen war [....gegangen war: (ὁδόν ἔρχομαι, einen Weg gehen)]
Aber weil es bei den Lakedaimoniern Gesetz war nicht vor dem Vollmond in die Schlacht zu ziehen, gelangten nur die [„die“ vor der Zahl könnte man weglassen] 9000 Athener nach Marathon.
Aber nach der Schlacht sind von den Persern, die 300000 waren, 6400 gestorben, von den Athernern aber 192 [Aber nach der Schlacht, bei der (ἐν ᾗ) von den Persern, die 300000 waren,6400 getötet wurden....usw.], und irgendein Athener wurde genannt , der mit den Waffen 238 Stadien in die Stadt lief um zu sagen "Wir haben gesiegt!", und darauf sofort zu sterben.[..,berichtete man (λέγεται wie im lat. dicitur), dass (irgend)ein Athener, der mit seinen Waffen (oder:mit schwerer Rüstung (Gemoll)) 238 Stadien in die Stadt gelaufen war, sagte: „Wir haben gesiegt“ und darauf sofort verstarb.]
Aber am dritten Tag nach dem Vollmond kamen 2000 Spartaner nach Attika.



Gruß, Medicus
:)

Beitrag von philistion Mi 29. Sep 2010, 19:59
Vielen Dank Medicus! :)

Eine kleine Frage noch:
Kann ein "und" zur Verknüpfung im Griechischen oft einfach hinzugedacht werden wie ein εστιν oder ist das "und" z.B. bei der Übersetzung "und darauf sofort verstarb." hier im Text schon im ἔπειτα enthalten?

Wenn wir als Deutsche etwas ins Altgriechische übersetzen, würde man doch sicher ein και oder ein -τε hinzufügen. Die alten Griechen scheinen öfter allbekanntes wegzulassen, hat das was mit dem Wert vom Schreibmaterial zu tun? ;)

Beitrag von Gerontos Do 30. Sep 2010, 09:08
85 E

1. Nachdem Peisistratos in die Stadt der Athener gekommen war, liefen 1000 bis 2000 Menschen auf den Marktplatz, weil sie ihn sehen wollten.
2. 155 Jahre später erhielten die Athener dreißig Tyrannen (wrtl.: entstanden den Athenern dreißig Tyrannen).
3. Ein einziger Mann nun widersetzte sich diesen Tyrannen, Sokrates. Der war so mutig, dass er auch 10000 Männern hätte Widerstand leisten können.

85 V Die Schlacht bei Marathon

1. Es ist wahrscheinlich, dass die Griechen von sehr starker Unruhe ergriffen wurden (wrtl.: in Unruhe hineinfielen), als sie die gewaltige Truppenstärke der Perser erblickt hatten.
2. Aber es wird berichtet, dass Miltiades, der Feldherr der Athener, eine List vorbereitet habe. 3. Im Vertrauen darauf, dass sie viel mehr seien als die Griechen, erwarteten sie (die Perser) die Gegner. 4. Alle Historiker (wrtl.: sich um die Geschichte Bemühenden) stimmen bezüglich der Athener darin überein, dass diese den Feldzug geführt hätten, indem sie sich auf einer Anhöhe in Schlachtordnung begeben hätten und (von dort aus) gegen die Perser marschiert seien. 5. Bösen Geistern gleich seien sie so schnell herangekommen, dass sie die Kampflinie der Perser sofort durchbrochen und die Gegener besiegt hätten.

Frage zu Satz 3: „πεποιθότες“ habe ich als Medium/Passiv übersetzt, obwohl es ja eigentlich aktiv ist. Aber als ein solches erschließt sich mir kein Sinn.

Frage zu Satz 4 und 5: Ist die indirekte Rede nach „ὁμολογοῦσιν“ korrekt?

Grüße von Gerontos

Beitrag von Medicus domesticus Do 30. Sep 2010, 14:48
Hallo Gerontos!

Ich habe mich mal auf deine Fragen konzentriert:

85E 2.: denke an γίγνομαι mit Gen. : jemandem (steht im Gen.) zufallen.

Gerontos hat geschrieben:
Frage zu Satz 3: „πεποιθότες“ habe ich als Medium/Passiv übersetzt, obwohl es ja eigentlich aktiv ist. Aber als ein solches erschließt sich mir kein Sinn.


Das ist ein Perfekt Akt. Partizip. πείθω heißt im Perfekt (intrans.) Akt.:überzeugt sein. Also: Da sie überzeugt waren, dass sie bei weitem mehr/zahlreicher seien als die Griechen....usw.


Bei 4/5: die indirekte Rede kann man schon so machen, vielleicht nur: gegen die Perser marschiert seien...obwohl man bei Tatsachen heute auch in der normalen Zeit bleiben kann. (siehe im Lektionstext nach berichtete man,...)

Gruß, Medicus
:)

Beitrag von Gerontos Fr 1. Okt 2010, 09:45
Danke,Medice, ich habe es jetzt auch gefunden. "πέποιθα" heißt lt Hellas-Vokabeln Lektion 84 auch "ich vertraue". Und ich habe das jetzt substantiviert übersetzt: "im Vertrauen darauf, dass sie mehr seien", das passt im Kontext doch ganz gut.

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