zum wiederholten male wurde ich per PN nach dem Sinn meines Namens gefragt. daher beantworte ich die frage jetzt einmal öffentlich, zumal die antwort für anfänger der lateinisches poesielektüre ganz unabhängig von meiner Person vielleicht interessant sein könnte
ille ego qui hat geschrieben:"jenes 'ich', das einst auf dem zarten rohr das lied anstimmte, und, die wälder verlassend, die benachbarten Fluren zwang, dem auch noch so gierigen Pächter zu gehorchen - ein Werk, willkommen den Bauern -, besingt indes nun ich die schrecklichen Waffen des (Kriegsgotts) Mars und den Mann ..."
Dies sind die ersten Verse von Vergils "Äneis", des römische Nationalepos über den Krieger Äneas, der nach dem trojanischen krieg aus Troja floh und nach Italien kam. Ohne ihn - so glaubte man - hätte es Rom nie gegeben.
Ob diese ersten Verse von Vergil stammen oder erst später hinzugefügt wurde, ist eine alte (Forschungs-)Frage. Jedenfalls wird hier die abfolge der werke des Vergil nachvollzogen:
- Hirtendichtung (auf der Hirtenflöte im Wald)
- Lehrgedicht über die Landwirtschaft
- Äneis
tu autem disce Latine, ut olim ipsa aeneidem legere possis
Vale.
Ille ego, qui quondam gracili modulatus avena
carmen, et egressus silvis vicina coëgi
ut quamvis avido parerent arva colono,
gratum opus agricolis, at nunc horrentia Martis
(arma virumque cano ...)
(ganz nebenbei ist es auch der titel eines buches meines (ehemaligen) professors Severin Koster