Zythophilus hat geschrieben:Ein bisschen etwas von Abenteurer und Schatzsucher hat das Bild des Archäologen schon an sich.
Ich bin Bauforscher und die Schätze, die ich hebe, lassen sich in Währungseinheiten nicht ausdrücken. Aber das mit dem Abenteuer will ich gar nicht bestreiten, man muß dazu noch nicht mal in den Vorderen Orient, da kann man sogar auf der Schwäbischen Alb und anderswo was erleben.
Eines sollte man bei der Berufswahl nicht vergessen: Viele Archäologen, ob jetzt Klassische oder Nichtklassische, enden nach dem Studium in der Arbeitslosigkeit oder gehen Tätigkeiten nach, für die sie eindeutig überqualifiziert sind. So finden sich in meinem Bekanntenkreis ein promovierter Reiseleiter (er hat es wohl noch am besten erwischt), ein Päckchenzusteller und ein Mitarbeiter eines Call Centers, beide M.A. So was ist schon bitter. Und damit keine falschen Vorstellungen entstehen: alle drei waren im Studium überdurchschnittlich gut bis exzellent!
Wer gerne auf Grabungen möchte, sollte sich überlegen, ob er nicht eine Ausbildung als Grabungstechniker, an denen ein gewisser Mangel herrscht, macht. Diese läßt sich dann ja durchaus noch durch ein Fachstudium abrunden
. Ich sah es immer als Mangel, daß auf den Grabungen, an denen ich in der Türkei teilnahm, kein Grabungstechniker* war, das gehört nämlich nicht zur Ausbildung des Klassischen Archäologen, bei den Vor- und Frühgeschichtlern sieht es meines Wissens anders aus.
Tschüß!
Wenn ich Grabungstechniker oder Archäologe usw. schreibe, dann meine ich damit selbstverstädlich auch Grabungstechnikerinnen und Archäologinnen usw. Nachdem ich dieser Tage als Chauvi, aufgrund politisch nicht korrekter Wortwahl, bezeichnet wurde, und das noch nicht einmal im Scherz, halte ich es für notwendig, hier darauf hinzuweisen.