Wie lerne ich am besten?

Fragen zur Ausbildung rund um die alten Sprachen, ihrer Geschichte und ihrer Archäologie

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Wie lerne ich am besten?

Beitragvon Celeste » Fr 6. Jul 2012, 19:44

Hallo liebe Gemeinde.

Wie ich schon in einem anderen Post erwähnt habe, beginne ich im Herbst ein Studium (Lehramt mit den Fächern Spanisch und Wirtschaftswissenschaften). Für ersteres benötige ich natürlich das Latinum, welches ich während des Studiums binnen 2 Semester nachholen muss. Ich habe keinerlei Vorkenntnisse und möchte mich gerne bereits jetzt in die Materie einlesen und so viel wie möglich vorlernen.

Die nötige Literatur dazu, habe ich mir besorgt. Da wären:

- Latein Schnell & Sicher (Pons)
- Grammadux (Buchner)

Nun, ich habe bereits einige Seiten gelesen und weiß nicht so recht, wie ich mit dem Lernen beginnen soll. Ist es ratsam, zunächst alle Deklinationen auswendig zu lernen, um die Formen bestimmen zu können?

Zweitens frage ich mich, wie ich die Substantive, die ich lernen möchte, aufschreiben soll.

Wenn ich z. B. das Wort "dominus, -i" dort stehen habe, erkenne ich ja nicht, dass es sich um die O-Deklination handelt. Dafür müsste ich es folgendermaßen notieren:

(m) dominus, -i, / domin-/ domino

So kann ich sehen, dass es sich um ein maskulines Wort handelt, habe direkt den Nominativ angegeben, den Genitiv sing., den Wortstock, an den ich die Endungen hängen kann und den Wortstamm, der mir sagt, dass es sich um die O-Deklination handelt. Das Problem sind die Ausnahmen, die ich auch versuche in diesem System zu erfassen, sodass ich von Anfang an keine Fehler machen. Aber diese Art, die Worte zu erfassen, erscheint mir sehr umständlich. (Wahrscheinlich ist sie auch grundsätzlich falsch und unlogisch).

Bislang habe ich keine Sprache erlernt, die so viele Flexionen aufweist. Deutsch ist meine Muttersprache, Englisch ist, grammatikalisch gesehen, alles andere als schwer und auch das Spanische ist wesentlich einfacher aufgebaut, da auch hier nicht in Form von Endungen flektiert wird. Bei den Verben sieht's anders aus, aber das System ist leicht zu durchschauen.

Hat jemand einen Tipp für mich, wie ich beginnen soll und wie man sich die Vokabeln so einprägt, dass man im Nachhinein keine Fehler macht? Das würde mir sehr helfen. Momentan fühle ich mich ein wenig verloren. :(
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Re: Wie lerne ich am besten?

Beitragvon RM » Fr 6. Jul 2012, 20:14

Ich selbst habe als Schüler ein kleines Heftchen besessen, in dem die wichtigsten Deklinationen und Konjugationen verzeichnet waren (Du könntest dazu natürlich auch mein "Latein für Eltern" zur Hand nehmen ... :wink: ), die ich einfach auswendig gelernt habe - sind ja nicht viele (ca. 6 Deklinationen + ein paar Spezialfälle wie Pronomina etc.). Die Zeiten funktionieren im Lateinischen praktisch wie im Deutschen, es gibt also 6 mit Indikativ und Konjunktiv, sowie Aktiv, Passiv, Imperativ bei ca. 5 Konjugationen. Bei Substantiven musst Du immer den Genitiv und das Genus mitlernen, bei Verben die "Stammformen" (1. Pers. Sg. Präs. Akt., 1. Pers. Sg. Perf. Akt., Part. Perf. Pass. und Infinitiv Präs. Akt.). Du musst mal schauen, welchen Grundwortschatz ihr verwendet. Das absolute Minimum sind ca. 1200 Vokabeln (wenn Du jeden Tag 2 neue lernst, schaffst Du es in 2 Jahren).

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Re: Wie lerne ich am besten?

Beitragvon SursumDeorsum » Fr 6. Jul 2012, 20:22

Salve Celeste (ceterum ducitur a verbo 'caelum', quod Theodisce 'Himmel' redditur),

maxime te laudo, quod iam linguae Latinae studes: ista est vetus sedulitas ac pium officium. Si perseveraveris, linguam ipsam Latinam facillime disces.

So, nachdem du vielleicht den ersten Schock verdaut hast, machen wir auf Deutsch weiter: ich finde es sehr lobenswert, dass du dich jetzt schon mit Latein beschäftigst - früh übt sich, was ein Meister werden will. Doch nun zur Sache zurück (ut ad rem revertar).

1. Du hast schonmal damit Recht, dass die Formen im Lateinischen das A und O sind - die müssen sitzen. Einfache Deklinations- und Konjugationsübungen (z.B. setze 'dominus' in den Ablativ Plural, den Genitiv Singular und so weiter) halte ich hier für sehr sinnvoll. Ohne richtige Beherrschung der Formen geht es nicht.

2. Eres Estudiante de linguaje Espanola? Qué mejor? Yo también tres aut quatro anos aprendía Espanol. (obwohl ich nicht weiß, ob das alles richtig ist, was ich hier sage). Aber nichts ist besser als eine romanische Sprache zu beherrschen - das erspart dir schon mal einen großen Teil an Vokabeln, die du wirklich verinnerlichen musst. Als Beispiel mag folgende Gegenüberstellung gelten, jeweils Latein / Spanisch: facere / hacer, clamare / llamar, aurum / oro (das kommt gleich im nächsten Punkt) oder purgare / purgar.

3. Wieso heißt es O-Deklination? Weil die Ablativ-Form auf -o endigt, wonach dann alle Deklinationen ihren Namen enthalten (z.B. e-Deklination res, Ablativ re, u-Deklination usus, Ablativ usu usw.). Du musst dir merken, dass die romanischen Nominative allesamt dem lateinischen Ablativ entsprechen, z.B. 'imperatore' ist der lateinische Ablativ und der italienische Nominativ; oder 'aurum' wird im Vulgärlatein zu 'orum' und bekommt dann im Spanischen die Ablativendung -o, die dann zum Nominativ wird --> oro.

4. Man sagt immer, Latein ist besonders logisch - das stimmt nur teilweise: keine Sprache ist zu 100 % logisch - sie muss vor allem verstanden werden: nimm dir das bitte, bitte zu Herzen, wenn du vor einer Übersetzung sitzt. Mit Ausnahme der Schulbuchtexte, sind die lateinischen Originaltexte auch Texte, die gelesen, gehört und verstanden wurden - behalte das in der Übersetzung immer im Hinterkopf. Was die Didaktik als "intelligent guessing" deklariert, ist nichts als gesunder Menschenverstand - benutze ihn.

Ich hoffe, meine Ausführungen haben dir ein wenig geholfen. Wenn du Fragen hast, melde dich jederzeit.

Ich verbleibe soweit bei einem freundlichen bona suerte! (Was übrigens vom lateinischen Adjektiv bonus, a, um und vom Substantiv 'sors, sortis, feminin' kommt, und eigentlich 'das Los' heißt. Wenn du also je eine Dissertation über den Bedeutungswandel vom Lateinischen zu den romanischen Sprachen schreibst, lasse es mich wissen) ;-)
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Re: Wie lerne ich am besten?

Beitragvon Celeste » Fr 6. Jul 2012, 23:50

Danke euch beiden für eure Hilfe.

Und einen besonderen Dank an dich, SursumDeorsum. Deine Ausführungen waren sehr aufschlussreich. Vor allem hilft mir schon einmal weiter, wie man die Substantive klassifiziert. In meinem Büchlein steht nämlich, man müsse den Genitiv der zweiten Person Plural nehmen und die Endung einfach wegstreichen, was aber ein wenig verwirrend ist, da das "o" in "dominorum" ebenfalls zur Endung gehört (laut Tabelle), ergo ist das, was in meinem Buch steht, auch nicht gänzlich korrekt.

Also wäre es demnach logischer, zum einen den Nominativ, den Genitiv und den Ablativ zu lernen, um entsprechend die Formen bilden und direkt sehen zu können, wenn sich der Nominativ von den restlichen Formen unterscheidet? Also auf diese Weise: (m) dominus, -i, domino / oder schreibt man es so auf: (m) domnius, -i, o-Deklination?

Zum Beispiel wäre da das Wort "lex", bei dem das "x" zum "g" wird, also: lex, legis legi usw. Es böte sich in diesem Fall zumindest an. Vielleicht gehe ich auch falsch an die Sache heran und habe etwas übersehen.

Ein gewisses Interesse an der Sprache, hatte ich schon immer. Leider hatte ich während meiner Schulzeit nie die Chance, Latein zu lernen. Nun gut, dann werde ich das jetzt nachholen. Ich persönlich denke, dass es eigentlich viel sinnvoller ist, erst Latein und dann eine weitere romanische Sprache zu lernen.

Ich bin ausgebildeter Fremdsprachenkorrespondent für Englisch und Spanisch. Mit meinem Wortschatz kann ich teilweise die Grundaussagen einiger lateinischer Sätze oder auch Texte verstehen. Ich hoffe, es wird mir eher helfen, als mich zu verwirren (von wegen faux amis etc.) Dass die Gemeinsamkeiten zum Spanischen teils so eklatant sind, hätte ich nie gedacht. Natürlich weiß ich, dass die romanischen Sprachen aus dem Lateinischen entstanden sind, dass sich aber auch die Konjugationen so ähneln, hat mich echt erstaunt. Wie in diesem Beispiel:

monere amonestar (im Spanischen scheint wohl das "e" verloren gegangen zu sein)

monebam ----------- amonestaba
monebas ------------ amonestabas
moneat -------------- amonestaba
monebamus -------- amonestábamos
monebatis ---------- amonestabais
monbebant --------- amonestaban

Allerdings ist mir aufgefallen, dass das Lateinische zum einen keine zusammengesetzte Zeiten und zum anderen, in der Summe weniger Zeiten hat. Dafür wird im Spanischen das Passiv sehr viel einfacher gebildet. Klar, dass ist für euch Experten nichts Neues, aber mich erstaunt es immer wieder. Auch bin ich darüber erstaunt, dass die Menschen damals schon so eine komplexe Sprache mit einem solch umfangreichen Kasus-System "entwickelt" haben. Sofern von Entwicklung im Zusammenhang mit einer natürlichen Sprache, überhaupt die Rede sein kann. Sie ist ja mehr oder weniger "entstanden". Dennoch erstaunlich. :D

Was mich auch ein wenig irritiert, ist die äußerst deutsch klingende, harte Aussprache. Hin und wieder neige ich dazu, das "c" vor "i" und "e" zu lispeln, das "r" zu rollen und das "qu" vor "e/i" wie ein "k" auszusprechen. Das kommt vor allem durch den ganzen Spanisch-Input der letzten Jahre. Ich muss aber gestehen, dass mir die weiche Aussprache der heutigen romanischen Sprachen, um einiges besser gefällt. Woher diese Vorliebe kommt, weiß ich auch nicht.

Eine Frage hätte ich da noch. Mir ist gerade folgende lateinische Phrase in den Sinn gekommen:

-Pacta sunt servanda-

und im Vergleich dazu -Puella laeta est-

Im ersten Fall, steht das Kopulaverb in der Mitte. Im zweiten Satz jedoch, steht es am Ende. Woran liegt das?

Noch eine persönliche Frage: Wie lange lernst du schon Latein? Hast du es etwa auch studiert? Zum Thema Dissertation: War dies etwa dein Thema? :D

Und schockiert bin ich nicht wirklich. Ich habe mich früher mal ein wenig mit der ungarischen Sprache auseinandergesetzt. Ich sage dir, DAS war ein Schock.
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Re: Wie lerne ich am besten?

Beitragvon SursumDeorsum » Sa 7. Jul 2012, 09:38

Salve celeste,

Bei Wörtern wie 'dominus' ist das kein Problem: dominus, domini, domino, dominum, domino für den Singular, domini, dominorum, dominis, dominos, dominis für den Plural. In diesem Falle kommt dir die lateinische Sprache zwar einerseits entgegen, da z.B. in der a- und o-Deklination die Ablativ- und Dativformen gleich sind, andererseits natürlich wieder dann das Problem, welche Form jetzt denn vorliegt: das kann man entweder durch entsprechende Präpositionen herausfinden, durch entsprechende Verben, die den Ablativ regieren (uti, frui, fungi, potiri, vesci), oder eben, durch Sprachkompetenz und einem gewissen Gefühl für Sprache, was du meiner subjektiven Meinung nach mehr als erfüllst.

Das nächste Wort 'lex' gehört schon zur konsonantischen Deklinationsklasse, in der die übrigen Kasus meist eine Silbe mehr haben als der Nominativ - die weiteren Kasus lauten also legis (Genitiv), legi (Dativ), legem (Akkusativ), lege (Ablativ), im Plural 'leges, legum, legibus, leges, legibus'. Das hier ein '-g' aus dem 'x' wird, ist nicht weiter verwunderlich, da ein 'x' ja das Graphem für die Lautkombination /ks/ oder /gs/ ist. Wie du aber siehst, ist auch hier der Ablativ gleich dem Dativ. Vor allem in dieser Deklination ist es wichtig, dass du beim Lernen zusätzlich zum Nominativ auch den Genitiv mitlernst, da im Genitiv oft beträchtliche Lautveränderungen vonstatten gehen, so z.B. scelus (Nominativ), sceleris (Genitiv), sceleri (Dativ) usw.

In der Tat kann ich nur von positiven Einflüssen meiner Lateinkenntnisse auf die romanischen Sprachen berichten - allerdings würde ich auch negative Transfers nicht ausschließen: so weiß ich nicht, ob der Gebrauch des imperfecto im Spanischen mit dem Gebrauch des lateinischen Imperfekts übereinstimmt, welches dort einen konativen (drückt einen Versuch aus), iterativen (mehrmalige Wiederholung einer Handlung) und durativen (zeitliche Dauer einer Handlung) Aspekt hat. Wie ist es im Spanischen?

Dass man die lateinische Sprache (wenn auch manchmal nicht zu Unrecht) für allzu komplex hält, ist wohl die Perspektive der heutigen Zeit - ich pflege immer zu sagen, dass eine Sprache, deren Komplexität ihre Ökonomie und Verständlichkeit übertrifft, sich nicht halten kann. Man sagt ja auch immer, dass Deutsch als Fremdsprache besonders schwierig zu erlernen sei - als Muttersprachler, die wir die "Sprache gleichsam mit der Milch der Amme aufgesogen haben" (um Cicero zu zitieren), ist das natürlich nicht nachvollziehbar - genauso, denke ich, hätte wohl ein Römer gedacht. Es geht aber auch in die andere Richtung: so hat zum Beispiel das Englische für die Bedeutung 'vor', je nachdem, ob es zeitlich oder lokal gemeint ist, die Wörter 'before' oder 'in front of': der Lateiner hat dafür nur 'ante'. So ist also manche Verkomplizierung auch in den vermeintlich leichteren modernen Fremdsprachen zu beobachten.

Zur Aussprache wage ich keine Aussage zu machen - fest steht lediglich, dass im (zumindest klassischen Latein) das 'c' vor 'i' und 'e' als /k/ gesprochen wurde, vergleiche auch hierzu die griechische Schreibung der Namen Caesar und Cicero bei Plutarch, nämlich: 'Kikeron' und 'Kaisar' (gerade im letzten Fall sieht man ja, woher das deutsche Wort 'Kaiser' kommt). Dass der Italiener heute von 'Tschitscherone' spricht, mag ihm verziehen sein. :wink:

Ut nunc demum ad ea respondam, quae rogavisti: Ich hatte Latein seit der siebten Klasse, mittlerweile studiere ich es im achten Semester, zusammen mit Englisch für Lehramt. Dissertation habe ich noch keine verfasst, eine Stelle wurde mir aber schon in Aussicht gestellt :wink:

Noch eine kleine Motivationshilfe von Seneca:

Non est ad astra mollis e terris via - recte monet Seneca noster; si autem ad astra perveneris, nullus erit locus tibi gratior, iucundior, amoenior. Perseveres!
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Re: Wie lerne ich am besten?

Beitragvon Celeste » Sa 7. Jul 2012, 11:59

Ein Glück, dass ich an einen wahren Experten gelangt bin. :-)

Ich habe mir damals die Mühe gemacht, mir alle Zeiten im Spanischen selbst beizubringen (vor der Ausbildung) und versucht, die Grammatik anschaulich zusammenzufassen. Zumindest hinsichtlich der Zeiten, Modi etc.

Folgende Regeln zur Anwendung des Imperfectos, hatte ich mir damals notiert:

1. Zwei Handlungen verlaufen in der Vergangenheit parallel.
2. Eine Grundhandlung wird durch eine andere unterbrochen.
3. Eine Handlung hat sich in der Vergangenheit wiederholt.
4. Es ist nicht bekannt, ob die Handlung noch andauert.
5. Zustand, Vorgang o. Handlung in der Vergangenheit. Beginn und Ende unbekannt.
6. Zur Beschreibung wie etwas war oder aussah.

Aber in manchen Fällen ist es so, dass man dennoch das Indefinido benutzt. Das fängt schon bei der ersten Regel an. Wenn man die Regeln jedoch einmal verinnerlicht hat, decken diese aber immerhin rund 95 % der Fälle ab.

Meine Lehrerin sagte uns damals, man könne sich das folgendermaßen vorstellen: Man sitzt im Theater und schaut sich ein Stück an. Anschließend berichtet man einem Freund davon, was man gesehen bzw. was sich abgespielt hat (auf der Bühne). Die Handlungen der Personen, werden dann im Indefinido wiedergegeben. Alles, was drum herum passiert ist, drückt man im Imperfecto aus. So konnte man sich, zumindest grob, vorstellen, wozu die beiden jeweiligen Zeiten verwendet werden.

Zuvor sah das Zeitensystem folgendes vor:

Presente ------------------------------------------------ Präsens
Pretérito Perfecto ------------------------------------- Perfekt
Indefinido/Imperfecto -------------------------------- Präteritum
Pluscuamperfecto / Pretérito Anterior -------------- Plusquamperfekt

Futuro I und Futuro II

Für jede Zeit gibt es noch einen "Subjuntivo", wie auch im Lateinischen.

Mittlerweile wird auf das "Pretérito Anterior" gänzlich verzichtet und das "Futuro de Subjuntivo" findet man nur noch in der Sprache der Juristen. Wobei ich die eine zusätzliche Zeitform und den Modus trotzdem gelernt habe, um die Formen bestimmen zu können.

Summa Summarum ist zumindest das Auswendiglernen der Formen ziemlich leicht. Es gibt zwar einige unregelmäßige Formen, aber die hat man sich auch schnell eingeprägt. Aber das weißt du ja sicherlich.

Was ich jedoch noch lernen muss, sind die vielen Äquivalente zu unserem Hilfsverb "werden", das es im Spanischen nicht gibt. Auch die Consecutio Temporum (bei dem Artikel bin ich mir nicht so sicher) der indirekten Rede, habe ich noch nicht gänzlich verinnerlicht. Ich muss dazu anmerken, dass meine Ausbildung bereits ein Jahr zurückliegt und ich seitdem keinen Unterricht mehr hatte bzw. auch nicht die Möglichkeit, die Sprache anzuwenden. Andererseits, wenn ich jetzt schon alles könnte, müsste ich nicht studieren. Ich sollte mich also nicht zu stark unter Druck setzen. Immerhin liegen noch 5 Jahre vor mir, in denen ich mich mit der Sprache ausgiebig auseinandersetzen kann.

Wenn ich noch weitere Fragen haben sollte, werde ich dir Bescheid geben. Nochmals vielen Dank für deine Hilfe. :)
Celeste
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