Fehlerstatistik

Fragen zur Ausbildung rund um die alten Sprachen, ihrer Geschichte und ihrer Archäologie

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Re: Fehlerstatistik

Beitragvon romane » Di 15. Nov 2011, 18:37

So etwas kenne ich nicht.
Aber so aus Erfahrung: Schwierigkeiten mit PPA und nd-Formen zu ire / Übersetzung von omnis, omnia / ferre + Komposita

aber wem hilft das?
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Re: Fehlerstatistik

Beitragvon Zythophilus » Di 15. Nov 2011, 19:11

Vermutlich lässt sich so eine Statistik erstellen; vielleicht existiert sie bereits. Im konkreten Unterricht wird das aber nicht so viel bringen, da ein konkreter Schüler bzw. eine konkrete Klasse sich nicht unbedingt an solche Statistiken halten.
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Re: Fehlerstatistik

Beitragvon Viatrix » Mi 16. Nov 2011, 11:38

Longipes hat geschrieben:Ich möchte es ungern machen wie die Lehrerin eines meiner Nachhilfeschüler, der das Erreichen einer bestimmten Lektion innerhalb eines Jahres wichtiger ist, als dass die Klasse mit den Inhalten klarkommt.

Sowas dürfte es gar nicht geben!
Was soll es einem nützen die Lektion durchgearbeitet zu haben,
doch nichts davon verstanden zu haben???
Das ist einfach nur traurig! :(
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Re: Fehlerstatistik

Beitragvon Viatrix » Mi 16. Nov 2011, 11:45

Longipes hat geschrieben:Ich halte es daher nicht für schlecht, vorher schon ein ungefähres Bild davon zu haben, an welchen Stellen es generell häufig zu Problemen kommt, und zwar basierend auf Erfahrungen aus dem tatsächlichen Schulalltag. Dass das von Klasse zu Klasse variiert, versteht sich von selbst. Aber jeder muss ja nun einmal von ganz vorn anfangen. Und da wüsste ich nun ganz gerne, ob ich mich bei der Vorausplanung eines Schuljahres eher darauf einstellen muss, dass der Lernfortschritt beim AcI hängen bleibt, oder beim Partizip.

Die Fehlerstatistikidee finde ich gut.
So kann man sich darauf einstellen Schülern zu helfen, die bestimmte Themen nicht verstanden haben,
und hetzt nicht gleich weiter zum nächsten Thema. :klatsch:
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Re: Fehlerstatistik

Beitragvon Medicus domesticus » Mi 16. Nov 2011, 11:46

Ja, Lateinunterricht in der Schule...sehr auch vom Lehrer abhängig. Da macht sich Longipes gute Gedanken.
Ich habe vor kurzem im Radio auf dem Nachhauseweg ein Experiment zum Schulsystem (Vermittlung von Naturwissenschaften) von Ranga Yogeshwar gehört, der Physik (Flaschenzug) mit praktischen Beispielen in der Turnhalle gezeigt hat und plötzlich auch schlechtere Schüler begeistert waren.
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Re: Fehlerstatistik

Beitragvon Zythophilus » Mi 16. Nov 2011, 18:50

Ob eine globale Fehlerstatistik für eine Gruppe von maximal 30 Personen so viel bringt, bezweifle ich. I.d.R. muss außerdem ein Lehrer jedes Fachs darauf vorbereitet sein, dass alles, was unterrichtet wird, von irgendwem nicht verstanden wird und - nach Maßgabe der vorhandenen Zeit - passende zusätzliche Übungen etc. zur Vefügung haben.
Man könnte ebenfalls eine Statistik erstellen, welche Zeitdauer für das Erlernen eines Grammatikphänomens benötigt werden darf, und Schlüsse auf den Prozentsatz, der es bis dahin nicht schafft, ziehen. Wenn 5 % die doppelte Zeit brauchen, wird man nicht 95 % dadurch aufhalten können, oder nur zu dem Preis, dass diese dann gelangtweilt sind. Die zur Verfügung stehende Unterrichtszeit ist begrenzt.
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Re: Fehlerstatistik

Beitragvon Zythophilus » Do 17. Nov 2011, 07:59

Ich hoffe, dass die gängigen Elementarlehrbücher auf Erfahrungswerten basieren, sodass einem Grammatikphänomen die Zeit eingeräumt wird, dass es im Normalfall ausreichend beherrscht wird. Auch die Lehrpläne müssen dem ja in irgendeiner Form Rechnung tragen.
In Österreich werden derzeit Leistungsstandards ausgearbeitet, die genau festlegen, was ein Schüler am Ende des zweiten Lernjahres mindestens können muss. Anders als in Fächern wie Deutsch oder Mathematik wird das aber nicht flächendeckend überprüft werden.
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Re: Fehlerstatistik

Beitragvon Water2112 » Mo 21. Nov 2011, 21:28

Es gibt zumindest in der Deutschdidaktik Einteilungen verschiedener Fehlerarten, damit man Folgefehler von richtigen Fehlern unterscheiden kann z.B.

Gibt auch die Unterscheidung zwischen Grammatik und Rechtschreibfehlern, ganz grob erstmal. Und dann halt so gröbere Unterscheidungen: lexikalische, syntaktische Fehler usw...
Aber von ner Statistik hab ich noch nie was gehört. :nixweiss:
Man kann nur je nach Fehlerart entsprechend unterrichten oder korrigieren lassen. Also syntaktische Fehler beseitigt man anders, als lexikalische (bei ersteren muss man den ganzen Satz nochmal schreiben und Regeln erklären, bei letzteren nur im Duden nachgucken und einprägen z.B.).
Also wir fragen uns immer, warum der Schüler diesen Fehler gemacht haben könnte, was im kleinen Hirn vorgegangen ist und dann, was der Schüler dafür wissen muss, um es richtig zu machen. Das wird dann nochmal geübt. Man wertet eigentlich die Fehler der Klasse aus und guckt dann im Einzelfall (also bei genau dieser Arbeit), was schiefgelaufen ist (so eine Art "eigene" Fehlerstatistik). Ich denk mal es wirken auch zu viele Faktoren darauf ein, als dass eine Gesamtstatistik viel bringen würde. Die Fehler hängen ja auch immer von den Gedankengängen der Schüler und vom konkreten Unterricht ab.
Und dann ist diese ganze Fehlersache eh sowas von nicht objektiv, dass es auch vorkommt, dass ein Lehrer 20 Grammatikfehler zählt, wo ein anderer nur 15 draus macht usw... damit kann man schlecht Statistik machen. ;)

Es gibt sicher auch Bücher über Fehlerarten usw... also z.B. für Elementarunterricht oder Deutsch generell, es müsste aber auch für Fremdsprachen vielleicht sowas geben. Such doch mal im Verzeichnis der Bibliothek oder bei Amazon nach "Fehler, Schule" usw...?
Die Arten kann man ja auch auf Latein übertragen, da ist es ja auch so, dass man Grammatik und reine Übersetzungsfehler evtl. unterscheiden kann. Und dann müsstest du halt wirklich eher warten, bis dein Schüler Fehler macht :lol: und dir dann überlegen, was dahinterstecken könnte. Bei Flüchtigkeitsfehler kannste nix machen, wenn er aber die Verbform nicht erkannt hat oder die Zeitform falsch ist, übste halt das nochmal (im Zusammenhang, also dass der nicht nur das Wort 10mal schreibt).
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Re: Fehlerstatistik

Beitragvon Zythophilus » Mo 21. Nov 2011, 21:49

Das sehe ich ähnlich. Es ist aber jedem unbenommen, eine Statistik zu erarbeiten.
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