Lieber Prudentius (auch als Komparativ Neutrum lesbar, aber nicht so gemeint),
(1) Correctiohier in diesem Fall ging es mir um eine zustimmende Ergänzung zu der prototypischen semantischen Zuordnung
Singular: Bündel: eher Intension,
Plural:Reihung: eher Extension. Also etwa so:
Die Zuordnung des Singulars zum Begrifflichen ist nur grundsätzlich gemeint, es gibt schon auch den Singular in der konkreten Bedeutung; Bsp. "Ecce homo".
Und auch den Plural in der "kollektiv-intensionalen" Schattierung. Mit und ohne bestimmten Artikel.
Besser/Correctio:Und es gibt schon auch den Plural in der "kollektiv-intensionalen" Schattierung. ( Wobei "Schattierung" eben ein Nebenphänomen meint.) Mit und ohne bestimmten Artikel.
Katzen schmusen gern. Die Katze ist ein Raubtier. Katzen sind Raubtiere. Die Lärchen wachsen auf nährstoffreichem Boden. Schmetterlingsmetamorphosen haben den Menschen/die Menschen immer wieder mit Bewunderung und Erstaunen erfüllt.(2) Pluralitas DenotatiIch räume allerdings ein, dass die Vielzahl anderer Verwendungsweisen die Grundverwendungsweisen vielfach überlagert, dass die Rolle des Artikels oder die Rolle von Quantoren wie
einige, jeder, alle, keiner ganz erheblichen Einfluss gewinnen. Und so eine gewisse Skepsis begründet werden kann. Schließlich ist mir diskussionswürdig, ob typische Alltags-Sätze wie
Der Hund hat
das Kind gebissen.
Ein Mann klingelte an der Tür. Als Mutter öffnete, sagte
der Mann ...
mit ihrer Einzigkeitspräsupposition nicht vielleicht fast gleichrangig die Semantik des Einzellexems bestimmen, insofern sie in den gewöhnlichen Sprachspielen eben nicht abstrakte
Behauptungen über Bündel versus Reihe transportieren und performieren.
Vielmehr ist der Hundesatz genau dann wahr, wenn im gegebenen Handlungszusammenhang genau ein Hund und genau ein Kind so interagieren, dass dieser Hund dieses Kind gebissen hat. Oder sie nehmen wieder auf - siehe Tür - , was der Kontext bereits als Redegegenstand eingeführt hat.
In der Vielzahl solcher mehr oder weniger rudimentären Sätze mag sich dann die
prototypische Klassifikation Bündel versus Reihe und Übergang herausgebildet haben.
P.S.
Was den Komparativ und seine theoretisch-didaktische Herleitung anbelangt: das scheint mir ein sehr weites Feld zu sein. Und da ist die Komplexität - meiner Meinung nach - nur schwer auf ein A ungleich oder gleich oder größer oder kleiner B zurückzuführen.
Tiberis hat damals schon auf die Referenz "Durchschnitt oder Standard" hingewiesen. Das scheint mir ergiebig. Zusätzlich: "Ein Adjektiv steigern" bedeutet soviel wie "durch morphologische Elemente signalisieren, welche Intensivierung einer Eigenschaft in der Perspektive des Sprechers vorliegt". Und was das für den Träger dieser Eigenschaft beim Vergleich mit anderen Trägern dieser Eigenschaft bedeuten kann