C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

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C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » Sa 12. Nov 2016, 23:30

Salvete!

Emendationem oro.

Apparatu regio utebatur, veste Medica; satellites Medi et Aegyptii sequebantur, epulabatur more Persarum luxuriosius, quam, qui aderant, perpeti possent.

Königlichen Prunk genoss er, medische Gewänder; medische und ägyptische Trabanten folgten ihm, er speiste nach Sitte der Perser allzu üppig, als es, die da waren, erdulden konnten.

Mal eine Frage zum Deutschen: Ist das Weglassen von „die[jenigen]“ im letzten Satz analog zum Lateinischen als poetisch, falsch, allgemein richtig, veraltet oder wie sonst einzustufen?

Valete!
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon medicus » So 13. Nov 2016, 00:49

..und medische Gewänder
..üppiger als diejenigen, die anwesend waren, es ertragen konnten.

Das Weglassen von "die/diejenigen" sehe ich als stilistisch unschön an.
Man könnte auch übersetzen "die Anwesenden"
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » So 13. Nov 2016, 01:02

Oder vielleicht gleich „seine Umgebung“, etwas freier. Gratias!
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon Medicus domesticus » So 13. Nov 2016, 10:16

Die Umschreibung eines Substantivs durch einen Relativsatz kommt immer wieder mal vor:
qui aderant = die Anwesenden, die Gäste.
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon marcus03 » So 13. Nov 2016, 10:42

cultor linguarum antiquarum hat geschrieben:allzu üppig,


Da es einen Vergleichssatz gibt muss der Komparativ als Komparativ übersetzt werden.

üppiger/exzesssiver, als es die Mitanwesenden ertragen/mitansehen konnten.
frei: er schlemmte so maßlos, dass den übrigen Gästen (fast) schlecht wurde

satellites=Leibwächter/Leibgarde
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » So 13. Nov 2016, 12:44

Gratias.

Beim Komparativ hast Du natürlich recht, aber möchtest Du mich etwa des schönen Begriffes des Trabanten (gab es schon vor der DDR...) berauben?
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon marcus03 » So 13. Nov 2016, 13:18

Ich glaube, dass heute nur noch wenige wissen, dass mit Trabant auch ein Leibwächter gemeint sein kann.
Der Begriff ist wohl mehr als obsolet und weckt ganz andere Assoziationen.
Aber sachlich korrekt ist er deswegen trotzdem. Mir persönlich wäre er etwas zu "weilandig", obwohl ich sonst deine Weilandigkeit durchaus zu schätzen weiß. ;-)
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon Zythophilus » So 13. Nov 2016, 18:07

"Trabant" ist, so denke ich zumindest, auch als Fahrzeug nicht mehr so ein Begriff. Im etwas gehobenen Sprachgebrach ist für den Mond "Erdtrabant" ein brauchbares Synonym, damit hat es sich schon ziemlich. Ist das so bezeichnete Fahrzeug in Deutschland, speziell natürlich der ehemaligen DDR noch im Stadtbild vertreten? In Ungarn, wo das Auto früher oft zu sehen war, ist es mittlerweile selten, auch der Wartburg, einst Zeichen eines gewissen Luxus, ist kein häufiger Anblick mehr.
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » So 13. Nov 2016, 21:26

Es gibt sogar einen Wikipedia-Artikel „Trabant (Militär)“, aber der basiert auf Meyers und Brockhaus... Aber solange der Duden die Bedeutung noch kennt, ist das Wort mir nicht zu veraltet...
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon marcus03 » So 13. Nov 2016, 21:53

cultor linguarum antiquarum hat geschrieben: Aber solange der Duden die Bedeutung noch kennt, ist das Wort mir nicht zu veraltet...


Selig bist du, konsequent Weilandiger! Ein Ehrenplatz im Himmel der unverbesserlich Ewig-Gestrigen ist dir jetzt schon nicht mehr zu nehmen. ;-) :D
Den fehlenden Heiligenschein lege ich oben drauf. :lol:
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » So 13. Nov 2016, 22:19

Immerhin nutze ich schon einen PC!
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon Honigdachs » So 13. Nov 2016, 22:24

Zythophilus hat geschrieben:"Trabant" ist, so denke ich zumindest, auch als Fahrzeug nicht mehr so ein Begriff. Im etwas gehobenen Sprachgebrach ist für den Mond "Erdtrabant" ein brauchbares Synonym, damit hat es sich schon ziemlich. Ist das so bezeichnete Fahrzeug in Deutschland, speziell natürlich der ehemaligen DDR noch im Stadtbild vertreten? In Ungarn, wo das Auto früher oft zu sehen war, ist es mittlerweile selten, auch der Wartburg, einst Zeichen eines gewissen Luxus, ist kein häufiger Anblick mehr.


Auf den Straßen sieht man hin und wieder noch einen Trabant. Als Teil des Stadtbilds ostdeutscher Städte würde ich ihn aber nicht mehr bezeichnen. Es gibt aber nach wie vor eine Reihe von Sammlern, die sich auf verschiedenen Trabantfahrer-Treffen alle 1-2 Jahre zusammenfinden.
Das Fahrzeug ist aber speziell in Ostdeutschland noch sehr vielen Leuten (auch den Jüngeren) ein Begriff.
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon medicus » So 13. Nov 2016, 22:50

Für alle diejenigen, die denken, ein Trabant sei ein Türwächter:
http://www.ebay.de/itm/BILDKALENDER-TRA ... 2336061255
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » So 13. Nov 2016, 22:52

Auch mir als Süddeutschem ist Trabant als Auto ein Begriff, allerdings stammt mein Vater aus dem Erzgebirge, daran könnte es liegen. Aber man sieht durchaus noch manchen Trabant auf den Straßen oder Parkplätzen. Am 1. Januar 2015 waren noch knapp 33.000 zugelassen.
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Pausanias, 3,2

Beitragvon Prudentius » Mo 14. Nov 2016, 09:24

Ü. statt Trabanten besser "Gefolge".

Wisst ihr auch, dass die inoffizielle Bezeichnung dieses Fahrzeugtyps "Rennpappe" lautete, wenig respektvoll.
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